Die Berichterstattung über Kuba in der spanischen Presse


Hausarbeit (Hauptseminar), 2004

21 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

0. Einleitung

1. Die Anfänge der spanischen Presse

2. Die spanische Presse von 1975 bis heute

3. Vertreter der spanischen Print – Medien
3.1. ABC
3.2. La Vanguardia
3.3. El Mundo
3.4. El País

4. Haltung der Printmedien gegenüber Kuba

5. "El niño balsero"
5.1. La Vanguardia
5.2. El Mundo
5.3. El País

6. Exekution auf Kuba
6.1. ABC
6.2. La Vanguardia
6.3. El Mundo
6.4. El País

7. 45 Jahre Fidel Castro
7.1. „Tres generaciones con Castro“ (El País, 08.01.2004)
7.2. Fazit

8. Email an die Redaktionen

9. Schlusswort

0. Einleitung

In dieser Arbeit möchte ich mich mit der Berichterstattung über Kuba in der spanischen Presse befassen. Die Arbeit gliedert sich in zwei Hauptkapitel, die dann jeweils wieder in verschiedene Unterkapitel aufgeteilt sind.

Gleichzeitig soll im Rahmen dieser Einleitung auch darauf hingewiesen werden, dass zu dem oben genannten Thema weder deutschsprachige noch spanischsprachige Literatur existiert. Diese Tatsache hat die Ausarbeitung der Arbeit ungemein behindert. Als Konsequenz daraus ergab sich, dass keine objektive Recherchearbeit möglich war.

Das erste Kapitel der Arbeit widmet sich dem Beginn der spanische Presse sowie der Entwicklung, die sie ab dem Jahr 1975 durchgemacht hat. Die Probleme und Konflikte, mit denen sich die Zeitungen aus der Ära Franco nach dessen Tod konfrontiert sahen, sollen genauso kurz angesprochen werden wie die Neugründung anderer Zeitungen nach dem Tod des Diktators. Im Rahmen dieser Präsentation wird auch gleichzeitig ein kurzer Überblick über den Stand der spanischen Tagespresse in der spanischen Gesellschaft der Gegenwart gewährt. Für diesen Überblick stehen repräsentativ die vier größten überregionalen spanischen Tageszeitungen. Zu nennen sind hierbei „El País“, „El Mundo“, „La Vanguardia“ und „ABC“. Das erste Hauptkapitel der Arbeit wird mit einer genaueren Vorstellung der zuvor erwähnten Zeitungen beendet.

Das zweite Kapitel dieser Arbeit beruht ausschließlich auf meiner subjektiven Meinung, die in manchen Punkten noch durch die Meinung von Kommilitonen oder befragten spanischen Bekannten untermauert wird. Den hier präsentierten Ergebnissen liegen somit keine empirischen Studien zugrunde. Anhand eines ausgesuchten Themas soll die jeweilige Haltung eines der Vertreter der vier großen überregionalen Tageszeitungen aufgezeigt und analysiert werden. Im Rahmen dessen geht es nicht nur ausschließlich um das Geschriebene, sondern auch um die Gesamtaufmachung der jeweiligen Tageszeitung in Bezug auf das gewählte Thema. Im Anschluss an diese Analyse soll der Versuch angestellt werden, anhand eines in der Tageszeitung „El País“ erschienenen Artikels den Wechsel von einer kubafreundlichen hin zu einer kubakritischen Berichterstattung dieser Zeitung aufzuzeigen.

Die Arbeit wird mit einem Schlusswort beendet, indem noch einmal die im zweiten Hauptkapitel erlangten Ergebnisse gesondert vorgestellt werden.

1. Die Anfänge der spanischen Presse

Die Anfänge der spanischen Presse befinden sich im Jahr 1621 mit dem Erscheinen der ersten spanischsprachigen Zeitung „Correo de Francia, Flandes y Alemania“ (Microsoft Encarta 2000). Im Jahr 1661 wurde von Julián Paredes die erste in Spanien erscheinende Tageszeitung mit dem Titel „Gaceta“ in Madrid veröffentlicht. Nur wenige Jahre später, im Jahr 1697, wurde der Titel der Zeitung in „Gaceta de Madrid“ abgeändert (Microsoft Encarta 2000).

Im weiteren Verlauf der Geschichte wurde Spanien von den Auswirkungen der französischen Revolution erfasst, die auch dortzulande mit sehr vielen politischen Veränderungen verbunden waren. In diesen Zeiten bewegte sich die frisch aus der Taufe gehobenen Zeitungen zwischen der Zensur und der Schließung.

Im Jahr 1808 wurde zum ersten Mal in der Cortes de Cádiz über die Notwendigkeit der Verabschiedung eines Gesetztes, das die Pressefreiheit garantieren sollte, debattiert.

2. Die spanische Presse von 1975 bis heute

Die spanische Presse ist, so wie wir sie heute vorfinden, als das Ergebnis einer Entwicklung zu sehen, die ihre Anfänge beim Übergang zur Demokratie (Transición) Mitte der siebziger Jahre bis hin zu den achtziger Jahren hat. Nach Francos Tod im Jahre 1975 stand zunächst die Durchsetzung der Pressefreiheit im Vordergrund, die dann auch mit dem In – Kraft – Treten der spanischen Verfassung 1978 (Constitución) garantiert wurde.

In den frühen Jahren des Übergangs zur Demokratie konnten die meisten spanischen Zeitungen ihre Auflagen erhöhen. Die Herausgeber der Zeitungen hatten mit dieser Steigerung gerechnet. Letztendlich fiel diese geringer aus als ursprünglich erwartet. Selbst zwischen den Jahren 1976 bis 1978, als das Land von einem wahren Zeitungsboom erfasst wurde, blieben die Zuwachsraten relativ bescheiden. Bei manchen überregionalen Zeitungen trat sogar das Gegenteil ein, und sie mussten unter anderem mit sinkenden Verkaufszahlen ihres Blattes leben. Vor allem Zeitungen, die man zum Bereich der traditionell bürgerlichen Presse zählen konnte, hatten mit stagnierenden oder auch mit drastisch sinkenden Verkaufszahlen zu kämpfen. Die Gründe für dieses Phänomen sind vornehmlich bei der Gründung neuer Zeitungen zu suchen, die eben nicht mit der Hypothek des Franquismus belastet waren. Zeitungen, die schon bereits zu Zeiten Francos publiziert wurden, wie beispielsweise „Ya“, mussten aufgrund dieser Altlast der Geschichte ihre Pforten schließen.

Um noch einmal die Zahlen unter den Zeitungslesern Spaniens während der „Transición“ aufzugreifen: Es lässt sich feststellen, dass die Anzahl an Zeitungslesern in Spanien zu Zeiten des zuvor genannten Booms keineswegs explodierte, vielmehr gab es eine Abwanderung der Leser von den bürgerlich traditionellen Blättern hin zu den neu gegründeten und somit politisch unbelasteten Zeitungen.

Bis heute haben die spanischen Tageszeitungen herbe Verluste hinnehmen müssen, die sogar im schlimmsten Fall bis zur Halbierung der Auflagenzahl führte. Dieser enorme Rückgang der Leserschaft lässt sich mit einigen Zahlen besser erläutern: In Spanien beläuft sich die Gesamtauflage aller spanischen Tageszeitungen auf ca. 3.000.000 Stück. Bei einer ungefähren Einwohnerzahl von ca. 40.000.000 Menschen entfällt somit ein Exemplar auf lediglich ca. 13 Einwohner. Verglichen mit Deutschland ist dies eine nahezu nicht existente Zahl, denn hierzulande liest – rein rechnerisch – jeder Dritte eine Tageszeitung. Solche Leserzahlen werden in Spanien nur in Madrid und seiner näheren Umgebung erreicht.

Die Gründe für diese Abstinenz beim Lesen einer Zeitung sind nicht eindeutig geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass diese Enthaltsamkeit ihre Wurzeln zum einen in der Francodiktatur und zum anderen im immer mehr wachsenden Markt der elektronischen Medien hat. Meiner persönlichen Erfahrung nach würde ich die Gründe dafür eher bei der Tatsache suchen, dass sich in Spanien das öffentliche Leben sehr häufig in Bars und Restaurants abspielt, wo auch immer dem Gast eine große Auswahl der Tagespresse zur Verfügung steht.

In Spanien erscheinen zurzeit ca. 75 Zeitungen, die sich im absoluten Konkurrenzkampf mit den elektronischen Medien befinden. Viele dieser 75 erscheinenden Zeitungen können sich im Moment auch kaum noch gegen diese aufstrebende Art der Medien behaupten.

Im Rahmen verschiedener soziologischer Untersuchungen ist festgestellt worden, dass es in Spanien in Bezug auf die Lesegewohnheiten der Leser keine geschlechtsspezifischen Abweichungen gibt. Diese Untersuchungen haben sich aber nur mit der Frage beschäftigt, wie oft jemand eine Zeitung liest oder wann sich jemand eine Zeitung kauft. Wenn man die verschiedenen Geschlechter allerdings nach dem Namen der Zeitung fragen, die von ihnen gelesen wird, dann lassen sich hierbei auffällige Unterschiede feststellen. Die Studien zeigen auf, dass fast der dritte Teil der Gesamtleserschaft aller spanischen Zeitungen männlich ist. Andererseits ist der Anteil der männlichen Leser bei Zeitschriften verschwindend gering und die weiblichen Leser stellen hier das Gros.

3. Vertreter der spanischen Printmedien

In diesem Kapitel sollen nun vier ausgewählte Vertreter der spanischen Tagespresse vorgestellt werden, die im weiteren Verlauf der Arbeit einer kurzen Analyse in Bezug auf ihre Berichterstattung über Kuba unterzogen werden: „ABC“, „La Vanguardia“, „El Mundo“ und „El País“. Es handelt sich bei den Zeitungen um Vertreter der überregionalen spanischen Presse, die im ganzen Land und auch im Ausland erhältlich sind. Die beiden zuerst genannten Repräsentanten sind bereits weit vor der Zeit der Franco – Diktatur gegründet worden und haben diese auch mehr oder weniger unbeschadet überstanden. Gleichzeitig soll auch im Rahmen dieser Präsentation die jeweilige politische Ausrichtung einer jeden Tageszeitung herausgestellt werden, die im weiteren Verlauf dieser Arbeit noch eine zentrale Rolle einnehmen wird.

3.1. ABC

Die Zeitung „ABC“ ist eine rechtskonservative, der Monarchie treu ergebene Tageszeitung, die in Sevilla und Madrid mit je einer unterschiedlichen Ausgabe erscheint. Die Zeitung „ABC“ wurde im Jahr 1903 zunächst als ein Wochenblatt gegründet. Doch nur zwei Jahre später wurde sie vom damaligen Herausgeber in eine Tageszeitung umgewandelt. Dass die Zeitung in Sevilla und in Madrid mit je einer anderen Ausgabe vertreten ist, lässt sich anhand der Ereignisse des spanischen Bürgerkriegs erklären. Da Sevilla bereits sehr früh von den Putschisten eingenommen wurde, erschien daraufhin das Blatt in Sevilla mit einer franquistischen Ausgabe und in Madrid mit einer republikanischen Ausgabe. Dieses Verfahren der doppelten Publikation hat sich bis zur heutigen Zeit gehalten

[...]

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Die Berichterstattung über Kuba in der spanischen Presse
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Veranstaltung
Kuba
Note
1,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
21
Katalognummer
V34839
ISBN (eBook)
9783638349482
Dateigröße
705 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Berichterstattung, Kuba, Presse, Kuba
Arbeit zitieren
Bjoern Doeringer (Autor:in), 2004, Die Berichterstattung über Kuba in der spanischen Presse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34839

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Die Berichterstattung über Kuba in der spanischen Presse



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden