Das Ziel der folgenden Arbeit soll es sein, einen in der gesamtgesellschaftlichen Wahrnehmung nahezu unbekannten, gleichwohl umso wichtigeren, Teil Epikurs Werk Beachtung zu schenken, nämlich seiner Naturphilosophie und Erkenntnistheorie. Im Zentrum soll dabei die genaue Analyse seiner Argumente in Hinblick auf die Beschaffenheit der Welt und die Möglichkeit der Gewinnung von wahren Erkenntnissen über die Welt stehen.
An dieser Stelle ist methodisch anzumerken, dass Ontologie und Epistemologie in einer Art und Weise Hand in Hand gehen, und sich gegenseitig bedingen, dass die Entscheidung nicht ganz eindeutig gefällt werden kann, welches der beiden Gebiete zuerst zu behandeln ist. Ich habe mich entschieden mit Epikurs Bestimmungen seiner Naturphilosophie zu beginnen, um danach diese durch die Zuwendung zur Erkenntnistheorie rückwirkend zu reflektieren.
Da sich Epikur in atomistischer Tradition befindet, werden also zunächst die Begrifflichkeiten der Atome und der Leere sowie deren Eigenschaften geklärt, um dann auf die Atombewegungen überzugehen. Zu klären ist außerdem aus ontologischer Perspektive, wie Epikurs Theorie über die Seele zu verstehen ist. Wurde die Beschaffenheit der Welt nun ausreichend erläutert, geschieht im Folgenden der Übergang zu den erkenntnistheoretischen Betrachtungen und der omnipräsenten Bedeutung der Sinne. Hier gilt es herauszustellen, wie nach Epikur die Erlangung von wahren Erkenntnissen möglich ist, und wie diese von falschen zu unterscheiden sind. Es soll ferner geklärt werden, welche wissenschaftliche Methodik Epikur verwendet, wie diese funktioniert, und schließlich, welche Bedeutung diese für das Gesamtwerk besitzt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Epikurs Naturphilosophie
- 2.1 Atome und Leere
- 2.2 Atombewegungen
- 2.3 Seelentheorie
- 3. Epikurs Erkenntnistheorie
- 3.1 Theorie der Wahrnehmung
- 3.2 Wahrheit, Irrtum und ihre Kriterien
- 3.3 Die Methodik und ihre Funktion
- 4. Fazit
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Naturphilosophie und Erkenntnistheorie des antiken Philosophen Epikur. Ziel ist es, seine Argumente in Hinblick auf die Beschaffenheit der Welt und die Gewinnung von wahren Erkenntnissen über die Welt zu analysieren. Dabei werden die enge Verbindung von Ontologie und Epistemologie in Epikurs Denken sowie die Bedeutung der Sinne für die Erkenntnisgewinnung betrachtet.
- Epikurs Atomtheorie und die Rolle von Atomen und Leere
- Die Natur der Atombewegungen und deren Bedeutung für die Entstehung der Welt
- Epikurs Theorie der Seele und deren ontologische Stellung
- Die Rolle der Sinne in Epikurs Erkenntnistheorie
- Kriterien für die Unterscheidung von Wahrheit und Irrtum
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt Epikur als bedeutenden antiken Philosophen vor und räumt mit gängigen Missverständnissen über seinen Hedonismusbegriff auf. Sie betont die Bedeutung seiner Naturphilosophie und Erkenntnistheorie und skizziert die Zielsetzung der Arbeit, die darin besteht, Epikurs Argumente zu analysieren.
2. Epikurs Naturphilosophie
Kapitel 2 behandelt Epikurs Naturphilosophie, die auf der Atomtheorie des Demokrit basiert. Es werden die Begriffe Atome und Leere sowie ihre Eigenschaften erläutert. Die Atombewegungen werden analysiert und Epikurs Theorie über die Seele wird aus ontologischer Perspektive betrachtet.
3. Epikurs Erkenntnistheorie
Kapitel 3 befasst sich mit Epikurs Erkenntnistheorie und der zentralen Rolle der Sinne in seiner Philosophie. Es wird untersucht, wie wahre Erkenntnisse erlangt werden können, wie diese von falschen zu unterscheiden sind und welche wissenschaftliche Methodik Epikur verwendet.
Schlüsselwörter
Epikur, Naturphilosophie, Erkenntnistheorie, Atomtheorie, Atome, Leere, Atombewegungen, Seele, Sinne, Wahrnehmung, Wahrheit, Irrtum, Methodik.
- Arbeit zitieren
- Franz Ruch (Autor:in), 2016, Die epikureische Natur- und Erkenntnislehre und ihre Bedeutung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/346610