Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema „Möglichkeiten der Frühförderung im Kontext kindlicher Entwicklungsgefährdungen.“ Das Interesse für das Thema wurde durch die Berufspraktischen Studien während des Studiums erweckt und durch eigene Beobachtungen, Erlebnisse und Erfahrungen in einer Pädagogischen Frühförderstelle inspiriert.
Die Geburtenzahl in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gesunken. Soziale, ökonomische und gesellschaftliche Faktoren könnten diese Veränderung sicher im Wesentlichen begründen.
Durch die sinkenden Geburtenzahlen erhält das Kind zugleich eine steigende Wichtigkeit. Heute bestehen zunehmend große Unterschiede in den Lebensbedingungen von Familien. Gerade in den gesellschaftlichen „Mittelschichtsfamilien“ bekommt das einzelne Kind eine große Bedeutung; es erfährt eine besondere Erziehung und Förderung im Vergleich zu „sozial randständigen“ Familien. Neben Familien, die von Arbeitslosigkeit und Armut gekennzeichnet sind, stehen somit Familien mit steigendem Wohlstand auf der anderen Seite. Dementsprechend ergeben sich daraus auch große Entwicklungsdifferenzen der Kinder. Neben anregungsreichen Lebenswelten lassen sich anregungsarme sowie deprivierende Lebensbedingungen finden. Gefährdungen der kindlichen Entwicklung nehmen in der heutigen Gesellschaft weiterhin zu. Trotz des allgemeinen Bekanntheitsgrades verschärfen sich politische Tendenzen, grundlegende Veränderungen in der Arbeitsgesellschaft und Kürzungen der Sozialhilfe rufen Armutserfahrungen hervor, Einstellungen niedrigschwelliger psychosozialer Angebote erschweren zusätzlich das Leben der Betroffenen. Mit Hilfe von sogenannten „Armutsstudien“ konnte belegt werden, dass die Zahl der Kinder, deren Entwicklung in den frühen Lebensjahren durch psychosoziale Belastungen beeinträchtigt wird, in den vergangenen Jahren in Deutschland zugenommen hat.
Dies konnte ich während meines Praktikums auch erkennen. Viele alleinerziehende Elternteile, oftmals ausländischer Herkunft aber auch Familien, die aufgrund ihrer Arbeitslosigkeit sozial benachteiligt lebten, wurden an die Frühförderstelle vermittelt. Im Vordergrund standen zunächst die Kinder, die in ihrer Entwicklung Auffälligkeiten oder Verzögerungen zeigten, die sicherlich durch bestimmte Belastungen in ihrem Lebensumfeld verstärkt wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Pädagogische Frühförderung in Deutschland
- Die historische Entwicklung der Frühförderung
- Rechtliche Grundlagen
- Die Zielgruppe der Pädagogischen Frühförderung
- Aspekte der Pädagogischen Frühförderung
- Inhaltliche Grundsätze und Ziele
- Zur praktischen Durchführung
- Die Förderung des Kindes
- Die Elternarbeit
- Die interdisziplinäre Zusammenarbeit
- Kindliche Entwicklungsgefährdungen und Resilienz
- Entwicklungsgefährdungen allgemein
- Die Resilienzforschung
- Die Kauai-Studie
- Die Mannheimer Risikokinderstudie
- Zusammenfassung der Ergebnisse der Resilienzstudien
- Risikofaktoren der kindlichen Entwicklung
- Schutzfaktoren in der Entwicklung von Kindern mit Resilienz
- Risiko- und Schutzfaktoren – ein Fazit –
- Pädagogische Frühförderung und Resilienz
- Fallbeispiel aus einer Pädagogischen Frühförderstelle
- Pädagogische Frühförderung als protektive Maßnahme
- Mögliche Handlungsansätze der Pädagogischen Frühförderung
- Handlungsansätze in der Arbeit mit dem Kind
- Handlungsansätze in der Zusammenarbeit mit den Eltern
- Anmerkungen zur Entwicklung protektiver Handlungsansätze
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Möglichkeiten der Frühförderung im Kontext kindlicher Entwicklungsgefährdungen. Sie analysiert die historische Entwicklung und die rechtlichen Grundlagen der Pädagogischen Frühförderung in Deutschland. Zudem beleuchtet sie die Zielgruppe, die Inhalte und die praktische Durchführung von Frühförderungsprogrammen. Die Arbeit beschäftigt sich auch mit den Auswirkungen von Entwicklungsgefährdungen auf Kinder und den Konzepten der Resilienzforschung. Sie untersucht Risikofaktoren und Schutzfaktoren in der kindlichen Entwicklung und analysiert die Rolle der Pädagogischen Frühförderung als protektive Maßnahme.
- Pädagogische Frühförderung in Deutschland
- Entwicklungsgefährdungen in der Kindheit
- Resilienzforschung und ihre Bedeutung
- Protektive Faktoren und ihre Rolle in der Frühförderung
- Handlungsansätze der Pädagogischen Frühförderung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Arbeit stellt das Thema „Möglichkeiten der Frühförderung im Kontext kindlicher Entwicklungsgefährdungen“ vor und erläutert die Motivation der Autorin. Kapitel 2 befasst sich mit der Pädagogischen Frühförderung in Deutschland, beleuchtet ihre historische Entwicklung, die rechtlichen Grundlagen, die Zielgruppe und verschiedene Aspekte ihrer Umsetzung. In Kapitel 3 werden kindliche Entwicklungsgefährdungen und das Konzept der Resilienz untersucht. Die Arbeit stellt wichtige Studien der Resilienzforschung vor, analysiert Risikofaktoren und Schutzfaktoren in der Entwicklung von Kindern und zieht ein Fazit zu diesem Thema. Kapitel 4 fokussiert auf die Verbindung zwischen Pädagogischer Frühförderung und Resilienz. Es präsentiert ein Fallbeispiel aus einer Frühförderstelle, beleuchtet die protektive Rolle der Frühförderung und diskutiert verschiedene Handlungsansätze, die in der Arbeit mit Kindern und Eltern eingesetzt werden können.
Schlüsselwörter
Pädagogische Frühförderung, kindliche Entwicklungsgefährdungen, Resilienz, Risikofaktoren, Schutzfaktoren, protektive Maßnahmen, Handlungsansätze, Elternarbeit, interdisziplinäre Zusammenarbeit.
- Arbeit zitieren
- Sabrina Geil (Autor:in), 2004, Möglichkeiten der Frühförderung im Kontext kindlicher Entwicklungsgefährdungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34600