Als eine Form von Selbstthematisierung werden Tagebücher bezeichnet, Tagebuchschreiben sei eine Form der Selbstreflexion, eine Arbeit am Selbst.
Ratgeberliteratur preist das Tagebuchschreiben als Möglichkeit eigene Stärken zu entdecken, als Form der Lebensbewältigung.
Im Internet „bloggern“ immer mehr Menschen in ihr Online-Tagebuch – und immer mehr Menschen lesen mit.
Die Formtradition Tagebuch ist nicht tot, sie wird lebendig aufgenommen und gestaltet.
Kann diese Form des Selbstzeugnisses Quelle sozialwissenschaftlicher Forschung sein? Wie wird mit Tagebüchern in der (qualitativen) Sozialforschung umgegangen? Welche Forschungsthemen werden damit bearbeitet? Welchen Einschränkungen unterliegt Quelle Tagebuch?
Anhand zweier Studien soll in dieser Hausarbeit diesen Fragen nachgegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Tagebücher in der qualitativen Sozialforschung
- Melchior- eine themenzentrierte und historisch vergleichende Längsschnittstudie
- Der Aufbau der Studie
- Tagebücher als Quelle qualitativer Sozialforschung
- Sind Tagebücher taugliche Quellen für die quantitative Sozialforschung?
- Sind Tagebücher gültige Quellen qualitativer Sozialforschung?
- Theorien und Forschungsprozess – Wer wirkt auf wen?
- Kritische Würdigung....
- Zinnecker: literarische und ästhetische Alltagspraxen Jugendlicher
- Der Teilaspekt der literarische und ästhetische Alltagspraxen Jugendlicher und seine Einordnung in das Gesamt der Studie Jugendliche und Erwachsene '85.
- Das Gesamt der Studie.
- Der Bericht zu den künstlerischen Alltagspraktiken ..
- Tagebücher in der Jugendforschung – quantitative und qualitative Methoden.
- Von der Frage nach der Bewältigung des Alltags bis zur Typologie tagebuchschreibender Jugendlicher. Eine kritische Würdigung der Studie
- Der Teilaspekt der literarische und ästhetische Alltagspraxen Jugendlicher und seine Einordnung in das Gesamt der Studie Jugendliche und Erwachsene '85.
- Tagebücher und (qualitative) Sozialforschung – eine kurze Abschlussbemerkung.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Einsatz von Tagebüchern in der qualitativen Sozialforschung. Sie analysiert zwei Studien, die sich mit unterschiedlichen Themenbereichen und Forschungsperspektiven beschäftigen: Melchior untersucht die Selbstentwürfe von Frauen in Bezug auf Liebe, Ehe und Partnerschaft anhand von Frauentagebüchern, während Zinnecker die literarischen und ästhetischen Alltagspraxen Jugendlicher im Kontext einer umfassenderen Studie über Jugendliche und Erwachsene untersucht.
- Die Rolle von Tagebüchern als Quelle in der qualitativen Sozialforschung
- Methodische Herausforderungen und Möglichkeiten der Auswertung von Tagebüchern
- Die spezifischen Stärken und Schwächen von Tagebüchern als Forschungsobjekt
- Die Analyse von Selbstentwürfen und Sozialisationsprozessen anhand von Tagebucheinträgen
- Die Integration von Tagebüchern in größere Forschungsdesigns
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit führt in das Thema Tagebücher in der qualitativen Sozialforschung ein und stellt die Forschungsfrage nach der Relevanz und den Möglichkeiten des Einsatzes von Tagebüchern in der Sozialforschung.
Das zweite Kapitel analysiert die Studie von Anke M. Melchior, die sich mit der Frauen-Sozialisation und der Rolle von Liebe, Ehe und Partnerschaft in Frauentagebüchern auseinandersetzt. Es werden der Aufbau der Studie, die Methodik der Datenauswertung und die Verwendung von Tagebüchern als Quelle der qualitativen Sozialforschung ausführlich beleuchtet.
Das dritte Kapitel widmet sich der Studie von Zinnecker, die sich mit den literarischen und ästhetischen Alltagspraktiken von Jugendlichen beschäftigt. Hier wird der Fokus auf die Integration des Aspekts der Tagebücher in die Gesamtstudie gelegt und die methodische Vorgehensweise bei der Analyse von Tagebüchern im Kontext der Jugendforschung diskutiert.
Schlüsselwörter
Tagebücher, qualitative Sozialforschung, Selbstthematisierung, Selbstreflexion, Sozialisation, Individualisierung, Frauentagebücher, Jugendforschung, längsschnittorientierte Studie, themenzentrierte Analyse, methodische Herausforderungen, Dateninterpretation, Validierung
- Arbeit zitieren
- Heike Kellner-Rauch (Autor:in), 2003, Tagebücher in der qualitativen Sozialforschung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35196