Die Hausarbeit analysiert den Begriff der Nation in dem politischen Denken Max Webers sowie die elementaren Werte und Begriffe, welche dem Konzept zugrunde liegen. Das Ziel der Hausarbeit ist die Erarbeitung des Nationsbegriffes anhand von Primär- sowie Sekundärquellen, um diesen in seiner komplexen Gesamtheit methodisch zu vermitteln. Aufgrund arbeitstechnischer Restriktionen verzichtet diese Arbeit auf die ausführliche Darstellung des historischen Kontexts sowie die Herleitung und Darstellung aller Beispiele, welche im Zusammenhang mit dem Nationsbegriff stehen. An erforderlicher Stelle werden jedoch entsprechende Hinweise zu vertiefender Fachliteratur gegeben.
In einem ersten Schritt der Arbeit wird der Begriff der Nation nach Max Weber ermittelt. Nach einer einleitenden Abgrenzung von etablierten Erklärungsmodellen wird der Schwerpunkt dieses Kapitels auf der Analyse der wert- und zweckrationalen Aspekte der Konzeption liegen. In einem zweiten Schritt wird der zuvor erarbeitete Nationsbegriff mit dem Staatsbegriff nach Max Weber in Verhältnis gesetzt. Hierbei wird besonders der machtpolitische Moment in Max Webers Nations- und Staatsdenken beleuchtet.
In einem weiteren Schritt werden die persönlichen Wertvorstellungen Max Webers und deren Einfluss auf sein politisches Denken erläutert. Dabei erfahren die zentralen Kritikpunkte an Max Webers vermeintlicher Wertfreiheit sowie liberal-imperialistischen Tendenzen eine besondere Berücksichtigung.
Abschließend behandelt die Arbeit die Frage nach der Aktualität des weberschen Nationsbegriffes sowie mögliche Implikationen, welche sich daraus für die zeitgenössische politische Welt ergeben. Die in diesem Zusammenhang aufgeworfenen Fragen können in dieser Arbeit lediglich ermittelt, aufgrund ihrer Komplexität nicht aber abschließend behandelt werden. Eine abschließende Klärung dieser Fragestellungen muss die Zielsetzung vertiefender wissenschaftlicher Arbeiten sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff der Nation
- Die Abgrenzung zeitgenössischer Erklärungsmodelle
- Die Bewusstseins- und Solidaritätsgemeinschaft
- Die Bedeutung der Kultur
- Das Streben nach Staatenbildung
- Das Verhältnis von Nation und Staat
- Die Notwendigkeit des Machtstaates
- Der kapitalistische Imperialismus
- Der Nationalist Max Weber
- Max Weber und die Wertfreiheit
- Max Weber und der Nationalismus
- Max Weber und der deutsche Machtstaat
- Max Weber als Wegbereiter des Nationalsozialismus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Begriff der Nation im politischen Denken Max Webers und die elementaren Werte und Begriffe, die diesem Konzept zugrunde liegen. Das Ziel der Arbeit ist die Erarbeitung des Nationsbegriffes anhand von Primär- sowie Sekundärquellen, um diesen in seiner komplexen Gesamtheit methodisch zu vermitteln.
- Die Definition der Nation nach Max Weber und die Abgrenzung von etablierten Erklärungsmodellen
- Die Verbindung von Nation und Staat im politischen Denken Max Webers
- Die persönlichen Wertvorstellungen Max Webers und deren Einfluss auf sein politisches Denken
- Die Bedeutung des Machtstaates im Denken Max Webers
- Der Einfluss der kapitalistischen Industrialisierung auf das Verhältnis von Nation und Staat
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Zielsetzung und den methodischen Ansatz der Arbeit dar. Dabei wird auf die arbeitstechnischen Restriktionen der Arbeit hingewiesen, die eine ausführliche Darstellung des historischen Kontexts und aller Beispiele im Zusammenhang mit dem Nationsbegriff ausschließen. Die Einleitung skizziert die einzelnen Kapitel und ihre Schwerpunkte.
Der Begriff der Nation
Dieses Kapitel analysiert den Nationsbegriff im politischen Denken Max Webers. Zunächst wird eine Abgrenzung von zeitgenössischen Erklärungsmodellen vorgenommen, die die Nation als Resultat von Gemeinsamkeiten oder Kombinationen bestimmter Massenkulturgüter definieren. Anschließend werden die wertrationalen und zweckrationalen Aspekte der Konzeption Max Webers beleuchtet. Der Schwerpunkt liegt auf der Bedeutung des subjektiven Empfindens der Nation als Bewusstseins- und Solidaritätsgemeinschaft sowie dem Streben nach staatlicher Machtpolitik. Der Einfluss der Kultur auf die nationale Identitätsbildung wird ebenfalls untersucht.
Das Verhältnis von Nation und Staat
Dieses Kapitel beleuchtet die enge Verflechtung von Nation und Staat im politischen Denken Max Webers. Der Staat wird nicht als Konkurrent der Nation betrachtet, sondern als die übergeordnete Instanz, die die machtpolitischen Interessen der Nation schützt. Das Kapitel analysiert die Notwendigkeit des Machtstaates im Denken Max Webers und den Einfluss des kapitalistischen Imperialismus auf das Verhältnis von Nation und Staat. Es wird deutlich, dass der Staat nach nationaler Legitimation verlangt und die Nation gleichzeitig von staatlicher Machtpolitik abhängig ist.
Schlüsselwörter
Max Weber, Nation, Nationalismus, Staat, Machtstaat, Kultur, Kulturmission, Kapitalismus, Imperialismus, Wertfreiheit, Liberalismus, Deutschland, Wilhelm II., Polenfrage, Staatsraison, Demokratie, Charismatischer Führer, Europäische Union, Renaissance des Nationalismus.
- Arbeit zitieren
- M.A. Staatswissenschaften Philipp Söchting (Autor:in), 2014, Nation und Nationalismus. Eine Analyse des Begriffs der Nation im politischen Denken Max Webers, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/350439