Kooperation im Kindergarten – darunter wird in der Regel hauptsächlich die Zusammenarbeit einer Tageseinrichtung mit verschiedenen fördernden Institutionen sowie der beschäftigten Fachkräfte mit den Erziehungsberechtigten verstanden. Über diese Beziehungen wird vielfach aufgeklärt und diskutiert. Doch wie sieht Kooperation grundsätzlich unter denjenigen aus, denen sämtliche Hilfsmaßnahmen eigentlich zu Gute kommen sollen? Wie funktioniert kooperatives Verhalten und Solidarität bei Klein- und Kindergartenkindern? Beziehungsweise: Sind diese dessen überhaupt fähig und kann man in kindlichem Verhalten und Handeln bereits kooperative Züge beobachten und begründen? Meine folgende Seminararbeit wird wichtige Gesichtspunkte aufgreifen und zusammenführen, um diesen Fragen auf den Grund zu gehen.
In meiner Ausbildung zur Kinderpflegerin, die ich vor etwa zwei Jahren abgeschlossen habe, war ich zuerst ein Jahr in einem Regelkindergarten und anschließend in einer Eltern-Kind-Kurklinik in der Betreuung der Unter-2-Jährigen beschäftigt, wo ich viele Erfahrungen mit kleinen Kindern gesammelt habe. Für mich war gerade deren Sozialverhalten sowie dessen Entwicklung und Förderungsmöglichkeiten interessant zu beobachten, da ich – als Einzelkind aufgewachsen – zuvor nie die Entwicklung eines Kindes miterleben durfte.
Innerhalb eines Jahres kann sich gerade auch im sozialen Entwicklungsbereich nämlich jede Menge verändern. Ich frage mich seither zunehmend, welche Faktoren Einfluss auf positive oder negative Veränderungen im Auftreten des Kindes innerhalb einer Gruppe haben. Ich möchte darüber mehr herausfinden und zudem klären, wie Richtlinien für Beurteilungen der Sozialkompetenz (wie z.B. die Einschätzung über Eignung zum Schuleinstieg) festgelegt werden und wie dann mit Abweichungen von einer eventuellen „Norm“ umgegangen wird.
Diese und viele weitere Fragen werde ich in meiner Seminararbeit wissenschaftlich klären und einen umfassenden Überblick über die Entwicklung des Sozialverhaltens im Kindergartenalter geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Operationalisierung von Begriffen im Zusammenhang mit Sozialverhalten in der Entwicklungspsychologie
- Zusammenfassung zur Entwicklung vor Kindergarteneintritt
- Entwicklung des Sozialverhaltens im Kindergartenalter
- Entwicklung im vierten Lebensjahr
- Entwicklung im fünften Lebensjahr
- Entwicklung im sechsten Lebensjahr
- Stand zu Beginn des siebten Lebensjahres bzw. Anforderungen für den Schulbesuch
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Entwicklung des kooperativen Verhaltens und der Solidarität bei Kindergartenkindern. Sie klärt zentrale Begriffe wie Sozialverhalten und Entwicklung und beleuchtet die Faktoren, die positive oder negative Veränderungen im Sozialverhalten beeinflussen. Die Arbeit analysiert die Festlegung von Richtlinien zur Beurteilung der Sozialkompetenz und den Umgang mit Abweichungen von der Norm, insbesondere im Hinblick auf die Schulfähigkeit.
- Definition und Operationalisierung von Sozialverhalten und Entwicklung
- Einflussfaktoren auf die Entwicklung des Sozialverhaltens im Kindergartenalter
- Entwicklungsphasen des Sozialverhaltens vor dem Kindergarteneintritt
- Kooperationsfähigkeit als Basiskompetenz im Kindergarten
- Beurteilung der Sozialkompetenz und Schulfähigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Kooperation und des Sozialverhaltens bei Kindergartenkindern ein. Sie beschreibt die Motivation der Autorin, die aus ihren Erfahrungen in der Kinderbetreuung resultiert, und benennt die Forschungsfragen, die in der Arbeit behandelt werden. Die Autorin, als ehemalige Kinderpflegerin, betont ihre Faszination für die Sozialentwicklung von Kindern und den Wunsch, die Einflussfaktoren auf diese Entwicklung zu verstehen. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, einen umfassenden Überblick über die Entwicklung des Sozialverhaltens im Kindergartenalter zu geben und wissenschaftlich zu belegen.
Operationalisierung von Begriffen im Zusammenhang mit Sozialverhalten in der Entwicklungspsychologie: Dieses Kapitel klärt die zentralen Begriffe „Sozialverhalten“ und „Entwicklung“. Sozialverhalten wird als jegliches Verhalten definiert, das die Gemeinschaft und den Umgang mit anderen Menschen betrifft. Entwicklung wird als altersabhängige, nachhaltige und kontinuierliche Veränderung beschrieben, die durch Anlage, Umwelt und Selbststeuerung beeinflusst wird. Das Kapitel unterstreicht die Bedeutung dieser drei Faktoren und die Wechselwirkung zwischen ihnen im Entwicklungsprozess. Es werden auch relevante Erziehungsziele im Bereich Sozialkompetenz und die Bedeutung der Kooperationsfähigkeit als Basiskompetenz erläutert.
Zusammenfassung zur Entwicklung vor Kindergarteneintritt: Dieses Kapitel beleuchtet die wichtigen Schritte in der sozialen Entwicklung, die bereits vor dem Kindergartenalter, sogar im vorgeburtlichen Stadium und im Kleinkindalter stattfinden. Es wird betont, dass die Sozialentwicklung nicht erst mit dem Kindergartenbesuch beginnt, sondern schon früh im Leben angelegt ist. Der Text beschreibt die Anpassung des Embryos an äußere Reize, die frühkindliche Offenheit gegenüber anderen Menschen und die Entwicklung nonverbaler Kommunikation. Die Bedeutung der Bezugspersonen und das Phänomen des Fremdelns werden ebenfalls thematisiert.
Schlüsselwörter
Sozialverhalten, Entwicklungspsychologie, Kindergartenalter, Kooperation, Solidarität, Sozialkompetenz, Schulfähigkeit, Anlage, Umwelt, Selbststeuerung, Entwicklungsphasen, Bezugspersonen, Kommunikation, Fremdeln.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Entwicklung des Sozialverhaltens im Kindergartenalter
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Entwicklung des kooperativen Verhaltens und der Solidarität bei Kindergartenkindern. Sie analysiert die Faktoren, die positive oder negative Veränderungen im Sozialverhalten beeinflussen, und beleuchtet die Festlegung von Richtlinien zur Beurteilung der Sozialkompetenz und den Umgang mit Abweichungen von der Norm, insbesondere im Hinblick auf die Schulfähigkeit.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst die Definition und Operationalisierung von Sozialverhalten und Entwicklung, die Einflussfaktoren auf die Entwicklung des Sozialverhaltens im Kindergartenalter, die Entwicklungsphasen des Sozialverhaltens vor dem Kindergarteneintritt, die Kooperationsfähigkeit als Basiskompetenz im Kindergarten und die Beurteilung der Sozialkompetenz und Schulfähigkeit.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Operationalisierung von Begriffen, ein Kapitel zur Entwicklung vor dem Kindergarteneintritt, ein Kapitel zur Entwicklung des Sozialverhaltens im Kindergartenalter (unterteilt nach Altersstufen), und einen Schluss. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Was wird unter „Sozialverhalten“ und „Entwicklung“ verstanden?
Sozialverhalten wird als jegliches Verhalten definiert, das die Gemeinschaft und den Umgang mit anderen Menschen betrifft. Entwicklung wird als altersabhängige, nachhaltige und kontinuierliche Veränderung beschrieben, die durch Anlage, Umwelt und Selbststeuerung beeinflusst wird.
Welche Entwicklungsphasen des Sozialverhaltens werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet die Entwicklung des Sozialverhaltens vor dem Kindergarteneintritt (einschließlich vorgeburtlicher und frühkindlicher Phasen) und im Kindergartenalter (aufgeteilt in das vierte, fünfte, sechste und den Beginn des siebten Lebensjahres).
Welche Rolle spielt die Kooperationsfähigkeit?
Die Kooperationsfähigkeit wird als Basiskompetenz im Kindergarten hervorgehoben und ihre Bedeutung für die Entwicklung des Sozialverhaltens wird ausführlich diskutiert.
Wie wird die Sozialkompetenz beurteilt?
Die Arbeit analysiert die Festlegung von Richtlinien zur Beurteilung der Sozialkompetenz und den Umgang mit Abweichungen von der Norm, insbesondere im Hinblick auf die Schulfähigkeit.
Welche Faktoren beeinflussen die Entwicklung des Sozialverhaltens?
Die Entwicklung des Sozialverhaltens wird als ein komplexer Prozess dargestellt, der durch Anlage (genetische Faktoren), Umwelt (soziale und physische Umgebung) und Selbststeuerung (aktive Gestaltung des eigenen Verhaltens) beeinflusst wird.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Sozialverhalten, Entwicklungspsychologie, Kindergartenalter, Kooperation, Solidarität, Sozialkompetenz, Schulfähigkeit, Anlage, Umwelt, Selbststeuerung, Entwicklungsphasen, Bezugspersonen, Kommunikation, Fremdeln.
Wer ist die Zielgruppe dieser Seminararbeit?
Die Zielgruppe sind Personen, die sich für die Entwicklung des Sozialverhaltens bei Kindern im Kindergartenalter interessieren, beispielsweise Erzieher*innen, Pädagog*innen, Studierende der Pädagogik oder Entwicklungspsychologie.
- Arbeit zitieren
- Lisa Mayr (Autor:in), 2016, Sind Kindergartenkinder fähig zur Kooperation? Die Entwicklung des Sozialverhaltens bei Kindern von 3 bis 6 Jahren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/345271