Wie bereits der Titel der Arbeit erkennen lässt, ist diese speziell darauf ausgerichtet sich mit Hegels Metaphysik zur Weltgeschichte genauer zu beschäftigen. Es ist diesbezüglich zur erwähnen, dass Hegel selbst protestantischen Glaubens war und daher sein Werk sehr theologisch konnotiert ist, insbesondere was den Endzweck der Geschichte betrifft. Davon wird in dieser Arbeit abstrahiert, um die universalistischen Elemente in Hegels Metaphysik zu verdeutlichen. Es muss hier kurz angemerkt werden, dass Universalismus im Sinne von vorherrschenden gültigen allgemeinen Normen und Prinzipien philosophischer Natur, und damit also in Abgrenzung zum Partikularismus, zu verstehen ist.
Des Weiteren ist anzuführen, dass Hegel mit seiner Philosophie der Geschichte, die für ihn nichts anderes ist als "die denkende Betrachtung derselben" und die wahrhaftigere im Vergleich zur ursprünglichen und reflektierten Geschichte, den Aspekt der Entwicklung hervorhebt, welche einen Fortschritt in der Geschichte verkörpert. Dabei ist die Vernunft als Voraussetzung für jeglichen Wandel und die Idee der Freiheit als absoluter Endzweck zu erfassen – zwei durchaus universalistische Elemente! Auch spielen das Substanzielle und das Akzidentielle eine bedeutende Rolle in Hegels idealistischer entwicklungstheoretischer Konzeption (Weltgeist), wobei in der Arbeit näher ausgeführt wird, weshalb ersteres Element als universalistisches und letzteres als partikularistisches aufgefasst werden kann und somit im Wechselspiel einen wesentlichen Beitrag zu Hegels Dialektik leisten und dementsprechend zum Fortschritt in der Weltgeschichte.
Anschließend wird exemplifizierend auf den Übergang des Germanischen Reiches des Mittelalters hin zur Aufklärung Bezug genommen, wo den Grundzügen des Universalismus erstmals besondere Entfaltung zukam und damit evolutionär ein essentieller Abschnitt der Geschichte mit Einleitung einer neuen Epoche sein Ende fand. Abschließend werden zusammenfassend die Kernelemente der Arbeit wiedergegeben und es wird reflektierend auf Hegels Metaphysik hinsichtlich des Universalismusgedankens und der treibenden Kraft des Ideellen eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Universalismus & der Kraft des Geistes
- Die drei Arten, Geschichte zu betrachten
- Die Natur des Geistes und die Mittel zur Realisierung seiner selbst
- Die Freiheit als das Wesen des Geistes
- Die Mittel zur Realisierung des Weltgeistes
- Das Notwendige und das Zufällige
- Die Vereinigung von Universalismus und Partikularismus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit Hegels Metaphysik zur Weltgeschichte und analysiert die universalistischen Elemente in seinem Werk. Sie untersucht die Rolle der Vernunft, der Freiheit und des Weltgeistes in der Entwicklung der Geschichte.
- Universalismus in Hegels Metaphysik der Weltgeschichte
- Die Rolle der Vernunft und der Freiheit als treibende Kräfte der Geschichte
- Die Dialektik von Substantiellem und Akzidentiellem
- Der Einfluss der Ideen auf die Geschichte
- Die Wechselwirkung von Universalismus und Partikularismus
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Diese Arbeit untersucht Hegels Metaphysik zur Weltgeschichte und konzentriert sich auf die universalistischen Elemente in seinem Werk. Dabei werden die Rolle des Protestantismus, die Bedeutung der Vernunft und der Freiheit sowie die Unterscheidung zwischen ursprünglicher, reflektierender und philosophischer Geschichte beleuchtet.
Zum Universalismus & der Kraft des Geistes
Hegels Geschichtsauffassung umfasst die gesamte Weltgeschichte und er unterscheidet drei Arten, Geschichte zu betrachten: die ursprüngliche, die reflektierende und die philosophische. Die Arbeit konzentriert sich auf die philosophische Geschichte, in der die Vernunft die Welt beherrscht und der Sinn der Geschichte im Vordergrund steht.
Die drei Arten, Geschichte zu betrachten
Hegel differenziert zwischen der ursprünglichen, reflektierenden und philosophischen Geschichte. Die philosophische Geschichte zeichnet sich durch den Einfluss der Vernunft und die Suche nach dem Sinn der Welt aus.
Die Natur des Geistes und die Mittel zur Realisierung seiner selbst
Hegel unterscheidet zwischen der physischen und psychischen Natur der Welt. Die psychische Natur, der Geist, ist das Substantielle und die Freiheit ist sein Wesen. Die Weltgeschichte ist die Darstellung des Geistes und sein Endzweck ist das Bewusstsein der Freiheit. Die Mittel zur Realisierung des Geistes sind die Bedürfnisse, Leidenschaften, Interessen und Talente der Menschen.
Die Freiheit als das Wesen des Geistes
Die Freiheit ist das Wesen des Geistes und der einzige Zweck seiner Existenz. Sie ist unabhängig von äußeren Einflüssen und treibt den Fortschritt der Geschichte voran.
Die Mittel zur Realisierung des Weltgeistes
Hegel betrachtet die Bedürfnisse, Leidenschaften, Interessen und Talente der Menschen als Mittel zur Realisierung des Weltgeistes. Der Wille ist das zentrale Prinzip, das die Verwirklichung des Geistes ermöglicht.
Das Notwendige und das Zufällige
Hegel unterscheidet zwischen dem Notwendigen, das dem Gang des Geistes entspricht, und dem Zufälligen, das die Form der Mittel zur Verwirklichung des Geistes betrifft. Einzelne Menschen können durch ihre Handlungen zum Fortschritt der Geschichte beitragen, aber nicht alle Menschen sind gleichermaßen bedeutend.
Die Vereinigung von Universalismus und Partikularismus
Der Fortschritt der Geschichte ergibt sich aus der Wechselwirkung von Universalismus und Partikularismus. Der Universalismus repräsentiert die allgemeine Idee und der Partikularismus die individuellen Bedürfnisse und Handlungen. Die Dialektik von Universalismus und Partikularismus ist essenziell für Hegels entwicklungstheoretische Konzeption.
Schlüsselwörter
Hegels Metaphysik, Weltgeschichte, Universalismus, Vernunft, Freiheit, Weltgeist, Substantielles, Akzidentielles, Entwicklungstheorie, Dialektik, Partikularismus.
- Arbeit zitieren
- Anna Scheithauer (Autor:in), 2010, Zum Universalismus in G. W. F. Hegels Metaphysik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/350611