Emotionsarbeit bezeichnet zum einen die Art und Weise der Adaption von Emotionen an gesellschaftliche Normen im Sinne der emotionalen Sozialisation, zum anderen bezeichnet der Begriff das Zeigen oder Unterdrücken von Emotionen im beruflichen Kontext, durch das die Ziele einer Organisation realisiert werden sollen. Insbesondere in der Pflegetätigkeit ist die Emotionsarbeit eine besondere Arbeitsanforderung.
Zunächst wird das Thema theoretisch fundiert, bevor die Ergebnisse der empirischen Studie an Angestellten und leitenden PflegerInnen aus unterschiedlichen Fachbereichen des Gesundheitswesen (N= 231) dargestellt werden. Der verwendete Online-Fragebogen setzt sich aus den Frankfurt Emotion Work Scales, der deutschen Version des Maslach Burnout Inventory, der Irritationsskala, einigen Skalen aus der gesundheits- und entwicklungsförderlichen Führungsverhaltens-Analyse sowie aus dem Copenhagen Psychosocial Questionnaire zusammen und wurde in diversen Internetplattformen, einem sozialen Netzwerk und per Email publiziert.
Mit Hilfe einer explorativen Analyse der erhobenen Daten werden Zusammenhänge zwischen emotionalen Anforderungen sowie Problemen, den Auswirkungen gesunder Führung auf die Emotionsarbeit und deren mögliche Konsequenzen, wie beispielsweise Irritation und Burnout, untersucht. Die Studie zeigt einen positiven Zusammenhang zwischen Emotionaler Dissonanz und Burnout sowie Irritation, ferner zeigen sich Zusammenhänge zwischen gesunder Führung und den Burnout-, Irritationsindikatoren und Arbeitszufriedenheit. Ein vermuteter Zusammenhang zwischen gesunder Führung und den Regulationsmöglichkeiten konnte nicht bestätigt werden, ebenso zeigte sich, dass gesunde Führung nicht, wie zunächst vermutet, den Zusammenhang zwischen Emotionaler Dissonanz und Burnout verringert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Emotionsarbeit
- 2.1. Das Konstrukt
- 2.2. Emotionale Regulationsanforderungen
- 2.3. Emotionale Regulationsmöglichkeiten
- 2.3.1. Regulationsstrategie „Deep-acting“ (Tiefenhandeln)
- 2.3.2. Regulationsstrategie „Surface-acting\" (Oberflächenhandeln)
- 2.4. Emotionale Dissonanz als Regulationsproblem
- 2.5. Emotionsarbeit und Emotionale Dissonanz im Pflegebereich
- 3. Auswirkungen von Emotionsarbeit
- 3.1. Burnout als eine mögliche Folge von Emotionaler Dissonanz
- 3.1.1. Der Begriff „Burnout“
- 3.1.2. Dimensionen von Burnout
- 3.1.3. Burnout und emotionale Dissonanz in der Pflege
- 3.1.4. Zusammenhang von Emotionaler Dissonanz und Burnout
- 3.2. Irritation
- 3.2.1. Der Begriff „Irritation“
- 3.2.2. Unterscheidung kognitive und emotionale Irritation
- 3.2.3. Korrelation zwischen Irritation und Emotionaler Dissonanz
- 4. Führung und Gesundheit
- 4.1. Gesundheits- und entwicklungsförderliche Führung
- 4.1.1. Einflussmöglichkeiten von Führung auf die Gesundheit
- 4.1.2. Möglichkeiten und Grenzen gesundheitsförderlicher Führung
- 4.2. Anforderung an Führungskräfte in der Pflege
- 5. Forschungsfragen und Hypothesen
- 6. Methode
- 6.1. Befragungsablauf
- 6.2. Erhebungsinstrument
- 6.2.1. Emotionale Dissonanz
- 6.2.2. Burnout
- 6.2.3. Irritation
- 6.2.4. Gesunde Führung
- 6.2.5. Arbeitszufriedenheit
- 6.3. Die Stichprobe
- 6.4. Auswertungsmethode
- 7. Ergebnisse
- 7.1. Deskriptive Statistik
- 7.2. Ergebnisse der Hypothesenprüfung
- 7.2.1. Hypothese 1
- 7.2.2. Hypothese 2
- 7.2.3. Hypothese 3
- 7.2.4. Hypothese 4
- 7.2.5. Hypothese 5
- 7.2.6. Hypothese 6
- 7.3. Interskalen-Korrelation
- 8. Interpretation
- 8.1. Hypothese 1
- 8.2. Hypothese 2
- 8.3. Hypothese 3
- 8.4. Hypothese 4
- 8.5. Hypothese 5
- 8.6. Hypothese 6
- 8.7. Interskalen-Korrelation
- 9. Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelor-Thesis untersucht den Zusammenhang zwischen Emotionsarbeit, Burnout und gesunder Führung im Pflegebereich. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen emotionaler Anforderungen und Regulationsstrategien auf die Entstehung von Burnout und Irritation bei Pflegekräften.
- Emotionsarbeit und ihre Regulation im Kontext des Pflegeberufs
- Die Auswirkungen von emotionaler Dissonanz auf Burnout und Irritation
- Der Einfluss von gesunder Führung auf die Emotionsarbeit und das Wohlbefinden von Pflegekräften
- Die Rolle von Führung bei der Prävention von Burnout und der Förderung von Arbeitszufriedenheit
- Der Zusammenhang zwischen emotionalen Anforderungen und Burnout im Pflegebereich
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert einen Überblick über die Forschungsfrage und die Relevanz des Themas Emotionsarbeit und Burnout im Pflegebereich. Kapitel 2 definiert das Konstrukt Emotionsarbeit, beleuchtet emotionale Regulationsanforderungen und -möglichkeiten sowie emotionale Dissonanz als Regulationsproblem. Kapitel 3 beleuchtet die Auswirkungen von Emotionsarbeit, insbesondere Burnout als mögliche Folge von emotionaler Dissonanz. Kapitel 4 setzt sich mit Führung und Gesundheit auseinander, beleuchtet gesundheits- und entwicklungsförderliche Führung und die Anforderungen an Führungskräfte in der Pflege. Kapitel 5 stellt die Forschungsfragen und Hypothesen der Studie vor. Kapitel 6 beschreibt die Methode der empirischen Untersuchung, die durch einen Online-Fragebogen mit verschiedenen Skalen durchgeführt wurde.
Schlüsselwörter
Emotionsarbeit, Burnout, Irritation, Gesunde Führung, Pflegebereich, Emotionale Dissonanz, Regulation, Empirische Studie, Online-Fragebogen, Frankfurt Emotion Work Scales, Maslach Burnout Inventory, Irritationsskala, Gesundheits- und entwicklungsförderliche Führung, Copenhagen Psychosocial Questionnaire.
- Quote paper
- Annalena Großmann (Author), 2015, Emotionsarbeit und Burnout im Pflegebereich. Gesunde Führung als Schlüssel zum Erfolg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/346284