Das Sammeln wertvoller oder nützlicher Gegenstände ist von Anbeginn der Zeit ein menschliches Bedürfnis gewesen. Ob es dem profanen Sinn des Überlebens oder später der reinen Repräsentation diente, ändert nichts an der Tatsache, dass es wichtig für den Menschen ist, gewisse Dinge in seinen Besitz zu bringen.
Die Entwicklung der modernen Museen stellt einen langjährigen Prozess dar, der sich über das Kuriositätensammeln bis hin zu großen Museumsbauten verfolgen lässt. Bereits im Mittelalter wurden Schätze gesammelt und sorgfältig bewahrt und obwohl dies im engen Sinne nichts mit den modernen Museen gemein hat, möchte ich diese Schatzkammern dennoch erwähnen, da sie als Teil der jahrhundertelangen Entwicklung angesehen werden können.
Ein entscheidender Schritt zum heutigen Museum fand während des Humanismus statt, als man begann durch die gesammelten Objekte einen Mikrokosmos zu konstruieren und erstmals versucht wurde, die Objekte zu studieren und zu verstehen.
Die neuen Erkenntnisse der Renaissance führten zu einem weiteren Umdenken, was eine Auflösung der bisher bekannten Kunst- und Wunderkammern zur Folge hatte und woraus sich verschiedene Disziplinen entwickelten.
Bald wurden Stimmen laut, die eine allgemeine Öffnung der königlichen und fürstlichen Sammlungen forderten, um an diesen Meisterwerken zu studieren. Dies führte Anfang des 19. Jahrhunderts zu den ersten Museen, die jedoch anfangs keine Konzeption zeigten.
Die ersten kunsthistorischen Museen trennten die Kunstwerke zwar nach Epochen, jedoch wurde Anfang des 20. Jahrhunderts Kritik laut, die eine neutrale Fläche als geeignetste Darstellung von Kunst empfahl. Der daraus resultierende Berliner Museumskrieg und der durch den Nationalsozialismus beschleunigte Prozess, führte dann tatsächlich dazu, dass man in heutigen Museen einen neutralen Raum bevorzugt, in dem das Objekt im Mittelpunkt steht. Doch auch heute wird diese Art der Inszenierung immer wieder kritisiert.
In dieser Arbeit soll nun die Entwicklung zum modernen Museum von den mittelalterlichen Schatzkammern an und durch die nachfolgenden Epochen hindurch genauer betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mittelalterliche Schatzkammern
- Humanismus
- Studiolo
- Theatrum
- Tribuna
- Galerie
- Aufklärung
- Moderne
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der historischen Entwicklung des Phänomens „Museum“, beginnend bei mittelalterlichen Schatzkammern und der Entstehung von Kunstkammern im Humanismus bis hin zum modernen Museum. Er analysiert dabei die verschiedenen Konzeptionen des Ausstellens und die dahinterliegende gesellschaftliche und politische Entwicklung.
- Die Entstehung und Bedeutung von Kunstkammern im Mittelalter und in der frühen Neuzeit
- Die Rolle des Humanismus und der Aufklärung in der Entwicklung des Museums
- Die Ausbreitung des Museumsbegriffs im 18. Jahrhundert und der Wandel zum öffentlichen Raum
- Die Auswirkungen der Industrialisierung und der Revolution auf die Museumslandschaft
- Die Herausforderungen der Museumsreformbewegung im 19. und 20. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Text beginnt mit einer kurzen Einleitung, die das Sammeln von Gegenständen als ein menschliches Bedürfnis von Anbeginn der Zeit darstellt. Die Entwicklung der modernen Museen wird als langjähriger Prozess beschrieben, der mit dem Kuriositätensammeln begann und sich bis hin zu großen Museumsbauten entwickelte.
Mittelalterliche Schatzkammern
Dieses Kapitel beleuchtet die Schatzkammern des Mittelalters, die vornehmlich der Repräsentation und Reichtumsanhäufung dienten. Es werden verschiedene Arten von Schatzkammern, wie beispielsweise Domschätze, Staatsschätze und aristokratische Schätze, vorgestellt und ihre Bedeutung für die damalige Zeit erläutert.
Humanismus
In diesem Kapitel wird die Entstehung von Kunstkammern im Humanismus beschrieben, die sich von den mittelalterlichen Schatzkammern durch die bewusste Ordnung nach wissenschaftlichen und künstlerischen Kriterien abheben. Der Text beleuchtet die Bedeutung des Studiolos, des Theatrum und der Tribuna sowie die Entwicklung der Galerie als Gestaltungsformen von Sammlungsräumen.
Aufklärung
Das Kapitel „Aufklärung“ behandelt die Entwicklung des Museums zum öffentlichen Raum. Es werden die ersten öffentlichen Bibliotheken und Museen vorgestellt und die Rolle der Aufklärung in der Öffnung der Sammlungen für ein breiteres Publikum erläutert.
Moderne
In diesem Kapitel wird die Entwicklung der Museen im 19. und 20. Jahrhundert in den Fokus gestellt. Der Text beleuchtet die Auswirkungen der Industrialisierung und der Revolution auf das Museumswesen und die Entstehung neuer Museumstypen, wie beispielsweise naturhistorische Museen, kulturhistorische Museen und Volksmuseen.
Schlüsselwörter
Schlüsselbegriffe des Textes sind: Kunstkammer, Museum, Sammlung, Repräsentation, Wissenschaft, Bildung, Aufklärung, Industrialisierung, Revolution, Inszenierung, Volksbildung.
- Arbeit zitieren
- Isabel Thomas (Autor:in), 2013, Das Museum. Geschichte eines Phänomens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/347035