Charles Lutwidge Dodgson ist heute hauptsächlich als Kinderbuchautor Lewis Carroll, Erfinder von Alice im Wunderland, bekannt. Weniger bekannt ist hingegen, dass er ebenfalls Mathematiker in Oxford, Diakon und begeisterter Fotograf war. Diese Arbeit soll zeigen, inwiefern Dodgsons Fotografien, besonders seine Porträts kleiner Mädchen, als ein Abbild seiner Zeit und des viktorianischen Weltbildes gesehen werden können. Es sollen mehrere Bilder betrachtet und vor dem Hintergrund sozialer und gesellschaftlicher Intentionen bewertet werden, während die Frage nach Dodgsons künstlerischem Wert stets beachtet werden musst.
Das erste seiner rund 2.700 bis 3.000 Fotografien machte Dodgson 1856 im Alter von 24, das Letzte 1880. Die Hälfte dieser Bilder sind Porträtfotos von Kindern. Er machte aber auch künstlerische Fotografien von Stillleben, Landschaften oder Skulpturen, wissenschaftliche Aufnahmen von Skeletten und anderen anatomischen Studien sowie Selbstporträts und Familienfotos. Leider ist nur gut ein Drittel seiner Fotografien und Negative bis heute erhalten geblieben, der Großteil dessen befindet sich in amerikanischen Sammlungen, 407 davon in der Universitätsbibliothek in Princeton .
Die Bilder, die Dodgson am wichtigsten erschienen, stellte er in Präsentationsmappen ähnlichen Alben aus. Obwohl nach Dodgsons Tod 1898 34 solcher Alben gezählt wurden, konnten bis heute nur zwölf vollständig erhalten werden. Dodgson nutzte seine Fotografien ganz bewusst, um sich sozial zu etablieren und um sich Zutritt zu ausgewählten Kreisen seiner Gesellschaft verschaffen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung:
- Lewis Carroll, Fotograf:
- Porträts:
- Szenische Fotografie:
- Das viktorianische Bild von Kindheit:
- Fazit:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet die Fotografien von Charles Lutwidge Dodgson, besser bekannt als Lewis Carroll, vor dem Hintergrund der viktorianischen Weltanschauung. Insbesondere werden seine Porträts kleiner Mädchen analysiert, um deren Bedeutung als Spiegelbild der Zeit und der sozialen und gesellschaftlichen Intentionen zu ergründen. Dabei wird die Frage nach Dodgsons künstlerischem Wert stets berücksichtigt.
- Dodgsons Fotografien als Ausdruck der viktorianischen Gesellschaft
- Die Darstellung von Kindheit in Dodgsons Porträts
- Die Bedeutung des viktorianischen Bildes von Kindheit
- Der Einfluss von Literatur und Kunst auf Dodgsons fotografische Arbeit
- Die Frage nach Dodgsons künstlerischem Wert und seiner Rolle als Fotograf
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Leben und Werk von Charles Lutwidge Dodgson ein und erläutert die Bedeutung seiner Fotografien im Kontext der viktorianischen Gesellschaft. Kapitel 2 untersucht Dodgsons fotografische Arbeit detaillierter, wobei es zwischen Porträts und szenischer Fotografie unterscheidet. Im Abschnitt 2.1 wird Dodgsons Vorgehensweise bei der Porträtierung von Kindern analysiert, während Abschnitt 2.2 Einblicke in seine szenische Fotografie gibt, die oft auf literarischen Vorbildern basiert. Das dritte Kapitel widmet sich dem viktorianischen Bild von Kindheit und beleuchtet die Bedeutung, die Kindern in dieser Zeit zugeschrieben wurde. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und diskutiert Dodgsons bleibendes Vermächtnis als Fotograf und Kinderbuchautor.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Fotografie, viktorianische Gesellschaft, Kindheit, Kinderporträts, soziale und gesellschaftliche Intentionen, Künstlerische Wertschätzung, Literatur, viktorianisches Weltbild, Charles Lutwidge Dodgson, Lewis Carroll, Alice im Wunderland, und andere Aspekte der viktorianischen Kultur und Kunst.
- Quote paper
- BA of Arts Annalena Schäfer (Author), 2013, Lewis Carrolls Fotografien vor dem Hintergrund viktorianischer Weltanschauung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/347055