Diese Seminararbeit soll anhand der modernen Finanzmarkttheorie der Behavioral Finance aufzeigen, welchen Nutzen diese in der Kundenberatung hat, um so beispielsweise den o.g. Vorurteilen oder scheinbar gefestigten Meinungen zu entgegnen.
Düstere Aussichten für Banken. Fast täglich wird in den Medien über Filialschließung, Mitarbeiterentlassung und Gewinnwarnung berichtet. Erst vor kurzem hat die größte deutsche Bank verlauteten lassen, man müsse sich von einem nicht unerheblichen Teil seiner Belegschaft trennen und eine große Anzahl der vorhandenen Filialen schließen. Für diesen Umstand gibt es viele Erklärungen. Hauptgrund ist vorrangig natürlich die schlechte Ertragslage deutscher Banken. Zum einen wird die Branche zunehmend stärker reguliert und kontrolliert, zum anderen trägt die derzeitige Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank ebenfalls Ihren Teil dazu bei. Das Kerngeschäft der Banken, nämlich das verleihen von Geld ist somit in Gefahr. Durch die „Niedrigzinspolitik“ schrumpft die Marge mehr und mehr zusammen und somit auch der Gewinn der Banken. Die meisten Banken zerren noch von ihren Altverträgen, in denen eine gewinnbringende Marge durchgesetzt werden konnte. Doch die Zeit spielt gegen die Geldhäuser.
Die Branche sucht daher nach alternativen Geldquellen. Ein Geschäftsmodel rückt dabei mehr und mehr in den Vordergrund: das Provisionsgeschäft. Ein Teil dieses Geschäftsmodels ist die Wertpapierberatung. Sicherlich kein einfaches Geschäftsfeld, da in Deutschland keine sonderlich große Aktienkultur vorherrscht. Dies ist sicherlich auch mit der Vergangenheit in Verbindung zu bringen. Die Euphorie am neuen Markt war groß. Als die Spekulationsblase platzte, war jegliche Euphorie verflogen und sicherlich nicht wenige schworen sich damals, nie wieder in Wertpapiere zu investieren. Nachvollziehbar, aber aus heutiger Sicht, in vielen Fällen die falsche Entscheidung. Die seitdem vorherrschende Skepsis macht es den Banken nicht unbedingt leichter das Provisionsergebnis durch Wertpapierabsätze zu steigern.
Nun stellt sich die Frage, welche Möglichkeiten die Berater der Kreditinstitute haben, ihre Kundschaft dennoch zu überzeugen, sich erneut auf das Börsenparkett zu wagen. Oft muss der Berater seinen Kunden „lediglich“ die vorherrschende Skepsis nehmen und die dieser Anlageform Chancen aufzeigen. Dieser Schritt mag auf Außenstehende einfach erscheinen, allerdings bedarf es hierbei oft großer Überzeugungsarbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Herkunft & Begriffsklärung
- Behavioral Finance in der Kundenberatung
- Signifikante Beispiele der Behavioral Finance
- Nutzen und Risiken der angewandten Behavioral Finance in der Kundenberatung
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der modernen Finanzmarkttheorie der Behavioral Finance und untersucht ihren praktischen Nutzen in der Kundenberatung. Sie zeigt auf, wie die Erkenntnisse der Behavioral Finance dabei helfen können, Kundenvorurteile und scheinbar gefestigte Meinungen im Bereich der Geldanlage zu überwinden.
- Die Herkunft und Begriffsklärung der Behavioral Finance
- Signifikante Beispiele der Behavioral Finance, die relevant für die Kundenberatung sind
- Der Nutzen und die Risiken der Anwendung von Behavioral Finance in der Kundenberatung
- Die Relevanz von Behavioral Finance in der aktuellen Finanzmarktsituation
- Die Herausforderungen der Integration von Behavioral Finance in die Praxis der Kundenberatung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Situation der deutschen Bankenbranche und zeigt die Herausforderungen auf, denen sie sich gegenübersehen. Sie stellt die Notwendigkeit von alternativen Geschäftsmodellen, wie z.B. dem Provisionsgeschäft mit Wertpapierberatung, in den Vordergrund. Die Einleitung führt zudem das Problem der verbreiteten Skepsis gegenüber Wertpapieranlagen in Deutschland aus, die eine Überzeugungsarbeit der Berater notwendig macht.
Herkunft & Begriffsklärung
Dieses Kapitel definiert den Begriff der Behavioral Finance und erläutert ihre historischen Wurzeln und Entwicklung. Es beleuchtet die grundlegenden Annahmen der Behavioral Finance und stellt sie in Abgrenzung zu den traditionellen Finanzmarkttheorien dar.
Behavioral Finance in der Kundenberatung
In diesem Kapitel werden die wesentlichen Elemente der Behavioral Finance im Kontext der Kundenberatung betrachtet. Es werden relevante Beispiele von Verhaltensanomalien vorgestellt, die in der Finanzberatung auftreten können.
Schlüsselwörter
Behavioral Finance, Kundenberatung, Verhaltensanomalien, Finanzmarkttheorie, Wertpapierberatung, Risikomanagement, Anlagestrategien, Entscheidungsverhalten, Heuristiken, Biases, Finanzmärkte, Anlegerpsychologie.
- Arbeit zitieren
- Marc Blümel (Autor:in), 2016, Die Theorie der Behavioral Finance vor dem Hintergrund ihres praktischen Nutzens in der Kundenberatung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/345557