Seit Jahren scheint die Demokratie sich in einer Krise zu befinden, die Symptome dieses Zustands sind vielfältig. Zum einen ist seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland über die Jahrzehnte die Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen kontinuierlich gesunken, scheint sich aber mittlerweile bei 70 Prozent eingependelt zu haben.
Die Sehnsucht der Bürger nach einer anderen Form der Politik aufgrund zunehmender Entfremdung zwischen politischen Eliten und der Bürgerschaft lässt sich auch an den spektakulären Erfolgen der Piratenpartei 2012 erkennen.
Im Laufe dieser Arbeit sollen verschiedene Thesen untersucht werden: Bildung und sozialer Status beeinflussen die Teilhabe an politischen Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozessen. Das Informationsbedürfnis gut gebildeter Menschen aus der Mittelklasse steigt, damit auch deren Bereitschaft zur Teilhabe an Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozessen. E-Democracy bietet Chancen, Menschen besser an Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozessen teilhaben zu lassen.
Die Relevanz dieser Thematik für die Profession Soziale Arbeit liegt vor allem im ungleichen Zugang zu und der ungleichen Inanspruchnahme von Formen politischer Partizipation, die sich im digitalen Zeitalter zu verschärfen droht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Politik - Definitionen, Zusammenhänge
- Partizipation – Definitionen, Zusammenhänge
- Dimensionen politischer Partizipation
- Wahlbeteiligung
- Plebiszite (Volksentscheide)
- Parteimitgliedschaften
- Legale Protestaktivitäten und ziviler Ungehorsam
- Schlussfolgerungen
- Dimensionen politischer Partizipation
- Demokratie - Definitionen, Zusammenhänge
- Demokratiemodelle im Wandel der Zeit
- Abwendung von Gefahren durch antidemokratische Kräfte
- Mediendemokratie
- Die Agenda-Setting-Theorie
- Die Wissenskluft-Hypothese
- Die Logik der Massenmedien und ihre politischen Konsequenzen
- Die Logik des Mediensystems
- Politische Konsequenzen
- Politische Partizipation in der digitalen Demokratie
- E-Demokratie, E-Government und E-Partizipation
- Partizipation von unten
- Regieren von oben
- Open Government
- Open Data
- Details zu ausgewählten Modellen digitaler Demokratie
- Social Media und politische Partizipation
- Praxisbeispiel Twitter
- E-Petitionen
- Wahl-O-Mat
- Aufgaben der Sozialen Arbeit
- Sehen und Anerkennen
- Jugendlichen eine Stimme geben
- Demokratischen Konflikt ermöglichen
- Politische Bildung und Medienkompetenz in der Sozialen Arbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Wandel der politischen Partizipation im digitalen Zeitalter. Ziel ist es, die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Demokratie und die daraus resultierenden Chancen und Risiken zu analysieren. Im Fokus stehen dabei die veränderten Möglichkeiten zur politischen Meinungsbildung und Entscheidungsbeteiligung im digitalen Raum.
- Die Herausforderungen der Demokratie im digitalen Zeitalter
- Die Rolle der Digitalisierung für politische Partizipation
- Chancen und Risiken von E-Demokratie und E-Partizipation
- Die Bedeutung sozialer Arbeit für die Förderung politischer Teilhabe im digitalen Raum
- Aktuelle Modelle digitaler Demokratie wie Social Media, E-Petitionen und Wahl-O-Mat
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Krise der Demokratie und die Herausforderungen, die sich aus dem zunehmenden Politikverdrossenheit und dem Bedürfnis nach mehr Transparenz und Teilhabe ergeben. Es werden wichtige Ausgangspunkte für die Arbeit vorgestellt und die Relevanz der Thematik für die Soziale Arbeit hervorgehoben.
Kapitel 2 definiert den Begriff „Politik“ und beschreibt die verschiedenen Dimensionen des Politikbegriffs. Die Ausführungen zu „Polity“, „Policy“ und „Politics“ bilden den theoretischen Rahmen für die spätere Analyse der politischen Partizipation.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Definition von „Partizipation“ und den verschiedenen Formen politischer Partizipation. Es werden wichtige Dimensionen wie Wahlbeteiligung, Volksentscheide, Parteimitgliedschaften und Protestbewegungen diskutiert.
Kapitel 4 beleuchtet den Begriff der „Demokratie“ und skizziert verschiedene Demokratiemodelle. Es werden außerdem die Herausforderungen für die Demokratie durch antidemokratische Kräfte und die Auswirkungen der „Mediendemokratie“ auf die politische Meinungsbildung betrachtet.
Kapitel 5 untersucht die Auswirkungen der Digitalisierung auf die politische Partizipation. Es werden die Begriffe „E-Demokratie“, „E-Government“ und „E-Partizipation“ erläutert und unterschiedliche Formen der digitalen Partizipation „von unten“ und „von oben“ vorgestellt.
Kapitel 6 widmet sich ausgewählten Modellen digitaler Demokratie. Es werden die Möglichkeiten und Herausforderungen von Social Media, E-Petitionen und Wahl-O-Mat für die politische Partizipation in der digitalen Demokratie beleuchtet.
Kapitel 7 beschreibt die wichtigen Aufgaben der Sozialen Arbeit im Kontext der digitalen Demokratie. Es werden Themen wie „Sehen und Anerkennen“, „Jugendlichen eine Stimme geben“ und „Demokratischen Konflikt ermöglichen“ behandelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der politischen Partizipation, der Digitalisierung und der Demokratie. Im Mittelpunkt stehen die Auswirkungen der Digitalisierung auf die politischen Prozesse und die damit verbundenen Chancen und Risiken. Weitere wichtige Themenfelder sind die unterschiedlichen Formen der digitalen Partizipation, die Rolle sozialer Medien, die Bedeutung von E-Petitionen und Wahl-O-Mat, sowie die Aufgaben der Sozialen Arbeit im digitalen Zeitalter.
- Arbeit zitieren
- Martin Püschel (Autor:in), 2014, Politische Partizipation in der digitalen Demokratie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/345629