Ein großer Teil jener Kinder und Jugendlichen, die einem hohen Maß an Risikofaktoren ausgesetzt sind, wie beispielsweise prekären Lebenslagen oder psychisch kranken oder alkoholabhängigen Eltern, entwickeln sich dennoch zu gesunden und stabilen Erwachsenen.
Gründe dafür sind in der Resilienz zu finden – die seelische Widerstandskraft – unter der man die Fähigkeit eines Kindes versteht, schwierige Situationen unter Rückgriff auf individuelle und von außen vermittelte Ressourcen erfolgreich zu meistern. Anderen gelingt dies nicht und es kann zu psychischen Auffälligkeiten kommen. Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit den Zusammenhängen zwischen Resilienz und psychischen Auffälligkeiten in der Adoleszenz. Parallelen zwischen Resilienz, psychischen Auffälligkeiten und der Theorie der Sozialen Arbeit werden heraus gearbeitet.
Der Leser bekommt einen Einblick in die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung, die diese Thematik an einer öffentlichen Schule erforscht hat. Abschließend wird die Relevanz zur Sozialen Arbeit, als auch die sich daraus ergebenen Ansatzpunkte für präventive Maßnahmen erarbeitet.
Die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in der heutigen Gesellschaft, hat sich in vielerlei Hinsicht erschwert. Kontinuierlich entstehen neue und wachsende Herausforderungen, die es gilt zu bewältigen. Gerade im näheren sozialen Umfeld, wie innerhalb der Familie, in der Schule und in der Peergroup, erschweren immer zunehmende
Belastungen den Kindern und Jugendlichen eine positive und unversehrte Entwicklung. Unterschiedliche Belastungen treten in allen Entwicklungsphasen auf, sind jedoch in ihrer
Erscheinung differenziert zu Betrachten.
Besonders die Phase der Adoleszenz birgt eine Vielzahl von physischen und psychischen Belastungen auf dem Weg vom Kind zum Erwachsenen. Mit dieser Thematik befasst sich u.a. das Konstrukt der Resilienz. Das Phänomen der Resilienz hat die Aufmerksamkeit vieler Forscher und Forscherinnen der verschiedenen Fachdisziplinen auf sich gelenkt. Sie gehen dabei der Frage nach, ob und welche Faktoren und Gegebenheiten dazu beitragen können, dass Kinder und Jugendliche eine positive und gesunde Entwicklung durchlaufen. Dabei haben die Ausprägungen der unterschiedlichen Risiko- und Schutzfaktoren eine besondere Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Adoleszenz
- 2.1. Begriffliche Annäherung und Definition
- 2.2. Entwicklungsaufgaben in der Adoleszenz
- 3. Resilienz
- 3.1. Begriffliche Annäherung und Definition
- 3.2. Die Resilienzmodelle
- 3.3. Risiko- und Schutzfaktoren
- 4. Psychische Auffälligkeiten in der Adoleszenz
- 4.1. Externalisierende Störungsbereiche
- 4.1.1. Aggressive-dissoziale Verhaltensauffälligkeit
- 4.1.2. Ärgerkontrollprobleme
- 4.2. Internalisierende Störungsbereiche
- 4.2.1. Depressivität und Ängstlichkeit
- 4.2.2. Selbstwertprobleme
- 4.3. Komorbiditäten und Geschlechterunterschiede
- 4.1. Externalisierende Störungsbereiche
- 5. Projektvorstellung und Datenerhebung
- 5.1. Die Vorbereitung der Durchführung
- 5.1.1. Entwicklung der Fragestellung und Hypothesen
- 5.1.2. Methodisches Vorgehen und Erhebungsinstrumente
- 5.1.2.1. Die Resilienzskala (RS-11)
- 5.1.2.2. Screening psychischer Störungen im Jugendalter-II (SPS-J-II)
- 5.1.3. Durchführung der Datenerhebung
- 5.2. Stichprobenbeschreibung
- 5.1. Die Vorbereitung der Durchführung
- 6. Ergebnisse der Datenerhebung
- 6.1. Deskriptive Auswertung
- 6.2. Überprüfung der Hypothesen
- 7. Relevanz der Ergebnisse für die Soziale Arbeit
- 7.1. Elternarbeit
- 7.2. Unterstützungsangebote für Jugendliche
- 7.3. Unterstützungsangebote für Fachkräfte
- 8. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Zusammenhänge zwischen Resilienzerleben und psychischen Auffälligkeiten in der Adoleszenz. Ziel ist es, die Bedeutung von Resilienz für die psychische Gesundheit von Jugendlichen aufzuzeigen, die verschiedenen Modelle der Resilienzforschung zu beleuchten und die Relevanz der Ergebnisse für die Soziale Arbeit zu erörtern.
- Resilienz als Schutzfaktor für die psychische Gesundheit von Jugendlichen
- Die Rolle von Risiko- und Schutzfaktoren bei der Entwicklung psychischer Auffälligkeiten
- Die verschiedenen Modelle der Resilienzforschung
- Die Bedeutung von präventiven Maßnahmen in der Sozialen Arbeit
- Die Relevanz der Ergebnisse für die Praxis der Sozialen Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Thematik der Resilienz und psychischer Auffälligkeiten in der Adoleszenz einführt. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Entwicklungsphase der Adoleszenz, inklusive Begriffserklärung und Beschreibung wichtiger Entwicklungsaufgaben. Kapitel 3 fokussiert sich auf das Konzept der Resilienz und erörtert unterschiedliche Modelle sowie die Rolle von Risiko- und Schutzfaktoren. Kapitel 4 widmet sich dem Thema psychischer Auffälligkeiten in der Adoleszenz und unterscheidet zwischen externalisierenden und internalisierenden Störungsbereichen. Kapitel 5 erläutert die Methodik der empirischen Untersuchung, inklusive der Entwicklung der Fragestellung und der verwendeten Erhebungsinstrumente. Kapitel 6 präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung, sowohl deskriptiv als auch in Bezug auf die Überprüfung der Hypothesen. Schließlich behandelt Kapitel 7 die Relevanz der Ergebnisse für die Soziale Arbeit, inklusive der Diskussion von Ansatzpunkten für präventive Maßnahmen.
Schlüsselwörter
Resilienz, psychische Auffälligkeiten, Adoleszenz, Risiko- und Schutzfaktoren, Soziale Arbeit, Prävention, empirische Forschung, Screening, SPS-J-II, RS-11
- Quote paper
- Daniel Bölte (Author), 2014, Zusammenhänge zwischen Resilienzerleben und psychischen Auffälligkeiten in der Adoleszenz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/350868