„Da der Bürgerkrieg schwer war und die Parteien lange Zeit miteinander kämpften, wählten sie gemeinsam Solon als Schlichter und Archonten und vertrauten ihm die Macht über den Staat an". Mit dieser Aussage erwähnt Aristoteles in seinem Buch „Der Athenische Staat" die Krisenzeit in der Stadt Athen. Dabei wird auch Solon als legitimierte Handlungsperson aufgezählt, der die Macht über den Staat zugetraut bekommen hat. Zeitlich gesehen befinden wir uns zwischen dem siebten und sechsten Jahrhundert vor Christus. In diesem Zeitraum hat es Unstimmigkeiten zwischen den Bewohnern von Athen gegeben und es hat Ungerechtigkeit geherrscht. Anhand dieser Situation musste eine Lösung gefunden werden. Ab diesem Moment kommt der athenische Staatsmann Solon ins Spiel.
Wieso wurde Solon diese politische Macht übergeben? Um genauer zu sein, muss die Frage gestellt werden, wer sich überhaupt hinter der Person Solon befindet. Konnte der sogenannte „Schlichter" die entstandene Ungerechtigkeit bei Seite legen und eine grundlegende gerechte Reform einführen, mit denen alle Parteien zufrieden sein können? Diese Fragen beschäftigen die Forschung beinahe das gesamte 20. Jahrhundert und sind heute noch umstritten.
Im Rahmen der Hausarbeit sollen die Fragen betrachtet werden, ob Solon die übertragenen Aufgaben gelöst hat um die Krise abzuwenden und ob seine Reformen auch wirklich dafür die entscheidende Wirkung gezeigt haben. Die Quellenlage zu dem Thema dieser Hausarbeit ist zum Teil sehr umfangreich. Es werden im Verlauf der Untersuchung unter anderem Werke von Aristoteles, Plutarch und Solon selbst verwendet um einen vielseitigen Blick auf Basis der Quellen auf die Fragestellung zu ermöglichen. Solon selbst hat Gedichte verfasst, in denen er über die Eunomia, die Seisachtheia und noch anderen Gedankengängen für ein verbessertes Athen darstellt. Aristoteles greift in seinen Quellen teilweise die Gedichte von Solon auf und gibt uns einen zeitlichen Überblick über die Entwicklung der athenischen Verfassung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG.
- 2. SITUATION IN ATHEN
- 3. DIE PERSON SOLON
- 4. Programm der Eunomia
- 4.1 Die Eunomia-Elegia
- 4.2 Die Bauernbefreiung
- 4.3 Die Popularklage..
- 4.4 Die Wirtschafts- und Sozialreformen.......
- 5. Schlussbemerkung.....
- 6. Literaturliste..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Person Solons und seiner Rolle als Reformer im athenischen Staat während der Krisenzeit im siebten und sechsten Jahrhundert v. Chr. Sie analysiert die politische Situation Athens, die zu Solons Ernennung als Schlichter und Archont führte, und untersucht, inwieweit seine Reformen den bestehenden Ungerechtigkeiten und der sozialen Kluft entgegenwirken konnten.
- Die politische und soziale Krise in Athen vor Solon
- Die Person Solon: Leben, Ziele und politische Visionen
- Analyse der Reformen Solons: Eunomia, Seisachtheia und weitere Reformmaßnahmen
- Bewertung des Einflusses von Solons Reformen auf die athenische Gesellschaft
- Solon und die Entstehung der Demokratie in Athen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die historische Situation Athens im 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. dar, die durch soziale und politische Krisen geprägt war. Sie erläutert die Bedeutung Solons als Schlichter und Archont und die Fragestellung der Hausarbeit, ob Solons Reformen effektiv waren und eine grundlegende gerechte Ordnung in Athen etablieren konnten. Die zweite Sektion untersucht die Situation in Athen vor Solons Reformen und beleuchtet die Ursachen für die Krisen, wie Überbevölkerung, Landarmut, Schuldsklaverei und die Kluft zwischen Arm und Reich. Das dritte Kapitel konzentriert sich auf die Person Solons und seine Rolle als Staatsmann und Reformer. Es analysiert die Quellenlage, insbesondere die Werke von Aristoteles, Plutarch und Solon selbst, und skizziert Solons politische Visionen.
Das vierte Kapitel analysiert Solons Reformen im Detail, einschließlich der Eunomia, der Seisachtheia, und weiterer Maßnahmen. Es beleuchtet die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Reformen und diskutiert deren Auswirkungen auf die politische Ordnung Athens. Die Schlussbemerkung fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Untersuchung zusammen und bewertet Solons Rolle als Wegbereiter der athenischen Demokratie.
Schlüsselwörter
Athenische Demokratie, Solon, Eunomia, Seisachtheia, Krisen, soziale und politische Ungleichheit, Reformen, Staatsmann, Archont, athenische Verfassung, Aristoteles, Plutarch, Quellenkritik.
- Arbeit zitieren
- Attilla Inan (Autor:in), 2016, War Solon der Richtige? Die politischen Handlungspersonen in der Krisenzeit der Stadt Athen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/347013