Die Globalisierung der Kapitalmärkte und die steigende internationale Investmenttätigkeit veranlassen deutsche Großunternehmen, ihre Rechnungslegung immer mehr an internationale Standards auszurichten. Ausländische Investoren sind nämlich nicht in der Lage, Jahresabschlüsse sachgerecht zu interpretieren, wenn diese nach deutschem Bilanzrecht aufgestellt wurden, da sich diese zu sehr an die Interessen der Gläubiger orientieren. Um die Erfolgsaussichten eines Unternehmens realistisch einschätzen zu können, erwarten Investoren, aber auch Kreditgeber, Lieferanten und Kunden international vergleichbare Aussagen über die wirtschaftliche Situation von Unternehmen. Viele deutsche Unternehmen sind deshalb in den vergangenen Jahren dazu übergegangen, ihren Konzernabschluss nach den internationalen
Referenzsystemen International Financial Reporting Standards (IFRS) oder den United States - Generally Accepted Accounting Principles (US-GAAP) aufzustellen. 1
Mit Verabschiedung des Kapitalaufnahmeerleichterungsgesetzes (KapAEG) in 1998 hatte der deutsche Gesetzgeber börsennotierten Konzernen die Möglichkeit geschaffen, unter bestimmten Voraussetzungen einen befreienden Konzernabschluss nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen aufzustellen, wodurch für Konzernunternehmen eine Bilanzierung nach einer einheitlichen Rechnungslegung entweder nach IFRS oder US-GAAP geschaffen wurde. Nachdem bei der Wahl der Rechnungslegung bei den Unternehmen anfangs eher die US-GAAP favorisiert wurden, hat sich der Trend eindeutig in Richtung IFRS verschoben, da aufgrund einer im Jahr 2002 erlassenen EU-Verordnung kapitalmarktorientierte Unternehmen verpflichtet werden, ihre konsolidierten Jahresabschlüsse ab 01.01.2005 nach IFRS zu erstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Bilanzierungsfähigkeit des immateriellen Vermögens
- Ansatzkriterien für immaterielle Vermögensgegenstände nach HGB
- Abstrakte Bilanzierungsfähigkeit
- Konkrete Bilanzierungsfähigkeit
- Ansatzkriterien immaterieller Vermögenswerte nach IFRS
- Abstrakte Bilanzierungsfähigkeit
- Identifizierbarkeit
- Verfügungsmacht
- Künftiger Wirtschaftlicher Nutzen
- Konkrete Bilanzierungsfähigkeit
- Selbstgeschaffene Immaterielle Vermögenswerte
- Abstrakte Bilanzierungsfähigkeit
- Ansatzkriterien für immaterielle Vermögensgegenstände nach HGB
- Zugangsbewertung immaterieller Vermögensgegenstände bzw. Vermögenswerte
- Zugangsbewertung nach HGB
- Zugangsbewertung nach IFRS
- Folgebewertung immaterieller Vermögensgegenstände bzw. Vermögenswerte
- Folgebewertung nach HGB
- Planmäßige Abschreibung
- Außerplanmäßige Abschreibung
- Folgebewertung nach IFRS
- Planmäßige Folgebewertung
- Bewertung zu fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten
- Neubewertung
- Außerplanmäßige Folgebewertung
- Planmäßige Folgebewertung
- Folgebewertung nach HGB
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit untersucht die Bilanzierung von immateriellen Vermögenswerten nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) und den International Financial Reporting Standards (IFRS) in Deutschland. Die Arbeit beleuchtet dabei die relevanten Ansatzkriterien, die Zugangsbewertung und die Folgebewertung immaterieller Vermögenswerte. Sie soll Einblicke in die Unterschiede zwischen den beiden Rechnungslegungsstandards bieten und die Bedeutung immaterieller Vermögenswerte im Wandel von der Industrie- zur Dienstleistungs- und Technologiegesellschaft aufzeigen.
- Bilanzierungsfähigkeit immaterieller Vermögenswerte nach HGB und IFRS
- Ansatzkriterien für immaterielle Vermögenswerte nach HGB und IFRS
- Bewertung immaterieller Vermögenswerte im Anschaffungszeitpunkt und im Folgezeitraum
- Unterschiede zwischen der Bilanzierung immaterieller Vermögenswerte nach HGB und IFRS
- Bedeutung immaterieller Vermögenswerte im Kontext der Digitalisierung und der Globalisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beschreibt die Problemstellung der Arbeit und erläutert die Notwendigkeit einer Harmonisierung der Rechnungslegung angesichts der Globalisierung der Kapitalmärkte. Kapitel 2 befasst sich mit den Bilanzierungsfähigkeit von immateriellen Vermögenswerten nach HGB und IFRS. Es werden die jeweiligen Ansatzkriterien für immaterielle Vermögenswerte nach HGB und IFRS beleuchtet, wobei die einzelnen Kriterien wie Identifizierbarkeit, Verfügungsmacht und zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen näher untersucht werden. Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Zugangsbewertung immateriellen Vermögenswerts nach HGB und IFRS. Dabei werden die gängigen Bewertungsmethoden und -standards erläutert. In Kapitel 4 wird die Folgebewertung immaterieller Vermögenswerte nach HGB und IFRS behandelt. Hierbei stehen die planmäßige Abschreibung, die außerplanmäßige Abschreibung sowie die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten im Vordergrund.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Bilanzierung von immateriellen Vermögenswerten (intangible assets) im Kontext der Rechnungslegung nach HGB und IFRS. Im Zentrum stehen die Themen Bilanzierungsfähigkeit, Ansatzkriterien, Zugangsbewertung, Folgebewertung sowie die Unterschiede zwischen den Rechnungslegungsstandards HGB und IFRS. Darüber hinaus werden relevante Aspekte wie die Globalisierung der Kapitalmärkte, die Digitalisierung und der Wandel von der Industrie- zur Dienstleistungs- und Technologiegesellschaft beleuchtet.
- Arbeit zitieren
- Christoph Schöttl-Pichlmaier (Autor:in), 2004, Ansatz und Bewertung von immateriellen Vermögenswerten (Intangible Assets) nach HGB und IFRS, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34946