Die steuerliche Außenprüfung befindet sich in Folge der deutschen E-Government Strategie im Umbruch. Bereits durch das „Gesetz zur Senkung der Steuersätze und zur Reform der Unternehmensbesteuerung 2000“ (StSenkG 2000) und den damit verbundenen „Grundsätzen zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen“ (GDPdU) wurde die Möglichkeit des digitalen Datenzugriffs zum 01.01.2002 eingeführt.
Inzwischen hat das Risikomanagement der Finanzverwaltung durch die E-Bilanz eine weitere Option erhalten, die Gleichmäßigkeit der Besteuerung sicherzustellen. Ziel dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, inwiefern in Folge der Einführung der E-Bilanz Änderungen in der Durchführung der steuerlichen Außenprüfung zu erwarten sind und welche Risiken die Unternehmen in diesem Zusammenhang beachten müssen.
Dazu werden im zweiten Kapitel zunächst theoretische Grundlagen erläutert. Anschließend werden im dritten Kapitel das Risikomanagement der Finanzverwaltung und das Vorgehen derselben bei der digitalen Außenprüfung beschrieben. Hier wird gezeigt, wie die Prüfmethoden der Finanzverwaltung der Identifikation von Unregelmäßigkeiten dienen. Im Anschluss werden im vierten Kapitel die Grundlagen der E-Bilanz beleuchtet. Letztlich wird im fünften Kapitel untersucht, welche Risiken mit der Einführung der E-Bilanz verbunden sein können und inwieweit durch die Einführung der E-Bilanz Änderungen bei der steuerlichen Außenprüfung zu erwarten sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen der steuerlichen Außenprüfung
- Definitionen wichtiger Begriffe
- Die Definition des Begriffs „Risiko“
- Die Definition des Begriffs „Risikobewertung“
- Die Definition des Begriffs „Steuerliche Außenprüfung“
- Die Definition des Begriffs „Gleichmäßigkeit der Besteuerung“
- Rechtsgrundlagen und Verwaltungsanweisungen
- Grundlegende gesetzliche Regelungen
- Die §§ 146, 147, 200 AO, die GDPdU und die „Grundsätze ordnungsmäßiger DV-gestützter Buchführungssysteme“ (GoBS)
- Definitionen wichtiger Begriffe
- Das Vorgehen der Finanzverwaltung zur Identifikation von Unregelmäßigkeiten im Rahmen der digitalen Betriebsprüfung
- Die Abgrenzung steuerlich relevanter Daten und deren Aufbewahrung
- Die Datenzugriffsformen der digitalen Außenprüfung
- Das Risikomanagement der Finanzverwaltung
- Die Datenquellen der Außenprüfung
- Die Identifikation prüfungsbedürftiger Betriebe
- Das neue Risikomanagementsystem der Finanzverwaltung
- Die Methoden der Risikobewertung durch die Finanzverwaltung
- Der IDEA-Einsatz bei der Risikobewertung durch die Finanzverwaltung
- Die Grundlagen des IDEA-Einsatzes in der Risikobewertung durch die Finanzverwaltung
- Benford’s Gesetz
- Der Chi-Quadrat-Test
- Reihenvergleiche
- Weitere Auswertungsmöglichkeiten und Vorgehensweisen
- Mögliche Konsequenzen für Unternehmen bei Unregelmäßigkeiten
- Strafrechtliche Konsequenzen
- Die Anwendung von Zwangsmitteln
- Die Anwendung von Schätzverfahren
- Die E-Bilanz
- Die Definition und die rechtlichen Grundlagen der E-Bilanz
- Die Ziele und Chancen der E-Bilanz
- Die gesetzgeberischen Ziele der E-Bilanz
- Die Chancen durch die Einführung der E-Bilanz
- Die Bestandteile der Steuer-Taxonomie
- Grundlegendes zur Steuer-Taxonomie
- Die Kennzeichnungen der Steuer-Taxonomie
- Die Umsetzung der E-Bilanz im Unternehmen
- Die Auswirkungen der E-Bilanz auf anschlussgeprüfte Unternehmen
- Das Risikomanagement im Unternehmen bei der steuerlichen Außenprüfung
- Grundsätzliches zum steuerlichen Risikomanagement
- Die Risiken der E-Bilanz
- Grundlegendes zu den Risiken der E-Bilanz
- Die Definition und die Einordnung von „Tax Compliance“
- Die Risiken bei der Aufbewahrung und Archivierung digitaler Daten
- Risikominimierung durch den unternehmensinternen IDEA-Einsatz
- Der Zeitreihenvergleich sowie Strategien zur Vermeidung einer Schätzung auf Basis des Zeitreihenvergleichs
- Die Vermeidung typischer Buchführungsfehler
- Risikovermeidung durch Anti-Fraud-Management
- Die Definition von Fraud
- Das Risikomanagement fraudulenter Handlungen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Risikobewertung im Rahmen steuerlicher Außenprüfung, insbesondere im Kontext der Einführung der E-Bilanz. Sie analysiert, inwiefern die E-Bilanz Änderungen in der Durchführung der steuerlichen Außenprüfung bewirkt und welche Risiken Unternehmen in diesem Zusammenhang beachten müssen.
- Die Bedeutung der digitalen Betriebsprüfung und die damit verbundenen Datenzugriffsrechte der Finanzverwaltung
- Die Rolle des Risikomanagements der Finanzverwaltung bei der Auswahl von prüfungsbedürftigen Unternehmen
- Die Funktionsweise der E-Bilanz und ihre Auswirkungen auf das Risikomanagement von Unternehmen
- Die Möglichkeiten zur Risikominimierung im Unternehmen im Hinblick auf die steuerliche Außenprüfung
- Die Bedeutung von „Tax Compliance“ und „Anti-Fraud-Management“ für die Vermeidung von Steuerstrafen und anderen negativen Folgen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 2 erläutert die theoretischen Grundlagen der steuerlichen Außenprüfung, einschließlich der Definitionen wichtiger Begriffe wie Risiko, Risikobewertung, Steuerliche Außenprüfung und Gleichmäßigkeit der Besteuerung. Des Weiteren werden die relevanten Rechtsgrundlagen und Verwaltungsanweisungen behandelt.
- Kapitel 3 beschreibt das Vorgehen der Finanzverwaltung bei der digitalen Betriebsprüfung, insbesondere die Abgrenzung steuerlich relevanter Daten, die Datenzugriffsformen, das Risikomanagement und die Methoden der Risikobewertung. Dabei wird auch der Einsatz von IDEA und speziellen Verfahren wie Benford’s Gesetz und dem Chi-Quadrat-Test erläutert.
- Kapitel 4 beleuchtet die Grundlagen der E-Bilanz, einschließlich ihrer Definition, rechtlichen Grundlagen, Ziele und Chancen. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei den Bestandteilen der Steuer-Taxonomie und der Umsetzung der E-Bilanz im Unternehmen gewidmet.
- Kapitel 5 untersucht das Risikomanagement im Unternehmen bei der steuerlichen Außenprüfung, insbesondere die Risiken der E-Bilanz, die Bedeutung von „Tax Compliance“ und die Möglichkeiten zur Risikominimierung durch den unternehmensinternen IDEA-Einsatz.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der steuerlichen Außenprüfung und der E-Bilanz. Wichtige Schlüsselwörter sind unter anderem: digitale Betriebsprüfung, Risikomanagement, Steuer-Taxonomie, IDEA, Benford’s Gesetz, Chi-Quadrat-Test, Zeitreihenvergleich, Schätzung, „Tax Compliance“, „Anti-Fraud-Management“.
- Arbeit zitieren
- Maximilian Blümig (Autor:in), 2014, Risikobewertung im Rahmen steuerlicher Außenprüfung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/349853