Der PraenaTest wird zunehmend von Frauen, die eine Risikoschwangerschaft eingehen verwendet. Doch welche Komplikationen können sich ergeben und welches ethische Dilemma steckt dahinter? Diese Arbeit beschäftigt sich vor allem mit der ethischen und religiösen Sicht auf dieses Thema.
Wird es durch den Test zu einer Diskriminierung von Menschen mit dem Down-Syndrom kommen? Steht einem behinderten Kind die gleiche Menschenwürde zu wie einem gesunden Kind? Ist es ethisch legitim sein behindertes Kind abzutreiben? Handelt es sich zu diesem frühen Zeitpunkt überhaupt schon um menschliches Leben? Und inwiefern stellt ein Down-Syndrom-Kind eine Belastung für die Mutter dar? Diese Fragen münden letztendlich in die Hauptfragestellung, ob der PraenaTest aus christlicher Sicht ethisch zu rechtfertigen ist.
Diese Arbeit versucht all diesen Fragen nachzugehen. So soll zu Beginn ein kurzer Überblick über die unterschiedlichen Möglichkeiten der Pränataldiagnostik geben werden. Dort soll vor allem der Fokus auf dem PraenaTest liegen. Anschließend soll es um die unterschiedlichen Chromosomenstörungen gehen, die durch den PraenaTest aufgedeckt werden können, da durch diese Untersuchung beurteilt werden kann, wie schwerwiegend eine Krankheit ist. Nach dieser sehr medizinischen Betrachtungen widmet sich die Arbeit der ethischen Beurteilung. Dazu ist es zunächst wichtig, alle relevanten Unterthemen, die für den PraenaTest von Relevanz sind, zu betrachten. Dazu gehören die Menschenwürde, die die Grundlage der gesamten ethischen Betrachtung darstellt, die Abtreibung und der Umgang mit behinderten Menschen, welche an dem Down-Syndrom erkrankt sind. So ist es möglich am Ende eine ethische Abwägung des PraenaTests durchzuführen, um zum Schluss ein ausgereiftes Fazit ziehen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Medizinische Betrachtungen
- 2.1 Die Pränataldiagnostik
- 2.1.1 Der Ultraschall als am häufigsten genutzte Pränataldiagnostik
- 2.1.2 Die Nackentransparenzmessung
- 2.1.3 Die Amniozentese als häufigste invasive Methode
- 2.1.4 Die Chorionzottenbiopsie
- 2.1.5 Die Kluft zwischen diagnostizierbaren und therapierbaren Möglichkeiten
- 2.1.6 Der Schwangerschaftsabbruch als Folge der Pränataldiagnostik
- 2.1.6.1 Die rechtliche Lage
- 2.1.6.2 Die ärztlichen Pflichten
- 2.1.6.3 Die psychischen Folgen
- 2.2 Der PraenaTest als neustes Testverfahren in der Pränataldiagnostik
- 2.2.1 Die Diagnosemöglichkeiten des PraenaTests
- 2.2.2 Die Durchführung des Tests
- 2.2.3 Für welche Schwangere ist der PraenaTest geeignet
- 2.2.4 Die Kosten für den Praena Test
- 2.2.5 Gibt der PraenaTest Sicherheit?
- 2.2.6 Die Pflichten des Arztes
- 2.3 Die unterschiedlichen Chromosomenkrankheiten
- 2.3.1 Die Trisomie 21
- 2.3.1.1 Die unterschiedlichen Arten der Trisomie 21
- 2.3.1.2 Die Auswirkungen des Down-Syndroms
- 2.3.1.3 Die Diagnose des Down-Syndrom
- 2.3.1.4 Die Therapiemöglichkeiten
- 2.3.2 Die Trisomie 18
- 2.3.3 Die Trisomie 13
- 2.3.4 Das Turner-Syndrom
- 2.3.5 Das Triple-X-Syndrom
- 2.3.6 Das Klinefelter-Syndrom
- 2.3.7 Das XYY-Syndrom (Jacobs-Syndrom)
- 3. Ethische Betrachtungen zum PraenaTests
- 3.1 Der Begriff der Menschenwürde
- 3.1.1 Der Begriff der Menschenwürde in dem Verständnis der empirisch geprägten biomedizinischen Ethik
- 3.1.2 Menschenwürde und Lebensschutz aus christlicher Sicht – das transzendente Verständnis der Menschenwürde
- 3.1.2.1 Die Gottebenbildlichkeit – der Mensch als das Bild Gottes
- 3.1.2.2 Der Begriff der Person in christlicher Perspektive
- 3.1.3 Das christliche Verständnis der Menschenwürde in der säkularen Gesellschaft
- 3.1.4 Menschenwürde für das vorgeburtliche Leben
- 3.1.4.1 Ab wann beginnt das menschliche Leben?
- 3.1.4.2 Was bedeutet das Setzen der Befruchtung als Lebensbeginn für die Menschenwürde der Embryonen?
- 3.1.5 Menschenwürde für kranke und behinderte Menschen
- 3.2 Die Ethische Beurteilung von Abtreibungen
- 3.2.1 Die Abtreibung aus christlicher Sicht
- 3.2.1.1 Das Verständnis des Tötungsverbots
- 3.2.1.2 Der Schwangerschaftsabbruch im Kontext des erweiterten Verständnisses des Tötungsverbots
- 3.2.2 Die Spätabtreibung
- 3.2.3 Die Rolle der Eltern: Entweder Täter oder Opfer?
- 3.2.3.1 Die Rechte und Pflichten der Eltern
- 3.2.3.2 Die Mutter zwischen sozialen Druck und emotionaler Belastung
- 3.2.4 Die Rolle der Ärzte
- 3.2.5 Zwischenfazit zur Thematik des Schwangerschaftsabbruches
- 3.3 Die Behinderung als besondere ethische Herausforderung
- 3.3.1 Die Entscheidung der Mutter für oder gegen ein Down-Syndrom-Kind
- 3.3.1.1 Die Entscheidung gegen das Kind mit Down-Syndrom – Ein Fallbeispiel
- 3.3.1.2 Die Entscheidung für das Leben des Kindes mit Down-Syndrom – Ein Fallbeispiel
- 3.3.2 Die Last eines Down-Syndrom-Kindes
- 3.3.2.1 Die Familie als erste inklusive Institution
- 3.3.2.2 Von der Familie in die Eigenständigkeit
- 3.3.3 Behinderungen aus christlicher Sicht
- 3.3.4 Zwischenfazit: Das Down-Syndrom als besondere Herausforderung
- 4. Die kritische Auseinandersetzung mit dem PraenaTests im Verständnis der zuvor erläuterten ethischen Betrachtungen
- 4.1 Führt der PraenaTest zu einem Dammbruch in der Pränataldiagnostik?
- 4.2 Das Verhindern von Spätabtreibungen als wichtigstes Argument für den PraenaTest
- 4.3 Diskriminierung durch den PraenaTest
- 4.4 Die Sicht der Mutter
- 4.4.1 Die Familie als therapierbares Objekt
- 4.4.2 Die Liebe der Eltern
- 4.5 Hilfe zur Ermutigung: Die Annahme eines Kindes mit Down-Syndrom
- 5. Schlussfazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht den PraenaTest aus theologisch-ethischer Perspektive. Ziel ist es, die ethischen Implikationen dieses neuen pränatalen Diagnoseverfahrens zu beleuchten und im Kontext christlicher Moraltheologie zu diskutieren. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen des PraenaTests auf die Entscheidung von werdenden Eltern, die Akzeptanz von Menschen mit Behinderungen und die Rolle von Ärzten und Gesellschaft.
- Ethische Bewertung des PraenaTests im Lichte der Menschenwürde
- Der Einfluss des PraenaTests auf die Entscheidung für oder gegen einen Schwangerschaftsabbruch
- Die gesellschaftliche Akzeptanz von Menschen mit Down-Syndrom und anderen Chromosomenstörungen
- Die Rolle von Ärzten und medizinischem Personal im Umgang mit den Ergebnissen des PraenaTests
- Die Verantwortung der Eltern bei der Entscheidungsfindung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beginnt mit einem persönlichen Erlebnis der Autorin in einem Friseursalon, das die gesellschaftliche Ausgrenzung von Menschen mit Down-Syndrom illustriert. Diese Anekdote dient als Einstieg in die Thematik der zunehmenden Perfektionsansprüche unserer Gesellschaft und den damit verbundenen Wunsch nach Vermeidung von Behinderungen durch pränatale Diagnostik. Die Autorin kritisiert den Wunsch nach einer perfekten, leidfreien Welt und den damit verbundenen Verlust an Menschlichkeit und Mitgefühl.
2. Medizinische Betrachtungen: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über verschiedene Methoden der Pränataldiagnostik, beginnend mit etablierten Verfahren wie Ultraschall und Amniozentese. Der Fokus liegt dann auf dem PraenaTest als neueste Entwicklung. Es werden die Diagnosemöglichkeiten, die Durchführung, die Kosten und die Grenzen des Tests detailliert beschrieben. Abschließend werden verschiedene Chromosomenstörungen wie Trisomie 21, 18 und 13, Turner-Syndrom, Klinefelter-Syndrom und XYY-Syndrom vorgestellt und ihre Auswirkungen erläutert.
3. Ethische Betrachtungen zum PraenaTests: Dieses Kapitel befasst sich mit den ethischen Implikationen des PraenaTests. Es werden verschiedene Konzepte von Menschenwürde, insbesondere aus christlicher Perspektive, beleuchtet. Der Beginn des menschlichen Lebens und die ethische Bewertung von Abtreibungen werden diskutiert. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der ethischen Herausforderung der Behinderung, wobei Fallbeispiele die komplexen Entscheidungsfindungsprozesse von Eltern illustrieren. Die Verantwortung der Ärzte und die Rolle der Gesellschaft werden ebenfalls kritisch betrachtet.
4. Die kritische Auseinandersetzung mit dem PraenaTests im Verständnis der zuvor erläuterten ethischen Betrachtungen: In diesem Kapitel werden die ethischen Aspekte des PraenaTests im Lichte der vorherigen Kapitel kritisch diskutiert. Die potentielle Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen durch den Test und die Frage nach einem "Dammbruch" in der Pränataldiagnostik werden thematisiert. Die Perspektive der Mutter und die Rolle der Familie im Umgang mit einem Kind mit Down-Syndrom stehen im Mittelpunkt.
Schlüsselwörter
PraenaTest, Pränataldiagnostik, Down-Syndrom, Chromosomenstörungen, Menschenwürde, ethische Bewertung, Abtreibung, Behinderung, christliche Moraltheologie, Elternrolle, Arztpflicht, gesellschaftliche Akzeptanz.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Masterarbeit: Ethische und theologische Aspekte des PraenaTests
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht den PraenaTest aus theologisch-ethischer Perspektive. Sie beleuchtet die ethischen Implikationen dieses neuen pränatalen Diagnoseverfahrens und diskutiert sie im Kontext christlicher Moraltheologie. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen des PraenaTests auf Entscheidungen werdender Eltern, die Akzeptanz von Menschen mit Behinderungen und die Rolle von Ärzten und Gesellschaft.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die ethische Bewertung des PraenaTests im Lichte der Menschenwürde, den Einfluss des Tests auf die Entscheidung für oder gegen einen Schwangerschaftsabbruch, die gesellschaftliche Akzeptanz von Menschen mit Down-Syndrom und anderen Chromosomenstörungen, die Rolle von Ärzten und medizinischem Personal im Umgang mit den Testergebnissen, und die Verantwortung der Eltern bei der Entscheidungsfindung.
Welche medizinischen Aspekte des PraenaTests werden beleuchtet?
Die Arbeit gibt einen umfassenden Überblick über verschiedene Methoden der Pränataldiagnostik (Ultraschall, Amniozentese etc.) und konzentriert sich auf den PraenaTest als neueste Entwicklung. Sie beschreibt detailliert die Diagnosemöglichkeiten, die Durchführung, die Kosten und die Grenzen des Tests. Verschiedene Chromosomenstörungen (Trisomie 21, 18, 13, Turner-Syndrom, Klinefelter-Syndrom, XYY-Syndrom) werden vorgestellt und ihre Auswirkungen erläutert.
Welche ethischen Fragen werden im Zusammenhang mit dem PraenaTest diskutiert?
Die Arbeit diskutiert verschiedene Konzepte der Menschenwürde, insbesondere aus christlicher Sicht. Sie behandelt den Beginn des menschlichen Lebens, die ethische Bewertung von Abtreibungen, die ethische Herausforderung der Behinderung (mit Fallbeispielen), die Verantwortung der Ärzte und die Rolle der Gesellschaft. Die ethischen Aspekte des PraenaTests werden kritisch im Lichte der vorherigen Kapitel diskutiert, inklusive der potentiellen Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen und der Frage nach einem "Dammbruch" in der Pränataldiagnostik.
Welche Perspektive nehmen die Autor*innen ein?
Die Arbeit nimmt eine theologisch-ethische Perspektive ein, wobei christliche Moraltheologie als Rahmen dient. Sie betrachtet die Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln, inklusive der Perspektive der werdenden Eltern, der Ärzte und der Gesellschaft. Die Arbeit beinhaltet auch eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Erwartungen an "Perfektion" und den damit verbundenen Herausforderungen.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen hinsichtlich der ethischen Implikationen des PraenaTests und seiner Auswirkungen auf verschiedene gesellschaftliche Bereiche. Die genauen Schlussfolgerungen müssen aus dem vollständigen Text entnommen werden, da diese Zusammenfassung nur eine Übersicht bietet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Einleitung, Medizinische Betrachtungen, Ethische Betrachtungen zum PraenaTest, Kritische Auseinandersetzung mit dem PraenaTest und Schlussfazit. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte des Themas, beginnend mit einem Überblick über die medizinischen Grundlagen und fortfahrend zu einer tiefgehenden ethischen Analyse.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: PraenaTest, Pränataldiagnostik, Down-Syndrom, Chromosomenstörungen, Menschenwürde, ethische Bewertung, Abtreibung, Behinderung, christliche Moraltheologie, Elternrolle, Arztpflicht, gesellschaftliche Akzeptanz.
- Quote paper
- Jennifer Jollet (Author), 2015, Der PraenaTest in theologisch-ethischer Perspektive, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/345300