In der folgenden Ausarbeitung zur Frage „Stellt das Dual-Route Modell einen genauen Prädiktor für Lese- und Schreibleistungen bei Personen mit erworbenen Schriftsprachstörungen dar?“ werden die Ergebnisse der Studie „Do dual-route models accurately predict reading and spelling performance in individuals with acquired alexia and agraphia?“ von S. Z. Rapcsak et al. aus dem Journal Neuropsychologia 45 (2007) 2519–2524 und der Metastudie „Evaluation of the dual route theory of reading: a metanalysis of 35 neuroimaging studies“ von G. Jobard et al., veröffentlicht im Journal Neuroimage 20 (2003) 693 - 712, vorgestellt.
In der Studie von S. Rapcsak et al. geht es darum, dass mithilfe einer Gleichung basierend auf dem Dual-Route Modell die Lese- und Schreibleistungen Erwachsener mit neurologischen Schäden vorhergesagt werden können. In einer vorher veröffentlichen Studie konnten anhand derselben Dual-Route Gleichung die Lese- und Schreibleistung von Kindern mit LRS, Leseschwierigkeiten oder Schlaganfall vorhergesagt werden.
Die Metastudie von G. Jobard et al. bezieht sich auf 35 Studien, die alle mithilfe von Hirnstrommessungen Studien zur Aktivierung bestimmter Areale beim Lesen durchgeführt haben. Ziel der Metaanalyse war es, mehr Klarheit in die Unterschiedlichkeit der Ergebnisse zu bringen und Belege für die Existenz des Dual-Route Modells heraus zu filtern.
Die vorliegende Arbeit vergleicht und bewertet die beiden genannten Studien im Hinblick auf die Frage, ob das Dual-Route Modell einen evidenzbasierten Erklärungsansatz für erworbene Schriftsprachstörungen darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Darstellung der direkten und indirekten Route
- 3. Do dual route models accurately predict reading and spelling performance in individuals with acquired alexia and agraphia?
- 4. Evaluation of the dual route theory of reading
- 5. Fazit
- 6. Quellen
- 7. Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht die Gültigkeit des Dual-Route Modells als Prädiktor für Lese- und Schreibleistungen bei Personen mit erworbenen Schriftsprachstörungen. Sie analysiert zwei Studien: „Do dual-route models accurately predict reading and spelling performance in individuals with acquired alexia and agraphia?“ von S. Z. Rapcsak et al. (2007) und „Evaluation of the dual route theory of reading: a metanalysis of 35 neuroimaging studies“ von G. Jobard et al. (2003). Die Analyse zielt darauf ab, die Vorhersagekraft des Modells und die neurobiologischen Beweise für die Existenz der direkten und indirekten Route zu bewerten.
- Das Dual-Route Modell als Erklärungsansatz für Lese- und Schreibstörungen
- Die Rolle der direkten und indirekten Route im Leseprozess
- Die neurobiologischen Grundlagen des Lesens und der Schriftsprachverarbeitung
- Die Vorhersagekraft des Dual-Route Modells für Lese- und Schreibleistungen bei Personen mit erworbenen Störungen
- Die Bedeutung der Forschungsergebnisse für das Verständnis von Schriftsprachstörungen und deren Behandlung.
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der Ausarbeitung vor und erläutert die beiden Studien, die im Fokus stehen. Sie gibt einen Überblick über die Zielsetzung und den theoretischen Hintergrund.
- Kapitel 2: Darstellung der direkten und indirekten Route: Dieses Kapitel beschreibt das Dual-Route Modell und erklärt die beiden Lesepfade, die direkte und die indirekte Route. Es erklärt, wie die beiden Routen bei der Verarbeitung unterschiedlicher Wortarten eine Rolle spielen.
- Kapitel 3: Do dual route models accurately predict reading and spelling performance in individuals with acquired alexia and agraphia?: Dieses Kapitel untersucht die Studie von Rapcsak et al. (2007) und analysiert die Ergebnisse der Studie. Es bewertet, ob das Dual-Route Modell die Lese- und Schreibleistungen von Erwachsenen mit neurologischen Schäden vorhersagen kann.
- Kapitel 4: Evaluation of the dual route theory of reading: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Metastudie von Jobard et al. (2003) und untersucht die neurobiologischen Beweise für die Existenz der beiden Routen. Es diskutiert die Erkenntnisse aus 35 Hirnstromstudien zum Leseprozess.
Schlüsselwörter
Dual-Route Modell, Lese- und Schreibstörungen, erworbene Alexie und Agraphie, direkte und indirekte Route, lexikalisches und sublexikalisches Lesen, neurobiologische Grundlagen, Hirnstrommessungen, Metaanalyse, Vorhersagekraft, Schriftsprachverarbeitung, neurologische Schäden.
- Arbeit zitieren
- Juline Hagemann (Autor:in), 2016, Das Dual Route Modell als Prädiktor der Lese- und Schreibleistungen von Personen mit erworbenen Schriftsprachstörungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/349103