Die Masterthesis beschäftigt sich mit dem digitalen Wandel in der Musikindustrie und den daraus resultierenden neuen Geschäftsmodellen. Hierbei wird insbesondere der kostenlose, werbefinanzierte Musikservice und die Akzeptanz des Marktes durch eine empirische Untersuchung evaluiert.
Betrachtet man die Entwicklung des Musikmarktes in den vergangenen Jahren, so ist offensichtlich, dass die Industrie sich in einer schwerwiegenden Krise befand und immer noch befindet. Als Indikatoren dienen hier die Verkaufszahlen der Tonträger und umfassende Analyseergebnisse, welche in Industrieberichten veröffentlicht werden.
Gegenwärtig werden CDs immer noch als überteuert angesehen und jeder Preis erscheint dem Konsumenten als zu hoch, solange es immer noch den günstigeren und einfachen Weg der illegalen Musikbeschaffung gibt, zumal dies in Deutschland im seltensten Fall strafrechtliche Konsequenzen nach sich zieht. Obgleich die CD-Preise inflationsbereinigt sogar günstiger geworden sind, finden die Musikprodukte zu den angebotenen Preisen keine ausreichende Nachfrage. Die CD wird finanziell nicht wertgeschätzt und wird daher vorzugsweise kopiert oder in illegaler, digitaler Version beschafft.
Dennoch ist die Nachfrage nach Musik so hoch wie nie zuvor. Die hedonistische Bevölkerung konsumiert Musik wie Eric Daugan sagte, „überall und zu jeder Zeit“. Die konsumierten Minuten von Musik in verschiedenen Medien wie Werbung oder Film sowie die Besuche von Konzerten weisen erhebliche Zuwächse auf. Musik symbolisiert für einen Großteil der Menschen einen Lebensstil, bietet emotionale Assoziierungen und verbindet unterschiedliche Kulturen auf der ganzen Welt. Doch um den Menschen Musik bieten zu können bedarf es Künstler, Produzenten und vieler weiterer Akteure innerhalb der Musikwirtschaft, die von ihrem Schaffen leben können. Demnach stellt sich langfristig die Frage, welche alternativen Erlösquellen die Wirtschaft der Industrie birgt und mit welchen Wegen diese am effizientesten genutzt werden können.
Da das Internet der am schnellsten wachsende Vertriebskanal des Musikmarktes ist, macht es Sinn auf alternative oder neue Erlösmodelle im Online Marktplatz einen Fokus zu legen. Das bedeutet, dass man über die Grenzen der direkten und traditionellen Einkommensquellen hinausblicken muss und vielmehr Quellen identifizieren muss, die indirekt sind und von dritten Parteien finanziert werden, wie z.B. externe Industrien.
Inhaltsverzeichnis
- A | Einführung
- 1 Begriffliche Abgrenzung und Motivation
- 1.1 Begriffliche Abgrenzung
- 1.2 Motivation der Forschungsarbeit
- 2 Problemstellung und Hypothesen
- 3 Zielsetzung und Vorgehensweise
- 4 Limitierung der Forschungsarbeit
- 5 Status Quo der Forschung
- B | Theoretische Grundlegung
- 1 Geschäfts- und Erlösmodelle im Internet
- 1.1 Definition des Geschäftsmodells im Internet
- 1.2 Die Geschäftsmodell-Typologie im Internet
- 1.2.1 Content
- 1.2.2 Commerce
- 1.2.3 Context
- 1.2.4 Connection
- 1.3 Konzeption eines Geschäftsmodells im Internet
- 1.4 Erlösmodelle im Internet
- 2 Formen der indirekten Erlösgenerierung im Internet
- 2.1 Überblick über die indirekten Erlösformen
- 2.2 Ein iterativer Prozess zur effizienten indirekten Erlösgenerierung im Internet
- 2.2.1 Fokussierung und Datensammlung der Kunden
- 2.2.2 Analyse der Daten und Personalisierung des Angebots
- 2.2.3 Effiziente Positionierung und Umsetzung von Online Marketing Maßnahmen
- 2.2.4 Online Marketing Controlling
- C | Analytischer Teil
- 1 Das Internet als Online-Markt
- 1.1 Die Wertschöpfungskette des Internetmarktes
- 1.2 Die Entwicklung des Internets in den letzten Jahren
- 1.3 Die aktivsten Online-Nutzer im Internet
- 1.3.1 Wer nutzt das Internet am häufigsten?
- 1.3.2 Motivation der frequentierten Nutzung des Internet
- 1.4 Die Bedeutung des Internets für das Marketing
- 2 Strukturen, Entwicklungen und rechtliche Regelungen des dt. Musikmarktes
- 2.1 Entwicklungen und aktuelle Marktsituation des deutschen Musikmarktes
- 2.2 Musik im Internet - Entwicklung und Status Quo
- 2.3 Die Wertschöpfungskette der Musikindustrie
- 2.4 Marktteilnehmer des Musikmarktes
- 2.4.1 Die Musikschaffenden
- 2.4.2 Die Plattenfirmen (Tonträgerhersteller)
- 2.4.3 Musikverlage
- 2.4.4 Die Verwertungsgesellschaften
- 2.4.5 Musikdistribution
- 2.5 Erlösmodelle der Online Musikindustrie
- 3 Abgrenzung und Analyse des relevanten Marktes
- 3.1 Abgrenzung des Marktes und Bestimmung des Marktsegmentes
- 3.1.1 Abgrenzung des relevanten Marktes
- 3.1.2 Segmentierung des relevanten Marktes
- 3.2 Branchenstrukturanalyse des Online Musik Marktes
- 3.2.1 Die Verhandlungsmacht der Lieferanten
- 3.2.2 Verhandlungsmacht der Abnehmer
- 3.2.3 Gefahr des Markteintritts neuer Anbieter
- 3.2.4 Bedrohung durch Substitute
- 3.2.5 Rivalität im Markt
- 3.3 Die Wettbewerbsanalyse
- 3.4 Umfeldanalyse (PESTEL)
- 3.4.1 Politische Faktoren
- 3.4.2 Ökonomische Faktoren
- 3.4.3 Sozio-kulturelle Faktoren
- 3.4.4 Technologische Faktoren
- 3.4.5 Umwelttechnische Faktoren
- 3.4.6 Rechtliche Faktoren
- 3.5 Nutzungsverhalten von Musik-Konsumenten
- D | Exkurs: FreeAllMusic als Erlösmodell der US-amerikanischen Musikindustrie
- 1 FreeAllMusic - Ein neuer Online Musik Service des US-amerikanischen Marktes
- 2 Das Geschäftsmodell von „FreeAllMusic.com“
- 2.1 „FreeAllMusic“ im Überblick
- 2.2 Kooperierende Partner
- 2.3 Das Erlösmodell von „FreeAllMusic“
- 3 Auferlegte Beschränkungen in der Einführungsphase von „FreeAllMusic“
- E | Empirische Untersuchung zur Akzeptanz des Modells
- 1 Richtlinien und Voraussetzungen einer Befragung
- 2 Befragung der Plattenfirmen - eine explorative Studie
- 2.1 Größe und Zusammensetzung der Stichprobe
- 2.2 Ziel und Aufbau der Befragung
- 2.3 Auswertungsmethode und Darstellung der Ergebnisse
- 3 Befragung der Konsumenten - eine quantitative Studie
- 3.1 Größe und Zusammensetzung der Stichprobe
- 3.2 Ziel und Aufbau der Befragung
- 3.3 Auswertungsmethode und Darstellung der Ergebnisse
- 3.3.1 Die Auswertungsmethode
- 3.3.2 Zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse
- F | Evaluierung der Hypothesen
- G | Konzipierung des Geschäftsmodells für den deutschen Musikmarkt
- 1 Die Idee
- 2 Bestimmung der Zielgruppe & Positionierung im Markt
- 2.1 Bestimmung der Zielgruppe
- 2.2 Positionierung im Markt
- 3 Konzeption des Geschäftsmodells
- 3.1 Die Konzeption des Geschäftsmodells
- 3.1.1 Die Kernleistungen
- 3.2.2 Das Kosten- und Beschaffungsmodell
- 3.2.3 Das Erlös- und Distributionsmodell
- 4 Implementierung des Geschäftsmodells
- Analyse der Entwicklung und des Status Quo des deutschen Musikmarktes
- Bewertung der Möglichkeiten und Grenzen von werbefinanzierten Musikdownloads
- Entwicklung einer Konzeption für ein werbefinanziertes Musikdownload-Modell
- Empirische Untersuchung der Akzeptanz des Modells bei Plattenfirmen und Konsumenten
- Bewertung der Chancen und Risiken des Konzepts
- A | Einführung: Dieses Kapitel führt in das Thema ein, definiert die Forschungsfrage und die Motivation für die Arbeit. Es erläutert die Problemstellung und die Hypothesen, die im Laufe der Arbeit untersucht werden. Die Zielsetzung und Vorgehensweise der Forschung sowie die Limitierungen werden ebenfalls vorgestellt. Abschließend wird ein Überblick über den aktuellen Stand der Forschung gegeben.
- B | Theoretische Grundlegung: Kapitel B legt die theoretischen Grundlagen für die Arbeit. Es beschäftigt sich mit Geschäfts- und Erlösmodellen im Internet und beleuchtet insbesondere die indirekte Erlösgenerierung durch Werbung. Verschiedene Modelle und Ansätze werden vorgestellt und analysiert.
- C | Analytischer Teil: Der analytische Teil betrachtet den Online-Markt und die Entwicklung des Internets. Es werden die wichtigsten Marktteilnehmer und ihre Beziehungen im Musikmarkt analysiert, sowie die Wertschöpfungsketten im Detail untersucht. Auch die Rahmenbedingungen des deutschen Musikmarktes, die rechtlichen Regelungen und die wichtigsten Entwicklungen werden beleuchtet.
- D | Exkurs: FreeAllMusic als Erlösmodell der US-amerikanischen Musikindustrie: Dieses Kapitel stellt ein konkretes Beispiel für ein werbefinanziertes Musikdownload-Modell aus dem US-amerikanischen Markt vor. Es erläutert das Geschäftsmodell, die beteiligten Partner und die ergriffenen Maßnahmen, um die Akzeptanz des Modells zu fördern.
- E | Empirische Untersuchung zur Akzeptanz des Modells: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der empirischen Untersuchung vorgestellt. Es werden die Methoden der Datenerhebung und -analyse erläutert und die Ergebnisse der Befragungen von Plattenfirmen und Konsumenten dargelegt.
- G | Konzipierung des Geschäftsmodells für den deutschen Musikmarkt: Basierend auf der theoretischen und empirischen Analyse wird in diesem Kapitel ein konkretes Geschäftsmodell für den deutschen Musikmarkt entwickelt. Es werden die Zielgruppe, die Kernleistungen, das Kosten- und Beschaffungsmodell, sowie das Erlös- und Distributionsmodell definiert.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit dem Thema werbefinanzierter, kostenfreier Musikdownloads als alternatives Erlösmodell für die deutsche Musikindustrie. Sie analysiert die Möglichkeiten und Grenzen dieses Modells und entwickelt eine konkrete Konzeption, basierend auf einer empirischen Studie.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit beschäftigt sich mit Themen wie Geschäftsmodellen, Erlösmodellen, Online-Marketing, Musikindustrie, Wertschöpfungskette, Musikdownloads, Werbefinanzierung, Akzeptanz, Konzeption und empirische Forschung. Sie analysiert den deutschen Musikmarkt im Kontext der Digitalisierung und der Herausforderungen, die sich durch das Internet ergeben. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob und wie sich werbefinanzierte Musikdownloads als alternatives Erlösmodell etablieren lassen.
- Arbeit zitieren
- Julia Holtrup (Autor:in), 2010, Werbefinanzierter, kostenfreier Download von Musik als alternatives Erlösmodell der deutschen Musikindustrie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/347087