Nachhaltigkeit als betriebswirtschaftliches Konzept erlebt in der wissenschaftlichen Diskussion aktuell eine Renaissance und findet mannigfaltigen Einzug in Thesen und Diskussionspapiere. Dies ist nachvollziehbar, da besonders die betriebswirtschaftliche Unternehmung aufgrund ihrer vielfältigen Verknüpfungen eine tragende Rolle in der heutigen Gesellschaft einnimmt. Diese Rolle und die damit einhergehende Verantwortung haben im Zuge der immer schneller voranschreitenden Globalisierung in dem letzten Jahrzehnt signifikant an Gewicht gewonnen und stellen Unternehmen vor neue Herausforderungen. So kann Nachhaltigkeit in einer globalisierten Welt, in der betriebswirtschaftliche Beziehungen staatliche Grenzen fluent werden lassen, nicht mehr national gedacht werden und globalisierte Unternehmen müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein.
Dennoch findet im wissenschaftlichen Diskurs zumeist eine Grundsatzdebatte um die Verantwortung der Unternehmen an sich statt. So vertreten die Befürworter des Shareholder-Ansatzes eine alleinige Verpflichtung der Unternehmen gegenüber ihren Anteilseignern, während die Befürworter von Nachhaltigkeitsmodellen mit der Verpflichtung gegenüber der nationalen sowie globalen Gesellschaft argumentieren. Der Anspruch auf Ausschließlichkeit, welcher mit beiden fundamentaltheoretischen Konzepten oftmals einhergeht, beraubt diese ihrer eigenen Potentiale und wird einer modernen Betriebswirtschaft, welche sich im 21. Jahrhundert vor allem durch ihre Flexibilität und Adaptionsfähigkeit in einer sich stetig wandelnden Umwelt auszuzeichnen hat, nicht gerecht.
Ziel dieser Arbeit ist es, das Konzept der unternehmerischen Nachhaltigkeit als Symbiose verschiedener betriebswirtschaftlicher Lager näher zu beleuchten und aus der Vielzahl an Ansätzen und Definitionen eine verlässliche und eindeutige zu bestimmen. Es soll gelingen, die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit für den langfristigen Unternehmenserfolg hervorzuheben ohne die finanzielle Nutzenhaftigkeit als zentrales Qualitätsmerkmal wirtschaftlichen Handelns zu vernachlässigen. Des Weiteren soll die Rolle verschiedener Anspruchsgruppen (Stakeholder) in der Unternehmensumwelt hervorgehoben und die Abhängigkeit des Unternehmenserfolgs von deren Wahrnehmung vergegenwärtigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
- Betriebswirtschaftliche Ursprünge unternehmerischer Nachhaltigkeit
- Die Bedeutung der Unternehmensführung
- Unternehmensstrategie als Instrument der Zielerreichung
- Shareholder- und Stakeholder-Ansatz als Maxime unternehmerischen Handelns
- Shareholder-Ansatz
- Stakeholder-Ansatz
- Nachhaltigkeit und Verantwortung in der Betriebswirtschaft
- Die Bedeutung nachhaltigen Handelns
- Zielsetzungen in dem Kontext nachhaltigen Handelns
- Das Konzept der unternehmerischen Nachhaltigkeit
- Die Definition der unternehmerischen Nachhaltigkeit
- Betriebswirtschaftliche Motivation zur Umsetzung unternehmerischer Nachhaltigkeit
- Objektive und subjektive Perspektiven unternehmerischer Nachhaltigkeit
- Die ganzheitliche Umsetzung unternehmerischer Nachhaltigkeit
- Die Relevanz der Stakeholder in der Unternehmensumwelt
- Das Unternehmen als offenes System
- Die Interessenvielfalt in der Unternehmensumwelt
- Macht, Legitimation und Relevanz der Stakeholder
- Der Implementierungsprozess als Grundstein der Legitimation
- Die Umsetzung unternehmerischer Nachhaltigkeit unter Einbindung relevanter Stakeholder
- Die Notwendigkeit der Implementierung der Stakeholder
- Weitere Auswirkungen der Implementierung von Stakeholdern
- Die unternehmerische Umsetzung des Implementierungsprozesses
- Die Bestimmung der Relevanz verschiedener Stakeholder
- Die Mobilisierung relevanter Stakeholder
- Der Stakeholder-Dialog als das führende Instrument der Unternehmenskommunikation
- Die Rückkopplung als Anstoß neuer Strategiedefinitionen
- Das Controlling als entscheidender Faktor zur Umsetzung unternehmerischer Nachhaltigkeit
- Die Koordination unternehmerischer Nachhaltigkeit
- Besondere Herausforderungen an das Controlling
- Die STAR-Methode als Rahmenkonzept zur Implementierung von Stakeholdern in den Strategiefindungsprozess
- Strategy
- Tactics
- Action
- Respond
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelor-Thesis befasst sich mit dem Konzept der unternehmerischen Nachhaltigkeit und untersucht, wie relevante Stakeholder in den Strategiefindungsprozess implementiert werden können, um diese erfolgreich umzusetzen. Die Arbeit beleuchtet die betriebswirtschaftlichen Ursprünge von Nachhaltigkeit, die Bedeutung der Unternehmensführung und die unterschiedlichen Ansätze von Shareholder- und Stakeholder-orientierung.
- Die Bedeutung des Stakeholder-Ansatzes im Kontext nachhaltigen Handelns
- Die Herausforderungen bei der Integration von Stakeholdern in den Strategiefindungsprozess
- Die Rolle des Controllings als Schnittstellenfunktion bei der Umsetzung unternehmerischer Nachhaltigkeit
- Die STAR-Methode als Rahmenkonzept für die Implementierung relevanter Stakeholder
- Die Bedeutung der Kommunikation und Rückkopplung im Rahmen der unternehmerischen Nachhaltigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit der Problemstellung und Zielsetzung, die die Notwendigkeit einer umfassenden Betrachtung der unternehmerischen Nachhaltigkeit und die Integration relevanter Stakeholder in den Strategiefindungsprozess unterstreicht. Im zweiten Kapitel werden die betriebswirtschaftlichen Ursprünge der unternehmerischen Nachhaltigkeit beleuchtet, wobei die unterschiedlichen Ansätze von Shareholder- und Stakeholder-orientierung im Detail analysiert werden.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Konzept der Nachhaltigkeit und Verantwortung in der Betriebswirtschaft. Dabei werden die ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen von Nachhaltigkeit erörtert. Das vierte Kapitel behandelt die Definition und Motivation zur Umsetzung unternehmerischer Nachhaltigkeit, wobei die Bedeutung einer ganzheitlichen Perspektive hervorgehoben wird.
Im fünften Kapitel wird die Relevanz der Stakeholder in der Unternehmensumwelt analysiert, wobei die Aspekte Macht, Legitimation und Relevanz im Fokus stehen. Das sechste Kapitel beschäftigt sich mit der konkreten Umsetzung von unternehmerischer Nachhaltigkeit unter Einbindung relevanter Stakeholder, wobei die Notwendigkeit der Implementierung und die verschiedenen Aspekte des Stakeholder-Managements diskutiert werden.
Im siebten Kapitel wird die Rolle des Controllings als Schnittstellenfunktion für die Umsetzung unternehmerischer Nachhaltigkeit erörtert, wobei die besonderen Herausforderungen und Anforderungen an das Controlling im Kontext von Nachhaltigkeit hervorgehoben werden. Das achte Kapitel stellt die STAR-Methode als Rahmenkonzept für die Implementierung von Stakeholdern in den Strategiefindungsprozess vor, wobei die einzelnen Phasen (Strategy, Tactics, Action, Respond) detailliert beschrieben werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen unternehmerische Nachhaltigkeit, Stakeholder-Management, Strategiefindungsprozess, Controlling, STAR-Methode, Unternehmensumwelt, Legitimation, Kommunikation und Rückkopplung. Die zentralen Themen sind die Integration relevanter Stakeholder in den Strategiefindungsprozess und die Bedeutung des Controllings für die Umsetzung nachhaltiger Geschäftspraktiken.
- Arbeit zitieren
- Philipp Söchting (Autor:in), 2014, Planung unternehmerischer Nachhaltigkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/350471