Das Protein p53 wurde im Jahr 1979 bei Versuchen mit Mauszellen zum ersten Mal entdeckt. Die Mauszellen wurden mit dem kanzerogenen Virus SV-40 transformiert. Hierbei stellte man fest, dass die viruseigenen Tumor-Antigene (TAG) mit bestimmten Proteinen der Mauszellen oligomere Komplexe ausbildeten. Die von den TAG gebundenen Proteine hatten eine Masse von 53-kDa, worauf die Namensgebung p53 zurückzuführen ist. 1979 ahnte man noch nicht, was für eine bahnbrechende Entdeckung man gemacht hatte. Erst im Laufe der Zeit erkannte die Wissenschaft, dass p53 eine maßgebliche Rolle in der Tumorgenese vieler Tumore spielt. Weiterführende Untersuchungen ergaben, dass das Gen TP53, welches für p53 codiert, das in Tumoren meist mutierte Gen ist. Woraufhin p53 1993 zum Molekül des Jahres gekürt wurde.
Das Tumorsuppressorgen TP53 befindet sich auf dem kurzen Arm des Chromosoms 17 (17p13). Es umfasst 393 Codons (Codon = Sequenz dreier Nukleotidbasen), welche als Vorlage für den Transkriptionsfaktor p53 dienen. Als Produkt eines Tumorsuppressorgens sorgt p53 während der Zellteilung für die Integrität des Genoms. Es wird daher auch als „Wächter des Genoms“ bezeichnet. Werden während der Zellteilung an so genannten Check-Points (englisch, Kontrollpunkte) Schäden an der DNS einer Zelle festgestellt, wird p53 aktiviert. P53 lagert sich als Transkriptionsfaktor an die DNS an und sorgt somit zur Transkription von Faktoren, welche den Vorgang der Zellteilung vorläufig stoppen (Arrest in G1/S-Phase), bis die Schäden an der DNS behoben wurden. Auf analoge Weise ist p53 in der Lage, die Zellen in den programmierten Zelltod (Apoptose) zu zwingen. Eine weitere wichtige Funktion von p53 ist die Verhinderung von Blutgefäßausbildungen, welche in der Tumorgenese eine entscheidende Rolle spielen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 P53
- 1.1.1 Funktion
- 1.1.2 Aufbau
- 1.1.3 Nachweis
- 1.2 P53 in hämatologischen Neoplasien
- 1.2.1 Übersicht
- 1.2.2 Chronisch Lymphatische Leukämie (CLL)
- 1.2.3 Diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom (DLBCL)
- 1.2.4 Haarzellenleukämie (HCL)
- 1.2.5 Chronische myeloische Leukämie (CML)
- 1.2.6 Myelodysplastisches Syndrom (MDS)
- 1.2.7 Akute myeloische Leukämie (AML)
- 2 Zielsetzung
- 3 Material und Methoden
- 3.1 Patientenmaterial
- 3.2 Antikörper
- 3.3 Protokoll zur Intrazellulären Färbung
- 3.4 Antikörper-Titration an Jurkat-Zellen
- 3.5 P53-Expression unterschiedlicher Zell-Populationen
- 3.6 Antikörper-Titration am Patienten
- 3.7 Vergleich mit gesunder Kontrollperson
- 4 Ergebnisse
- 4.1 Antikörper-Titration an Jurkat-Zellen
- 4.2 P53-Expression unterschiedlicher Zell-Populationen
- 4.3 Antiköper-Titration am Patienten
- 4.4 Vergleich mit gesunder Kontrollperson
- 5 Diskussion
- 5.1 Patientenmaterial
- 5.2 Antikörper-Titration an Jurkat-Zellen
- 5.3 P53-Expression unterschiedlicher Zell-Populationen
- 5.4 Antikörper-Titration am Patienten
- 5.5 Vergleich mit gesunden Kontrollpersonen
- 5.6 Bedeutung eines positiven Ergebnisses
- 5.7 Vorteile der Durchflusszytometrie
- 6 Anwendung und Aussicht
- 7 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Untersuchung des Tumorsuppressorgens P53 als prognostischer Marker für hämatologische Neoplasien. Das Ziel der Arbeit ist die Entwicklung einer Methode zur Detektion der P53-Expression mithilfe der Durchflusszytometrie.
- Die Bedeutung von P53 als Tumorsuppressorgen
- Die Rolle von P53 bei der Entstehung hämatologischer Neoplasien
- Die Anwendung der Durchflusszytometrie zur Analyse der P53-Expression
- Die Validierung einer Methode zur Detektion der P53-Expression in hämatologischen Neoplasien
- Die prognostische Relevanz der P53-Expression für den Verlauf hämatologischer Erkrankungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung - Dieses Kapitel stellt das Tumorsuppressorgen P53 vor, erläutert seine Funktion, seinen Aufbau und verschiedene Nachweismethoden. Es gibt einen Überblick über die Rolle von P53 bei hämatologischen Neoplasien, wobei verschiedene Leukämie-Subtypen und ihre Beziehung zu P53-Mutationen im Detail betrachtet werden.
- Kapitel 2: Zielsetzung - In diesem Kapitel wird die Zielsetzung der Arbeit beschrieben, die darin besteht, eine Methode zur Detektion der P53-Expression mithilfe der Durchflusszytometrie zu entwickeln.
- Kapitel 3: Material und Methoden - Dieses Kapitel beschreibt die Materialien und Methoden, die für die Durchführung der Studie verwendet wurden. Es werden die Patienten, Antikörper, das Protokoll zur intrazellulären Färbung, die Antikörper-Titration sowie die verschiedenen Analyseverfahren detailliert beschrieben.
- Kapitel 4: Ergebnisse - Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der durchgeführten Analysen. Es werden die Ergebnisse der Antikörper-Titration, der Analyse der P53-Expression in verschiedenen Zellpopulationen sowie der Vergleich mit gesunden Kontrollpersonen dargestellt.
- Kapitel 5: Diskussion - In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Studie diskutiert. Es werden die Ergebnisse im Kontext des aktuellen Forschungsstandes interpretiert, potenzielle Limitationen der Studie betrachtet und die Bedeutung der Ergebnisse für die Diagnostik und Prognose hämatologischer Neoplasien erläutert.
- Kapitel 6: Anwendung und Aussicht - Dieses Kapitel geht auf die potentielle Anwendung der entwickelten Methode in der klinischen Praxis ein und diskutiert zukünftige Forschungsperspektiven.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: P53, Tumorsuppressorgen, hämatologische Neoplasien, Durchflusszytometrie, Leukämie, Lymphom, Prognose, Diagnostik, intrazelluläre Färbung, Antikörper, Zellpopulationen.
- Arbeit zitieren
- Nina Obertopp (Autor:in), 2016, P53 als prognostischer Marker für hämatologische Neoplasien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/350658