Die deutsche Pluralbildung ist ein sehr komplexes System, das vor allem deshalb eine große Herausforderung darstellt, da mehrere Realisierungsmöglichkeiten für die Pluralmarkierung zur Verfügung stehen.
Die Bildung des Plurals mit dem Problem behaftet, dass sie bei vielen Nomen keiner bestimmten Regel folgt, sich andererseits aber auch verschiedene Aspekte finden lassen, die scheinbar auf die Pluralbildung Einfluss nehmen, beispielsweise die Singularendung oder das Genus. Insgesamt zählt das deutsche Pluralsystem 9 Pluralsuffixe bei Substantiven: UL+er z.B. (1) die Wälder, -er z.B. (2) die Kinder, UL+e z.B. (3) die Bälle, -e z.B. (4) die Berge, -en z.B. (5) die Türen, -n z.B. (6) die Hasen, -s z.B. (7) Autos, UL+ Ø z.B. (8) die Vögel, -Ø z.B. (9) die Segel, wobei mit UL der Umlaut und mit Ø die Nullmarkierung gemeint ist.
In den folgenden Kapiteln soll zunächst auf diese beiden Einflussmöglichkeiten und den kindlichen Pluralerwerb eingegangen werden, da sich die Untersuchungen, die in dieser Hausarbeit vorgestellt werden, damit beschäftigen. Anschließend soll das Schema-Modell Erwähnung finden, auf das sich die darauf folgende Untersuchung von Heidi Ewers stützt, die in dieser Hausarbeit kritisch hinterfragt werden soll. Dabei soll ebenfalls ihrer Hypothese nachgegangen werden, ob Singularformen, die eine pluraltypische Endung besitzen, in Pluralkontexten häufiger nicht markiert werden. Aus diesem Grund wird daran anschließend unsere Studie vorgestellt, in der wir ihre Untersuchungen mit anderen Versuchsteilnehmern und Testwörtern wiederholt haben. In den nachfolgenden Kapiteln sollen die Kritikpunkte an beiden Studien aufgeführt und die Hypothese geklärt werden. Abschließend wird ein Fazit gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Pluralmarkierung in Abhängigkeit von Genus
- Allgemein
- Die Singularendungen -en, -el und -er
- Kindlicher Pluralerwerb
- Das Schema-Modell nach Köpcke
- Ewers' Untersuchung zum deutschen Pluralerwerb
- Untersuchung zum deutschen Pluralerwerb
- Untersuchung I
- Ergebnisse I
- Untersuchung II
- Ergebnisse II
- Kontrollgruppe
- Ergebnisse III
- Fazit
- Kritik an den Studien
- Rückbezug auf die Hypothese
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Pluralbildung im Deutschen und konzentriert sich insbesondere auf die Einflussfaktoren Genus und Singularendung. Ziel ist es, die komplexen Prozesse des Pluralerwerbs bei Kindern zu analysieren und die Gültigkeit des Schema-Modells von Köpcke zu überprüfen.
- Die Pluralbildung im Deutschen als komplexes System
- Der Einfluss des Genus auf die Pluralmarkierung
- Die Rolle der Singularendung im Pluralerwerb
- Das Schema-Modell als Erklärungsansatz für den Pluralerwerb
- Empirische Untersuchungen zum deutschen Pluralerwerb
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Pluralbildung im Deutschen ein und stellt die Komplexität des Systems sowie die verschiedenen Einflussfaktoren dar. Kapitel 2 beleuchtet die Abhängigkeit der Pluralmarkierung vom Genus und analysiert die Singularendungen -en, -el und -er. Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem kindlichen Pluralerwerb und den Schwierigkeiten, die Kinder bei der Beherrschung des Systems haben. Kapitel 4 stellt das Schema-Modell von Köpcke vor, das als Erklärungsansatz für den Pluralerwerb dient. Kapitel 5 befasst sich mit der Untersuchung von Heidi Ewers zum deutschen Pluralerwerb und deren Ergebnisse. Kapitel 6 präsentiert die eigene Untersuchung zum deutschen Pluralerwerb, die Ewers' Studie mit anderen Versuchspersonen und Testwörtern wiederholt. Die Kapitel 7 und 8 befassen sich mit der Kritik an den Studien und der Klärung der Hypothese.
Schlüsselwörter
Pluralbildung, Genus, Singularendung, Pluralerwerb, Schema-Modell, Köpcke, Ewers, empirische Untersuchung, Kinder, Sprache, Sprachentwicklung, deutsche Grammatik, Morphologie.
- Arbeit zitieren
- Lisa Katnawatos (Autor:in), 2016, Untersuchungen zum Pluralerwerb. Einfluss der Singularendung auf die Pluralmarkierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/349708