In der vorliegenden Arbeit soll es um das Phänomen des turn taking gehen. Der Text wird sich in zwei Teile gliedern. Im ersten, theoretischen, Teil werde ich anfangs den Versuch einer Begriffsbestimmung vornehmen. Hierbei sollen die Termini Gespräch, Gesprächsanalyse sowie turn taking näher beschrieben und zueinander in Verbindung gesetzt werden. Dies soll dazu dienen, ein begriffliches Fundament für die Arbeit schaffen.
Anschließend sollen die Formen des Sprecherwechsels näher erläutert werden. Ich werde mich dabei auf Brinker und Sager stützen und die von ihnen genannten Formen glatter Wechsel, Wechsel nach einer Pause und Wechsel nach einer Unterbrechung näher erläutern. Die Art, wie ein Sprecherwechsel erfolgen kann, soll im darauffolgenden Abschnitt geklärt werden. Dies wird durch die Einführung der Begriffe Fremdwahl und Selbstwahl geschehen, welche theoretisch beschrieben und durch Umsetzungsmöglichkeiten im Gespräch veranschaulicht werden.
Nach einem kurzen Exkurs zum Thema Sprecher- und Hörerrolle sowie Sprecher- und Höreraktivität, wird sich der zweite, der empirische Teil, angliedern. Ziel wird es sein das zuvor theoretisch Erarbeitete anhand von Sprachdaten zu veranschaulichen. Als Quelle der zu untersuchenden Daten wurde ein Gesprächsausschnitt aus der Sendung ,Beckmann’ gewählt. Der Analyse soll die Beschreibung und Einordnung des Datenmaterials vorangehen. Des weiteren findet die Untersuchungsmethodik im Vorfeld ihren Platz.
Im sich anschließenden Analyseteil sollen am Datenmaterial die Formen und Arten des Sprecherwechsels identifiziert werden. Dies wird durch die Analyse verschiedener Parameter erfolgen, welche im Rahmen der von Schmitt entwickelte multimodale Perspektive auf die Gesprächsanalyse ausgewählt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Teil
- Gespräch, Gesprächsanalyse und turn-taking – ein Versuch der Begriffsbestimmung
- Formen des Sprecherwechsels
- Fremdwahl in Gesprächen
- Selbstwahl in Gesprächen
- Sprecherrolle und Sprecheraktivität
- Hörerrolle und Höreraktivitäten
- Empirischer Teil
- Beschreibung und Einordnung des zu untersuchendes Gesprächs
- Untersuchungsmethode
- Die zu untersuchenden Modalitäten
- Bearbeitung des Datenmaterials
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des „turn taking“ in Gesprächen. Ziel ist es, das Konzept des Sprecherwechsels anhand von theoretischen Grundlagen zu erläutern und diese Erkenntnisse anschließend anhand von Sprachdaten aus einer TV-Diskussion zu illustrieren. Dabei soll die multimodale Perspektive der Gesprächsanalyse berücksichtigt werden.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Gespräch“
- Untersuchung der verschiedenen Formen des Sprecherwechsels
- Analyse der Mechanismen der Fremd- und Selbstwahl im Gespräch
- Bedeutung von Sprecher- und Höreraktivitäten für die Gesprächsorganisation
- Multimodale Analyse von „turn taking“ mit Fokus auf verbale, paraverbale und nonverbale Elemente
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema „turn taking“ ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Der theoretische Teil behandelt grundlegende Konzepte der Gesprächsanalyse, wie die Definition des Gesprächs, die verschiedenen Formen des Sprecherwechsels, sowie die Rolle von Sprecher und Hörer. Der empirische Teil analysiert ein Gesprächsausschnitt aus der Sendung „Beckmann“ unter Verwendung der multimodalen Perspektive, wobei verschiedene Parameter wie sprachliche Adressierung, Tonhöhenbewegung und Blickverhalten betrachtet werden.
Schlüsselwörter
Gesprächsanalyse, turn taking, Sprecherwechsel, Fremdwahl, Selbstwahl, Sprecherrolle, Hörerrolle, multimodale Kommunikation, Sprachdatenanalyse, TV-Diskussion, „Beckmann“.
- Quote paper
- Sarah Heine (Author), 2011, Das Phänomen des Turn-Taking. Theoretische Aufarbeitung und empirischer Diskurs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/350633