Durch den Begriff TC wird ein Bewegungssystem bezeichnet, dass ursprünglich aus einer taoistischen Kampfkunst entstanden ist. Wörtlich übersetzt bedeutet „Tai Chi“ „Der First-Balken“, also einer der wichtigsten Teile des Daches, welcher zugleich über allem thront sowie die Gewichte von beiden Dachflächen aushält und ausgleicht. Unter „Tai Chi Chuan“ versteht man sinngemäß „das Prinzip, das hinter allem steht“. „Chuan“ kann übersetzt werden mit „die leere Faust“ und deutet das Prinzip des Nachgebens in der Selbstverteidigung an.
Die heutige Ausübungsform besteht aus langsamen fließenden Bewegungen, die nach außen einen Anschein von Leichtigkeit und Konzentration haben. Dabei existieren viele Variationen (Schwertform, Soloform, Paarform, etc.), wobei ich auf die Solo-Form bezug nehmen werde, da ich diese in einem Seminar selbst kennen lernen konnte. Sie bedient sich, neben dem Körper selbst noch an einigen Gegenständen. Dies können Schwerter, Stöcke oder Fächer sein. Aus der ursprünglichen kämpferischen Bedeutung ist eine Form entstanden, die der Erhaltung der allgemeinen Fitness und der Vorbeugung von Alltagskrankheiten1 dient. Die größte Verbreitung ist in der VR China zu beobachten.
Zur Entstehung des TC ist nur wenig genaues zu sagen. Es ranken sich viele Geschichten und Theorien um die Entstehung, da es kaum schriftliche Überlieferungen gibt. Im folgendem Absatz ist beispielhaft die Entstehung des so genanten Yang-Stils kurz beschrieben, welcher am Verbreitesten ist und auf den sich die folgende Ausarbeitung beziehen wird. Chen Wang Ting war das Oberhaupt seiner Familie und ein Meister der Shaolin- Kampfkunst. Er entwickelte aufgrund seiner Neugier und seines Interesses am Taoismus die ersten Tai Chi Bewegungen. Er hatte einen Diener, welcher Yang Cu Chan hieß. Dieser Diener war so fleißig und ehrlich zu seinem Meister, dass dieser ihn die Kunst des Tai Chi lehrte. Als Yang Cu Chan vierzig Jahre wurde, starb sein Meister und er kehrte in sein Heimatdorf zurück. Er bildete unter anderem den Schüler Wu Yu Xiang aus, der später den Wu- Stil entwickelte (1818- 1880). Er selbst ging nach Peking, um seine Technik einfacher und seine Bewegungen weicher zu machen. Sein Enkel Yang Cheng Fu (1838- 1942) entwickelte eine Technik, die heute oftmals verwendet wird und als Yang- Stil bekannt ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Physiologische Wirkung von TC
- Muskuläres Training
- Atmung
- Rücken und Gelenke
- Zusammenfassung und Forschungsperspektiven
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die physiologischen Wirkungen von Tai Chi Quan (TC) zu untersuchen und dabei die wichtigsten Aspekte, die bei regelmäßiger Ausübung auftreten, zu beleuchten. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Auswirkungen von TC auf den menschlichen Körper, insbesondere auf die Muskulatur, die Atmung und die Gelenke.
- Muskelaufbau und -kräftigung durch TC
- Verbesserung der Atmung und Durchblutung
- Positive Effekte auf die Gelenke und den Rücken
- Zusammenhang zwischen TC und dem Herzkreislauf-System
- Auswirkungen von TC auf die Energiegewinnung im Körper
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit führt in das Thema Tai Chi Quan ein und erläutert die Geschichte, die verschiedenen Ausübungsformen sowie die Zielsetzung der Arbeit.
- Physiologische Wirkung von TC: Dieses Kapitel untersucht die physiologischen Auswirkungen von Tai Chi Quan auf den Körper, insbesondere die muskuläre Beanspruchung, die Atmung und die Auswirkungen auf Rücken und Gelenke.
Schlüsselwörter
Tai Chi Quan, physiologische Wirkung, Muskuläres Training, Atmung, Rücken, Gelenke, Herzkreislauf-System, Slow-Twitch-Fasern, Kraftausdauer, Durchblutung, Energiegewinnung, adaption
- Quote paper
- Stephan Hoppe (Author), 2004, Physiologische Wirkung des Tai Chi Quan, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35022