In der 2009 verabschiedeten Verfassung Boliviens wurde die Kokapflanze zum kulturellen Erbe erklärt. Angesichts der kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung der Kokapflanze ist es nicht verwunderlich, dass der bolivianische Staat den Kokaanbau immer wieder gesetzlichen Bestimmungen unterworfen hat.
Besonders ins Auge sticht jedoch die Zeit nach 1961, in der die Kokapflanze im Rahmen der Single Convention on Narcotic Drugs der UN als Droge klassifiziert wurde. Das Gesetz Ley Del Régimen de La Coca Y Sustancias Controladas: Ley No. 1008, welches 1988 verabschiedet wurde und den Kokaanbau umfassend regelte, entstand in der Zeit, in der Drogen und insbesondere Kokain in den USA von Präsident George H. Bush zu der „gravest domestic threat“ (Address to the Nation on the National Drug Control Strategy vom 5.09.1989) erklärt wurde.
Um den Kokainkonsum zu bekämpfen, so die Strategie der US-Regierung, sollte vor allem das Angebot reduziert werden. Für die Andenstaaten bedeutete dies, dass sie ihre Koka-Anbauflächen reduzieren sollten.
Konkret soll in dieser Arbeit der folgenden Fragestellung nachgegangen werden: Übten die USA Macht im Sinne von Hans J. Morgenthau auf die bolivianische Regierung hinsichtlich der Kokagesetzgebung von 1986-1990 aus?
Dabei wird mit der Analyse auf Basis von Literaturauswertung gearbeitet und eine kausale Prozessanalyse durchgeführt.
Zuerst werden die theoretischen Grundlagen und der Begriff der Macht nach Hans J. Morgenthau eingeführt und daraus folgende Hypothesen abgeleitet. Anschließend wird eine empirische Fallstudie zur Machtausübung der USA auf Bolivien hinsichtlich der Kokagesetzgebung in der Zeit von 1986-1990 durchgeführt und eine Zusammenführung der Theorie und der Empirie vorgenommen. Im abschließenden Fazit werden die Ergebnisse zusammengefasst und kritisch reflektiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Politischer Realismus
- Macht nach Morgenthau
- Interesse
- Fallstudie
- Empirischer Teil
- Zusammenführung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Machtausübung der USA auf die bolivianische Regierung hinsichtlich der Kokagesetzgebung in der Zeit von 1986 bis 1990. Ziel ist es, die Auswirkungen der US-amerikanischen Drogenpolitik auf die bolivianische Kokaproduktion und -gesetzgebung zu analysieren. Die Arbeit befasst sich dabei mit den theoretischen Grundlagen des Machtbegriffs nach Hans J. Morgenthau und verwendet eine empirische Fallstudie, um die Machtausübung der USA in diesem Kontext zu beleuchten.
- Der Einfluss der US-amerikanischen Drogenpolitik auf die bolivianische Kokagesetzgebung
- Die Anwendung des Machtbegriffs nach Hans J. Morgenthau auf den Fall Bolivien
- Die Rolle der DEA und anderer US-amerikanischer Akteure in der Drogenbekämpfung in Bolivien
- Die Auswirkungen der Kokaproduktion auf die bolivianische Gesellschaft und Wirtschaft
- Die Bedeutung der Kokapflanze für die bolivianische Kultur und Identität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Fragestellung der Arbeit vor. Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen des Machtbegriffs nach Hans J. Morgenthau und erklärt den politischen Realismus. Kapitel 3 analysiert die Machtausübung der USA auf die bolivianische Regierung im Kontext der Kokagesetzgebung, wobei die empirischen Daten der Fallstudie im Vordergrund stehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themenbereichen Macht, Politik, Drogenpolitik, Kokapflanze, Bolivien, USA, Hans J. Morgenthau, politischer Realismus, DEA, UMOPAR, Drogenhandel, Kultur, Wirtschaft und Geschichte.
- Quote paper
- Isabel Eggers (Author), 2016, Machtausübung der USA auf die bolivianische Regierung hinsichtlich der Kokagesetzgebung, 1986-1990, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/349692