Die vorliegende Arbeit thematisiert die deutsche Presseberichterstattung über die Urteilsverkündung der Nürnberger Prozesse gegen die Hauptkriegsverbrecher des Zweiten Weltkrieges vom 30. September und 1. Oktober 1946. Die Frage hiernach ist insofern von besonderem Interesse, weil das Pressewesen als Massenmedium nach den Vorstellungen der alliierten Besatzungsmächte einen wesentlichen Beitrag zur Demokratisierung Deutschlands nach den Erfahrungen des Nationalsozialismus leisten sollte.
In dieser Untersuchung wird der Frage nachgegangen, inwiefern und vor allem in welcher Intensität die Presse über die Urteilsverkündung berichtet hat. Gab es unter der Berücksichtigung der alliierten Zensur eine sachliche und unabhängige Darstellung? Sind die Artikel mit bestimmten Absichten oder einer Kritik an die Urteile versehen? Was wird positiv oder auch negativ wahrgenommen? Sind gravierende Unterschiede in der Berichterstattung vorhanden? Der Beantwortung dieser Fragen liegen als Quellen die Ausgaben der „Neuen Zeitung“ vom 2. Oktober 1946 und der „Süddeutschen Zeitung“ vom 4. Oktober 1946 zugrunde. Diese sind für einen Vergleich prädestiniert, da sie beide zum einen in München in der amerikanischen Besatzungszone herausgegeben wurden und zum anderen dort die höchsten Auflagenwerte besaßen.
Diese Arbeit gliedert sich in drei Teile: Zunächst wird der historische Kontext, konkret die Entwicklung des Pressewesen in der amerikanischen Besatzungszone von der Kapitulation Deutschlands zur selbstständigen Lizenzpresse dargestellt. Im Anschluss daran erfolgt die Quellenanalyse, bevor es schließlich zu einer kritischen Reflexion der herausgearbeiteten Erkenntnisse kommt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Pressewesen in der Nachkriegszeit
- Die Entwicklung zur Lizenzpresse
- Die Neue Zeitung
- Die Süddeutsche Zeitung
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der deutschen Presseberichterstattung über die Urteilsverkündung der Nürnberger Prozesse gegen die Hauptkriegsverbrecher des Zweiten Weltkriegs vom 30. September bzw. 1. Oktober 1946. Die Untersuchung analysiert, inwiefern und in welcher Intensität die Presse über die Urteilsverkündung berichtet hat, ob es unter Berücksichtigung der alliierten Zensur eine sachliche und unabhängige Darstellung gab, und welche Absichten oder Kritik in den Artikeln erkennbar sind.
- Entwicklung des Pressewesens in der amerikanischen Besatzungszone nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die Rolle der Lizenzpresse in der Demokratisierung Deutschlands
- Analyse der Berichterstattung über die Nürnberger Prozesse in der Neuen Zeitung und der Süddeutschen Zeitung
- Untersuchung der Einflussfaktoren auf die Berichterstattung, insbesondere der alliierten Zensur
- Vergleich der Berichterstattung in den beiden Zeitungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Arbeit dar und beleuchtet die Bedeutung der Presseberichterstattung über die Nürnberger Prozesse für die Demokratisierung Deutschlands. Das Kapitel "Das Pressewesen in der Nachkriegszeit" befasst sich mit der Entwicklung der Lizenzpresse in der amerikanischen Besatzungszone, wobei die Entstehung der Neuen Zeitung und der Süddeutschen Zeitung im Detail betrachtet wird. Die Quellenanalyse untersucht die Berichterstattung der Neuen Zeitung und der Süddeutschen Zeitung über die Urteilsverkündung der Nürnberger Prozesse.
Schlüsselwörter
Deutsche Presse, Lizenzpresse, Nürnberger Prozesse, Medienlandschaft, Re-Education, alliierte Zensur, Neue Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Demokratisierung.
- Arbeit zitieren
- Daniel Sebastian (Autor:in), 2016, Die Urteilsverkündung der Nürnberger Prozesse gegen die Hauptkriegsverbrecher im Spiegel der Presseberichterstattung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/351613