Die Hausarbeit setzt sich mit der wissenschaftlichen Weltauffassung des frühen 20. Jahrhunderts auseinander. Dabei wird der Schwerpunkt auf den "Wiener Kreis" gelegt.
Mitte des 19. Jahrhunderts begann sich die wissenschaftliche Grundhaltung des Positivismus durchzusetzen. Somit wurde eine wissenschaftliche Erkenntnis auf empirische Befunde beschränkt, und erhielt ihre Gültigkeit folglich nur dadurch, dass eine Untersuchung unter den vorher abgesprochenen Bedingungen einen Nachweis erbringt. Die Neuerungen der Naturwissenschaft, welche nach und nach im Stande war, eindeutige Erkenntnisse zu gewinnen, hatte Auswirkungen auf die wissenschaftliche Denkweise und auf jede Wissenschaft, so auch auf die Philosophie.
Die Beherrschung und Berechnung der Welt, einhergehend mit der Naturwissenschaft, gewann an Relevanz. Die Metaphysik, deren Probleme nach und nach als Scheinprobleme betrachtet wurden, rückte in den Hintergrund. Da nun neue „Mittel“ existierten, um zu allgemeingültigen Erkenntnissen zu gelangen, setzte sich in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts der Versuch einer Umgestaltung der Philosophie durch, welche zu einer reinen Erkenntnis- und Wissenschfaftstheorie etabliert werden sollte. Der bisher für die Philosophie wichtige Zweig der Metaphysik sollte aufgrund seiner irrelevanten Probleme für die Wissenschaft gänzlich darauf reduziert werden, Weltanschauungen zu entwerfen, die den Menschen lediglich eine Befriedigung nach dem Sinn mancher Tatsachen entgegenbringen.
Diese Meinung teilten die Mitglieder des Vereins Ernst Mach, später der Wiener Kreis, und dessen Gründer Moritz Schlick (1882-1936). Ab 1922 versammelte die Gruppe aus Philosophen und Wissenschaftstheoretikern sich regelmäßig und diskutierte über die Fortschritte der Naturwissenschaften und deren Auswirkungen auf die Philosophie. Ihr Anliegen waren nach Kriterien zu suchen, mit denen man philosophische Aussagen als gültig oder nicht gültig einstufen könnte, sowie alle empiristischen Wissenschaften mit Hilfe der Logik rational zu rekonstruieren. Das Interesse des Wiener Kreises bestand also hauptsächlich in dem Bemühen um eine wissenschaftliche Weltauffassung, zudem sollte die Philosophie künftig als Wissenschaft betrieben werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Worte
- „Wissenschaftliche Weltauffassung- der Wiener Kreis“
- Entstehung
- Die antimetaphysische Einstellung zur Wissenschaft und neue Forderungen
- Zur Arithmetik
- Zur Physik
- Zur Geometrie
- Zur Biologie und Psychologie
- Zur Sozialwissenschaft
- Fazit und Ausblick
- ,,Logik, Mathematik und Naturerkennen“
- Rationalismus und Empirismus in der Wissenschaft
- Die Rolle der Logik und der Mathematik
- Verknüpfung von Theorie und Empirismus
- Die Irrelevanz der Metaphysik
- Der Wahrheitsbegriff
- Was bleibt?- Auswertung
- Abschließende Worte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die „Wissenschaftliche Weltauffassung“ des frühen 20. Jahrhunderts und konzentriert sich dabei auf die Ideen des Wiener Kreises. Ziel ist es, die Entstehung und Entwicklung dieser Philosophie zu beleuchten, die Rolle der Logik und Mathematik in der Wissenschaft zu analysieren und die antimetaphysische Einstellung des Wiener Kreises zu verstehen.
- Die Entstehung des Wiener Kreises und seine antimetaphysische Einstellung
- Die Rolle der Logik und Mathematik in der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung
- Die Verknüpfung von Theorie und Empirismus im Rahmen der „Wissenschaftlichen Weltauffassung“
- Die Relevanz der „Wissenschaftlichen Weltauffassung“ für die Philosophie
- Die Kritik an der Metaphysik und die Suche nach einer neuen wissenschaftlichen Grundlage
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitende Worte: Die Einleitung führt in das Thema der „Wissenschaftlichen Weltauffassung“ ein und skizziert die historische Entwicklung des Positivismus und dessen Einfluss auf die Philosophie. Sie stellt die Bedeutung der empirischen Forschung und den Rückzug der Metaphysik in den Vordergrund.
- „Wissenschaftliche Weltauffassung- der Wiener Kreis“: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung des Wiener Kreises, seinen zentralen Mitgliedern und deren wissenschaftlicher Grundhaltung. Es wird die antimetaphysische Einstellung der Gruppe und ihr Streben nach einer wissenschaftlichen Weltauffassung beschrieben. Darüber hinaus werden verschiedene wissenschaftliche Disziplinen in Bezug auf ihre methodischen Anforderungen beleuchtet.
- ,,Logik, Mathematik und Naturerkennen“: Dieses Kapitel befasst sich mit der Bedeutung der Logik und der Mathematik in der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung. Es wird die Rolle des Rationalismus und Empirismus in der Wissenschaft beleuchtet und die Verknüpfung von Theorie und Empirie anhand von Beispielen verdeutlicht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der Wissenschaftsphilosophie, wie dem Positivismus, dem Wiener Kreis, der antimetaphysischen Einstellung, der Rolle der Logik und Mathematik in der Wissenschaft, der Verknüpfung von Theorie und Empirie, und dem Wahrheitsbegriff.
- Arbeit zitieren
- Anika Mehner (Autor:in), 2011, Denken und Wirklichkeit in der wissenschaftlichen Weltauffassung des frühen 20. Jahrhunderts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/345334