Für Menschen die ohne Wohnung sind, bzw. auf der Straße leben gibt es viele Bezeichnungen und Selbstbezeichnungen: Obdachlose, Stadtstreicher, Berber, Nichtsesshafte oder Penner, wobei sich in Deutschland vor allem der Begriff „Penner“ mit verachtendem Format etabliert hat. Dieser Begriff verdeutlicht bereits das vorherrschende Stereotyp, alle auf der Straße lebenden Menschen würden „pennen“, also faul sein, apathisch in den Tag hineinleben und in großen Mengen Alkohol konsumieren. Durch derartige Begriffe findet eine eindeutige Abgrenzung statt und es wird deutlich, dass betroffene Menschen offenbar ein Leben außerhalb der bürgerlichen „Normalität“ führen und eine öffentliche Stigmatisierung erfolgt.
Doch wie verläuft das alltägliche Leben dieser Randgruppe tatsächlich? Ist wirklich jeder Tag geprägt von Apathie und Chaos ohne jegliche Ordnung und Regelmäßigkeit, so wie es von den meisten Außenstehenden vermutet wird? Oder gibt es auch bei „Pennern“ eine zumindest teilweise verallgemeinerbare alltägliche Lebensführung und einen geregelten Tagesablauf und wie gestaltet sich dieser? Um diese Fragen zu beantworten, muss zunächst definiert werden, wer genau in diese Gruppe von Menschen einzuordnen ist und unter welchen Bedingungen das alltägliche Leben in der Situation der Wohnungslosigkeit stattfindet, um anschließend zu erörtern, wie im Tagesablauf mit diesen Bedingungen umgegangen wird und wie sich typische Formen der Lebensführung bei wohnungslosen Menschen gestalten können.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- „Wohnungslose“ – Eine Einordnung, Ausmaß und Ursachen
- Die Lebenssituation von Wohnungslosen und deren Umgang mit viel freier Zeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay analysiert die alltägliche Lebensführung von Menschen, die in Deutschland als wohnungslos gelten. Er befasst sich mit den Ursachen, dem Ausmaß und der Einordnung von Wohnungslosigkeit. Darüber hinaus wird untersucht, wie sich die Lebenssituation von Wohnungslosen und deren Umgang mit freier Zeit gestaltet.
- Definition und Einordnung von Wohnungslosigkeit in Deutschland
- Ausmaß und Ursachen von Wohnungslosigkeit
- Die Herausforderungen des Alltagslebens ohne Wohnung
- Umgang mit Zeit und Ressourcen in der Situation der Wohnungslosigkeit
- Stigmatisierung und Wahrnehmung von Wohnungslosen in der Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung
Die Einführung stellt die Problematik der Wohnungslosigkeit in Deutschland dar und beleuchtet die Stigmatisierung, die Betroffene erfahren. Die Frage nach der alltäglichen Lebensführung dieser Randgruppe und ihrer Ordnung wird als Ausgangspunkt für die weitere Untersuchung verwendet.
„Wohnungslose“ – Eine Einordnung, Ausmaß und Ursachen
In diesem Kapitel wird der Begriff "Wohnungslose" definiert und es werden verschiedene Kategorien von Wohnungslosigkeit vorgestellt. Außerdem werden die Ursachen von Wohnungslosigkeit analysiert und die gängigen Risikofaktoren, die zum Verlust der Wohnung führen können, werden betrachtet. Hierbei wird betont, dass es keine typische Persönlichkeitsstruktur von Wohnungslosen gibt und der Verlust der Wohnung häufig mit materiellen, sozialen und persönlichen Problemen verbunden ist.
Die Lebenssituation von Wohnungslosen und deren Umgang mit viel freier Zeit
Dieser Abschnitt beleuchtet die besonderen Herausforderungen des Alltagslebens von Wohnungslosen. Er befasst sich mit der Armut, der fehlenden Privatsphäre und der Notwendigkeit, sich jeden Tag aufs Neue um die Sicherung der Grundbedürfnisse zu kümmern. Der Text zeigt, wie Wohnungslose trotz schwieriger Bedingungen strukturierte Tagesabläufe entwickeln, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen.
Schlüsselwörter
Wohnungslosigkeit, Armut, Alltagsleben, Lebensführung, Stigmatisierung, Obdachlosigkeit, Soziale Einrichtungen, Ressourcen, Zeitmanagement, Lebensbedingungen, Selbsthilfe, Gesellschaftliche Teilhabe, Risikofaktoren, Deutschland
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2016, Wie gestaltet sich die alltägliche Lebensführung von Wohnungslosen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/345625