Die Entwicklungen an den Kapitalmärkten und das Verhalten der Marktteilnehmer lassen sich nicht vollständig durch die Annahmen der vorherrschenden neoklassischen Kapitalmarkttheorie erklären. Vielmehr scheint die unterstellte Rationalität der Marktteilnehmer durch psychologische Effekte verzerrt zu sein. Derartige Verzerrungen können für Ineffizienzen auf Kapitalmärkten verantwortlich sein.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Theorie der Behavioral Finance und setzt sie in einen Bezug zur neoklassischen Kapitalmarkttheorie, wobei der Fokus hierbei auf dem Modell des „Homo Oeconomicus“, der Markteffizienzhypothese und der Random-Walk-Theorie liegt.
Es werden vor allem zahlreiche psychologische Effekte erläutert und empirisch belegt, die Einfluss auf das menschliche Verhalten in wirtschaftlichen Entscheidungssituationen haben können. Dabei erfolgt eine Untergliederung der Verhaltensanomalien in Informationswahrnehmungs-, Informationsverarbeitungs- und Entscheidungsanomalien. Weiterhin wird der Kapitalmarkt auf regelmäßig auftretende Ineffizienzen untersucht. Zuletzt erfolgt eine nähere Betrachtung des Value Premium Puzzles. In diesem Zusammenhang werden Kapitalmärkte anhand empirischer Daten auf Über- und Unterbewertungen hin überprüft. Lassen sich diese durch einfache Regeln ausfindig machen und ausnutzen, um überdurchschnittliche Renditen zu erzielen, würde dies für weitere Ineffizienzen auf Kapitalmärkten sprechen.
Irrationales Verhalten und Ineffizienzen auf Kapitalmärkten stehen im Widerspruch zur vorherrschenden neoklassischen Kapitalmarkttheorie. Je stärker Irrationalität und Ineffizienz also ausgeprägt sind, desto höher ist die Bedeutung der Theorie der Behavioral Finance im heutigen Kapitalmarktumfeld.
Inhaltsverzeichnis
- Kurzfassung der Thesis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung
- Vorgehensweise
- Neoklassische Kapitalmarkttheorie
- Der "Homo Oeconomicus"
- Markteffizienzhypothese
- Behavioral Finance
- Verhaltensanomalien
- Informationswahrnehmungsanomalien
- Informationsverarbeitungsanomalien
- Entscheidungsanomalien
- Bedeutung für die neoklassische Kapitalmarkttheorie
- Kapitalmarktanomalien
- Über- und Unterreaktionen
- Spekulationsblasen
- Kalenderanomalien
- Buchwert-Marktwert-Effekt
- Bedeutung für die neoklassische Kapitalmarkttheorie
- Value Premium Puzzle
- Konzeptionelle Grundlagen
- Bewertungskennzahlen
- Value- und Growth-Aktien
- Value Premium
- Survivorship Bias
- Empirische Untersuchungen
- Erklärungsversuch des Value Premiums
- Bedeutung für die neoklassische Kapitalmarkttheorie
- Fazit
- Darstellungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Behavioral Finance und ihrer Relevanz im heutigen Kapitalmarktumfeld. Sie analysiert die Unterschiede zwischen der neoklassischen Kapitalmarkttheorie und der Behavioral Finance, wobei insbesondere die Rolle des „Homo Oeconomicus“, der Markteffizienzhypothese und der Random-Walk-Theorie im Fokus stehen. Ziel ist es, die Auswirkungen von psychologischen Effekten auf das Verhalten von Marktteilnehmern und die daraus resultierenden Ineffizienzen auf den Kapitalmärkten zu erforschen.
- Untersuchung der Behavioral Finance und ihrer Abweichungen von der neoklassischen Kapitalmarkttheorie
- Analyse von Verhaltensanomalien und ihrer Bedeutung für die Entscheidungsfindung in wirtschaftlichen Situationen
- Beurteilung des Einflusses von psychologischen Effekten auf die Effizienz von Kapitalmärkten
- Erörterung der Rolle des Value Premium Puzzles und seiner empirischen Evidenz
- Bewertung der Relevanz der Behavioral Finance im heutigen Kapitalmarktumfeld
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung, Zielsetzung und Vorgehensweise erläutert. Anschließend wird die neoklassische Kapitalmarkttheorie und insbesondere das Modell des „Homo Oeconomicus“ und die Markteffizienzhypothese vorgestellt. Im dritten Kapitel werden die wichtigsten Verhaltensanomalien aus der Behavioral Finance betrachtet, die zu Informationswahrnehmungs-, Informationsverarbeitungs- und Entscheidungsfehlern führen können. Diese Anomalien werden anschließend in Bezug zur Kapitalmarkteffizienz gesetzt und es werden Ineffizienzen wie Über- und Unterreaktionen, Spekulationsblasen, Kalenderanomalien und der Buchwert-Marktwert-Effekt diskutiert. Das vierte Kapitel befasst sich mit dem Value Premium Puzzle. Es werden empirische Daten analysiert und die Bedeutung des Value Premiums für die neoklassische Kapitalmarkttheorie diskutiert.
Schlüsselwörter
Behavioral Finance, Neoklassische Kapitalmarkttheorie, „Homo Oeconomicus“, Markteffizienz, Verhaltensanomalien, Kapitalmarktanomalien, Value Premium Puzzle, Ineffizienz, Irrationalität, Über- und Unterreaktionen, Spekulationsblasen, Kalenderanomalien, Buchwert-Marktwert-Effekt.
- Arbeit zitieren
- Maximilian Pfeffer (Autor:in), 2016, Kapitalmarkttheorie in der Kritik. Bedeutung der Behavioral Finance im heutigen Kapitalmarktumfeld, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/350730