Die jüngere Generation, die sog. Fernsehgeneration, weiß und lernt, versteht und begreift immer weniger. Die menschliche Kapazität ist offensichtlich begrenzt. Wenn auf der einen Seite neues hinzukommt, muss man auf der anderen Seite darauf verzichten. Eben dies tut die Jugend gleichsam selbstverständlich, und das betrachten die Älteren als Verlust. Die Kulturkritiker liefern den Grund für den Abstieg: das Fernsehen.
„Das Fernsehen hat unsere Welt entgrenzt: Beim Abendessen sehen wir verhungernde Kinder, wir erleben Kriege und Katastrophen im Sessel, wir sind dabei, wenn Politiker ihr Image zelebrieren und wenn Minderheiten die Aufmerksamkeit der Kamera erzwingen. Die Kritik am Fernsehen hat sich bisher auf seine gewaltigen und banalen Inhalte konzentriert. Noch nie aber wurde die revolutionärste Veränderung dieses Mediums untersucht: Wir haben unseren Orts-Sinn verloren, wir sind überall und nirgends dabei. Physische Präsenz ist keine Bedingung mehr für Begegnungen und Erfahrungen. Dieses Neu-Arrangement des In-der-Welt-Seins nivelliert aber auch psychische und soziale Unterschiede und demokratisiert unsere Gesellschaft auf ungeahnte Art.“
Das heißt also, dass unsere Gesellschaft Informationen ausgesetzt ist, die sie nicht zu überblicken vermag, geschweige denn zu kontrollieren. Wir konsumieren einen immer höheren Anteil an Informationen durch das Fernsehen und sind so immer weniger in der Lage, eigene Sichtweisen und Einstellungen weiterzugeben, wie dies auch im Alltagsgespräch geschieht. Der Mensch wird vom Fernsehen kultiviert und dadurch auch manipuliert:
„Die Informationsüberflutung könnte eine völlige Desorientierung der Gesellschaft und der einzelnen Menschen zur Folge haben“
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeine Daten über verschiedene Medien-Einrichtungen
- Die Entstehungsgeschichte der Fernsehforschung in Deutschland
- Sozialisation Jugendlicher – ein kurzer Einblick
- Allgemeine Informationen zur Media-Analyse und den „Media Perspektiven“
- Die Rolle des Fernsehers bei Jugendlichen
- Welche Rolle spielte der Fernseher in den letzten zwei Jahrzehnten?
- Die Fernseh-Nutzung seit dem Anfang der Achtziger Jahre
- Der Besitz von Fernseh-Geräten
- Fernsehnutzungsmotive bei Jugendlichen
- Spezielle Jugendprogramme und ihre Adressaten
- Welche Rolle spielte der Fernseher in den letzten zwei Jahrzehnten?
- Beeinflussung der Jugend durch die Medien
- Beeinflussung Jugendlicher durch das Medium Fernsehen
- Einfluss auf das Publikum durch gewalthaltige Fernsehprogramme
- Fernsehen ist eine Droge, es macht Jugendliche süchtig.
- Beeinflussung Jugendlicher durch das Medium Fernsehen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Medienalltag junger Menschen im Alter zwischen 12 und 29 Jahren, wobei das Hauptaugenmerk auf das Medium Fernsehen gelegt wird. Die Arbeit analysiert die Rolle des Fernsehens in den letzten zwei Jahrzehnten, die Fernsehnutzungsmotive von Jugendlichen und die potentielle Beeinflussung von Jugendlichen durch das Medium.
- Die Entwicklung des Fernsehkonsums bei Jugendlichen
- Die Rolle des Fernsehens in der Sozialisation von Jugendlichen
- Die Auswirkungen von Fernsehprogrammen auf die Einstellungen und das Verhalten von Jugendlichen
- Der Einfluss von gewalthaltigen Fernsehprogrammen auf Jugendliche
- Die Debatte um den Einfluss des Fernsehens auf die Entwicklung von Jugendlichen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Entstehungsgeschichte der Fernsehforschung in Deutschland und stellt die Bedeutung der quantitativen Zuschauerforschung im Kontext des ZDF-Starts 1963 dar.
Das zweite Kapitel untersucht die Rolle des Fernsehens im Leben von Jugendlichen. Es analysiert die Fernseh-Nutzung seit den 1980er Jahren, den Besitz von Fernseh-Geräten und die Fernsehnutzungsmotive von Jugendlichen.
Das dritte Kapitel behandelt die Frage der Beeinflussung von Jugendlichen durch das Medium Fernsehen. Es analysiert den Einfluss von gewalthaltigen Fernsehprogrammen auf das Publikum und diskutiert die These, dass Fernsehen süchtig machen kann.
Schlüsselwörter
Fernsehen, Jugend, Mediennutzung, Fernsehforschung, Sozialisation, Fernsehnutzungsmotive, Beeinflussung, Gewalthaltigkeit, Medienwirkung, JIM-Studie, Fernsehgesellschaft, Medienkultur
- Quote paper
- Nadja Wagner (Author), 2004, Ausgewählte Daten zur Fernsehnutzung Jugendlicher, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35012