Pierre Bourdieus Ansätze zur Erklärung sozialer Praxis werden in unterschiedlichsten Disziplinen und Bereichen mit großer Variationsbreite heftig debattiert, rezipiert sowie laufend weitergeführt und interpretiert und die von ihm geprägten Begriffe wie beispielsweise Habitus oder Feld in zahlreichen soziologischen Untersuchungen integriert. Seine facetten- und umfangreichen Ansätze sowie seine komplexen Ausführungen lassen es im Rahmen dieser Hausarbeit nicht zu, die gesamte Theorie mit allen spezifischen Begrifflichkeiten vorzustellen, weswegen an dieser Stelle vor allem der Habitus, das soziale Feld sowie die Generierung von Praxis im Fokus der Betrachtung liegen.
Die Hausarbeit stützt sich zum größten Teil auf das dritte (Strukturen, Habitusformen und Praktiken) und vierte (Glaube und Leib) Kapitel aus Bourdieus „Sozialer Sinn“ (1987). Ziel dieser Ausführung ist primär herauszufinden, wie Habitus und soziale Felder für die Generierung von sozialer Praxis verantwortlich sind beziehungsweise inwiefern und wie eine Wechselwirkung zwischen diesen drei Termini stattfindet oder stattfinden kann. Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen werden zu Beginn dieser Hausarbeit das Habituskonzept sowie die Feldtheorie einer intensiveren Betrachtung unterzogen und erläutert. Im nächsten Schritt werden die beiden Begrifflichkeiten Feld und Habitus einander gegenübergestellt um die Verbindungen, Wechselwirkungen sowie die Resultate dieser klar darstellen zu können. Abschließend werden die wichtigsten Aspekte und Erkenntnisse im Fazit auf den Punkt gebracht, um der Frage auf den Grund zu gehen, inwiefern beziehungsweise wie die Wechselwirkung zwischen Habitus und Feld soziale Praxis generieren kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Habitustheorie
- 3. Die Feldtheorie
- 4. Gegenüberstellung von Habitus und Feld
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Relevanz von Habitus und sozialen Feldern für die Generierung sozialer Praxis nach Pierre Bourdieu. Sie analysiert, wie diese beiden Konzepte zusammenwirken und welche Auswirkungen sie auf das menschliche Handeln haben.
- Der Habitus als strukturierende und strukturierte Struktur
- Die Funktionsweise von sozialen Feldern und ihre spezifischen Regeln
- Die Wechselwirkung zwischen Habitus und sozialen Feldern
- Die Generierung von sozialer Praxis durch den Habitus und die Felder
- Die Bedeutung von Bourdieus Theorie für die Analyse sozialer Phänomene
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt Pierre Bourdieu als einen einflussreichen Sozialwissenschaftler vor und erläutert die Relevanz seiner Theorie der Praxis für die Soziologie. Sie skizziert die Ziele und den Fokus der Hausarbeit, die sich auf die Beziehung zwischen Habitus und sozialen Feldern konzentriert.
2. Die Habitustheorie
Dieses Kapitel untersucht das Habituskonzept, das von Bourdieu als ein System dauerhafter und übertragbarer Dispositionen verstanden wird. Es werden die Entstehung des Habitus aus Erfahrungen und seine Doppelfunktion als Generierungs- und Ordnungsgrundlage für Praktiken und Vorstellungen beleuchtet.
3. Die Feldtheorie
In diesem Kapitel wird die Feldtheorie vorgestellt. Felder werden als abgrenzbare Bereiche mit spezifischen Regeln und Logiken definiert, die die soziale Praxis beeinflussen. Die Akteure in den Feldern haben einen praktischen Sinn, der von ihrem Habitus und ihrer Position im Feld geprägt ist.
- Arbeit zitieren
- Stefanie Ertl (Autor:in), 2016, Die Relation zwischen Habitus und sozialen Feldern nach Pierre Bourdieu, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/346325