Die westlichen Wohlfahrtsstaaten befinden sich im Wandel. In den letzten Jahren wurde häufig, wenn es um arbeitsmarktpolitische Reformen und um Sozialausgaben in diesem Sektor ging, das Beispiel Skandinavien als das „Nordische Modell“ herangezogen. Hierbei galt Schweden viele Jahre als Prototyp des sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaates. Entsprechend gibt es hier eine Vielzahl von abgeschlossenen Forschungsvorhaben und Veröffentlichungen.
Der Blick in unser Nachbarland Dänemark, das ebenfalls als sozialdemokratischer Wohlfahrtsstaat bezeichnet wird, zeigt einige spezifische Besonderheiten zum Beispiel im Kündigungsschutzrecht auf, die für eine wissenschaftliche Betrachtung interessant erscheinen.
Ein Augenmerk dieser Arbeit soll daher nicht auf Schweden sondern auf die „kleine Schwester“ Dänemark gelenkt werden.
Auch Deutschland hat in den letzten Jahren – und da insbesondere im Zuge der Umsetzung der sogenannten „Hartz-Gesetze“ – die Arbeitsförderungspolitik im Sinne einer aktivierenden Arbeitsmarktpolitik umgebaut.
Die Betrachtung aller skandinavischer Wohlfahrtsstaaten und ihrer Besonderheiten und der Vergleich mit Deutschland bzw. auch anderen Staaten der Europäischen Union sowie alle Felder der Sozialpolitik wäre sicherlich sinnvoll und könnte interessante Ergebnisse bringen. Allerdings wäre dieses zu umfangreich für diese Hausarbeit. Daher wird der Blick nur auf Dänemark und Deutschland und hier auf das Feld der Arbeitsmarktpolitik gelenkt.
Die vorliegende Arbeit will beantworten, ob Dänemark und Deutschland trotz des Wandels der arbeitsmarktpolitischen Instrumente noch die Wohlfahrtsstaaten sind, die sie mal waren.
Von dieser Leitfrage werden folgende „Unterfragen“ abgeleitet:
– Ist Deutschland auch nach den Hartz Reformen noch ein konservativer korporatistischer Wohlfahrtsstaat?
– Ist Dänemark nach den Arbeitsmarktreformen der 1990er und 2000er Jahre noch ein sozialdemokratischer Wohlfahrtsstaat?
– Ist der dänische Reformweg im Sektor Arbeitsmarkt auch eine Option für Deutschland ?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1 Begriffserklärung Wohlfahrtsstaat
- 2.1.1 Liberaler Wohlfahrtsstaat
- 2.1.2. Sozialdemokratischer Wohlfahrtsstaat
- 2.1.3. Konservativ-korporatistischer Wohlfahrtsstaat
- 2.3. Die Machtressourcen Theorie
- 3. Methode und Vorgehensweise
- 4. Deutschland vor und nach den Hartz Reformen
- 4.1 Historischer Rückblick
- 4.2.,,Hartz“ und seine Auswirkungen
- 4.2.1 Der Wandel der aktiven arbeitsmarktpolitischen Instrumente
- 4.2.2. Der Wandel der passiven arbeitsmarktpolitischen Instrumente
- 4.2.3.Untersuchung und Theorieabgleich
- 5. Dänemark sozial und liberal
- 5.1. Historischer Rückblick
- 5.2. Die Entwicklung der Arbeitsmarktpolitik
- 5.2.1. Der Wandel der aktiven arbeitsmarktpolitischen Instrumente
- 5.2.2. Der Wandel der passiven arbeitsmarktpolitischen Instrumente
- 5.2.3.Untersuchung und Theorieabgleich
- 6. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Wandel des Wohlfahrtsstaates in Deutschland und Dänemark. Sie analysiert die arbeitsmarktpolitischen Reformen in beiden Ländern und untersucht, ob sie trotz dieser Veränderungen weiterhin als Wohlfahrtsstaaten gelten können. Dabei stehen die „Hartz-Gesetze“ in Deutschland und die Arbeitsmarktreformen in Dänemark im Fokus. Die Arbeit analysiert die Entwicklung des jeweiligen Landes in den letzten Jahrzehnten im Hinblick auf die jeweiligen Wohlfahrtsstaatsmodelle und untersucht, ob eine Konvergenz zu beobachten ist.
- Entwicklung des Wohlfahrtsstaates in Deutschland und Dänemark
- Analyse der arbeitsmarktpolitischen Reformen in beiden Ländern
- Vergleich der jeweiligen Wohlfahrtsstaatsmodelle
- Bewertung der Konvergenz der Wohlfahrtsstaaten
- Übertragbarkeit des „Dänischen Weges“ auf Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Thematik und die Forschungsfrage einführt. Im zweiten Kapitel werden die theoretischen Grundlagen erläutert, indem der Begriff „Wohlfahrtsstaat“ in seinen verschiedenen Regimetypen definiert und der theoretische Erklärungsansatz der „Machtressourcen Theorie“ dargelegt wird. Das dritte Kapitel erläutert die Methode und Vorgehensweise der Arbeit. Im vierten Kapitel werden die arbeitsmarktpolitischen Modelle Deutschlands vor und nach den „Hartz-Gesetzen“ analysiert. Das fünfte Kapitel befasst sich mit Dänemark und beleuchtet die Entwicklung der Arbeitsmarktpolitik im Land. Abschließend wird im sechsten Kapitel ein Fazit gezogen und ein Ausblick gegeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Wohlfahrtsstaat, Arbeitsmarktpolitik, Deutschland, Dänemark, „Hartz-Gesetze“, Arbeitsmarktreformen, Konvergenz, „Machtressourcen Theorie“, Dekommodifizierungseffekt, Sozialstaat, sozialdemokratisches Modell, konservativ-korporatistisches Modell, liberales Modell.
- Arbeit zitieren
- Peter Krey (Autor:in), 2013, Das Zukunftsmodell „Aktivierender Wohlfahrtsstaat“ in Deutschland und Dänemark. Zwei Wohlfahrtsstaaten mit großen Unterschieden?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/351016