Diese Seminararbeit legt die Grundlage für eine umfangreiche Dissertation. Sie reißt die genannten Themen daher nur skizzenhaft an.
Der neue Lehrplan für die österreichischen Handelsakademien wurde per 27. August 2014 in Rechtskraft gesetzt. Damit wurde der alte Lehrplan aus dem Jahr 2004 ersetzt. Für die Lehrinhalte des Gegenstandes Volkswirtschaft im fünften Jahrgang des Schultyps haben sich für die Stoffinhalte hinsichtlich „Geld und Finanzen“ (nunmehr als „Bereich Geld und Finanzwirtschaft“ bezeichnet) geändert und verfeinert.
Auffällig ist, dass der Grad der Detaillierung stark zugenommen hat. In dieser Arbeit werden einzelne Punkte des neuen Lehrplanes näher betrachtet, da diese in fachwissenschaftlicher Hinsicht eine größere Herausforderung bezüglich der Orientierung am Stand der Wissenschaft darstellen.
Es wird hier von der Hypothese ausgegangen, dass für die genannten Punkte der Stand der Wissenschaft eben nicht so klar bzw. bei den Schulbüchern inhaltlicher Handlungsbedarf gegeben ist:
- „die Stufen der Geldentwicklung“,
- „die Erscheinungsformen“,
- „die Funktionen“,
- „die Eigenschaften des Geldes“,
- „den Geldschöpfungsprozess der Geschäftsbanken“.
Der Punkt, „die Stufen der Geldentwicklung“ ist fachwissenschaftlich der Wirtschaftsgeschichte zuzuordnen. Die Themen „die Erscheinungsformen“, „die Funktionen“ und „die Eigenschaften des Geldes“ sind fachwissenschaftlich sowohl in der Bankbetriebslehre als auch in der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre zu verorten. Die Thematik „den Geldschöpfungsprozess der Geschäftsbanken“ betrifft sowohl die Bankbetriebslehre als auch die Finanzbuchhaltung. Dies ist der Themenkreis der geplanten Dissertation.
Inhaltsverzeichnis
- Grundidee und Ausgangspunkt
- Organisatorisches zur Dissertation
- Ziel der Arbeit
- Allgemeine Forschungsfrage
- Wirtschaftsgeschichte - die Stufen der Geldentwicklung
- Übliches Narrativ
- Hypothesen
- Alternative Narrative
- „Tempelgeld“ – Geld für Opfergaben
- Anthropologische/historische Sicht
- Geschichtliche Episoden eines differierenden Geldregimes
- Brakteaten
- „Das Wunder von Wörgl“ – Arbeitswertscheine, Geld das rostet – neue Entwicklungen dazu
- Forschungsmethoden
- Literaturvergleiche
- Interviews mit Lehrenden
- Bankbetriebslehre
- Die Erscheinungsformen des Geldes
- Die Funktionen des Geldes
- Die Eigenschaften des Geldes
- Geldschöpfungsprozess der Geschäftsbanken
- Übliche Erklärungsmuster
- Hypothesen
- Stand der Wissenschaft
- Präzisierung des Begriffes Geldschöpfungsprozess der Geschäftsbanken
- Giralgeldschöpfung durch Geschäftsbanken
- Spezialfall, die Bank als tatsächlicher Finanzintermediär
- Forschungsmethoden
- Literaturvergleiche
- Interviews
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit dient als Basis für eine Dissertation, welche einen aktuellen Stand der Wissenschaft zu ausgewählten Themen des neuen Lehrplans für die österreichischen Handelsakademien liefern soll. Ziel ist es, eine wissenschaftliche Hilfestellung für die Approbation von Schulbüchern sowie eine fachliche Orientierung für die Unterrichtsvorbereitung von Lehrkräften zu bieten. Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen „die Stufen der Geldentwicklung“, „die Erscheinungsformen“, „die Funktionen“, „die Eigenschaften des Geldes“ und „den Geldschöpfungsprozess der Geschäftsbanken“.
- Entwicklung und Geschichte des Geldes
- Erscheinungsformen des Geldes in der modernen Wirtschaft
- Funktionen des Geldes in Wirtschaft und Gesellschaft
- Eigenschaften des Geldes und ihre Bedeutung
- Geldschöpfungsprozess der Geschäftsbanken und seine Auswirkungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit untersucht verschiedene Narrative zur Entwicklung des Geldes und stellt diese dem gängigen Narrativ gegenüber. Sie beleuchtet dabei die Rolle des „Tempelgeldes“ und die anthropologische Sichtweise auf die Entstehung von Geldordnungen. Zudem werden historische Episoden, wie die Brakteatenzeit und das „Wunder von Wörgl“, näher betrachtet, um zu zeigen, dass alternative Geldordnungen möglich sind.
Im Kapitel zur Bankbetriebslehre wird die Entstehung von Giralgeld durch die Geschäftsbanken im Rahmen der Kreditvergabe detailliert analysiert. Dabei werden die gängigen Erklärungsmuster hinterfragt und die tatsächlichen Vorgänge in der Buchhaltung beleuchtet. Die Arbeit untersucht auch den Spezialfall, in dem die Bank als Finanzintermediär fungiert und Einlagen in Kredite transformiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die zentralen Themen des neuen Lehrplans für die österreichischen Handelsakademien. Die Schlüsselwörter beinhalten: Geldentwicklung, Erscheinungsformen des Geldes, Funktionen des Geldes, Eigenschaften des Geldes, Geldschöpfungsprozess der Geschäftsbanken, Wirtschaftsgeschichte, Bankbetriebslehre, Freigeldlehre, Vollgeld, Finanzintermediär Theorie, Giralgeldschöpfung, Rechnungswesen.
- Arbeit zitieren
- Andreas Unger (Autor:in), 2016, Stand der Wissenschaft zu ausgewählten Themen des neuen Lehrplans für die Österreichischen Handelsakademien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/349713