Ich arbeite seit drei Jahren auf einer Förderschule mit dem Schwerpunkt „Lernen“. In der neunten Klasse, in der ich als Fachlehrerin Technik unterrichte, lernt ein Schüler mit Tic-Störungen und ADHS. Die Kontaktaufnahme erfolgte durch mich als Fachlehrerin. Der Schüler kam zu dem Beratungsgespräch mit seinen Eltern auf Anraten der Klassenlehrerin und der Fachlehrerin.
Der Anlass der Kontaktaufnahme ist der negative Umgang eines neuen Mitschülers auf das auffällige Verhalten (regelmäßigen Tics) des Schülers und seine Äußerung die Schule zu wechseln. In der Klasse waren die Tics noch nie ein Gesprächsthema gewesen, da die Schüler unserer Schule und besonders in dieser Klasse diese gewohnt sind. Seit dem der neue Mitschüler die Klasse besucht, weigert sich der Schüler in die Schule zu gehen und zieht sich in der Klasse zurück. Das Beratungsgespräch führte ich als Fachlehrerin mit den Eltern und dem Schüler durch.
Inhaltsverzeichnis
- Beratungsprotokoll
- Allgemeine Angaben zum Ist-Zustand
- Angaben zu Familie und Lebenssituation des Schülers
- Präsentiertes Problem
- Auf dem Weg zur Lösung - Zieloptionen
- Umsetzung der Lösungsvorschläge
- Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Beratungsprotokoll analysiert die Situation eines Schülers mit Tic-Störungen und ADHS, der aufgrund von Mobbing durch einen neuen Mitschüler Schulängste entwickelt und die Schule wechseln möchte. Die Beratung zielt darauf ab, eine Lösung für den Schüler zu finden, die seine Angst reduziert, sein Selbstbewusstsein stärkt und ihn wieder in die Schulklasse integriert.
- Mobbing und Inklusion in der Förderschule
- Umgang mit Tic-Störungen und ADHS im schulischen Kontext
- Angstbewältigung und Stärkung des Selbstbewusstseins
- Lösungsorientierte Beratung und Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrkräften
- Pädagogische Maßnahmen zur Konfliktlösung und Integration
Zusammenfassung der Kapitel
Beratungsprotokoll
Das Beratungsprotokoll beschreibt die Situation eines Schülers mit Tic-Störungen und ADHS, der von einem neuen Mitschüler gemobbt wird. Der Schüler äußert seine Angst vor der Schule und seinen Wunsch, die Schule zu wechseln. Die Eltern und Lehrkräfte versuchen, gemeinsam eine Lösung für das Problem zu finden.
Allgemeine Angaben zum Ist-Zustand
Der Schüler besucht eine Förderschule mit dem Schwerpunkt „Lernen“ und wird von der Fachlehrerin Technik wegen seines auffälligen Verhaltens und der Mobbingerfahrungen zum Beratungsgespräch gebeten. Die Situation eskaliert, nachdem ein neuer Mitschüler den Schüler aufgrund seiner Tics verhöhnt und er sich in der Klasse zurückzieht.
Angaben zu Familie und Lebenssituation des Schülers
Der Schüler ist 15 Jahre alt und lebt mit seiner Mutter und seiner jüngeren Schwester in Z. Die Eltern sind getrennt, aber in gutem Kontakt. Der Schüler hat täglichen Umgang mit seinem Vater. Er wurde aufgrund seiner Tics bereits in einer Klinik behandelt, jedoch wurde die medikamentöse Therapie in der Pubertät eingestellt. Die Tics treten nun häufiger auf, insbesondere bei Konzentrationsschwächen.
Präsentiertes Problem
Der Schüler berichtet von Mobbing durch den neuen Mitschüler, der ihn regelmäßig verhöhnt und beschimpft. Der Schüler äußert seine Angst vor der Schule und seinen Wunsch, die Schule zu wechseln. Die Eltern berichten, dass der Schüler zuvor noch nie gemobbt wurde, da seine Tics in der Klasse akzeptiert wurden.
Auf dem Weg zur Lösung - Zieloptionen
Der Schüler wünscht sich, dass der neue Mitschüler die Schule verlässt und er seine Angstgefühle loswird. Er möchte außerdem seine Tics loswerden. Die Eltern schlagen eine erneute medikamentöse Therapie vor, um die Konzentration des Schülers zu verbessern und die Tics zu reduzieren. Sie schlagen außerdem einen vorübergehenden Klassenwechsel des Mitschülers und ein Gespräch mit seinen Eltern vor.
Umsetzung der Lösungsvorschläge
Es werden folgende Schritte geplant: Ein Gespräch mit den Eltern des Mitschülers, eine Klassenkonferenz zur Entscheidung über einen Klassenwechsel des Schülers und die Dokumentation der Reaktion des Schülers auf eine mögliche erneute Medikation. Die Klassenlehrerin informiert die Eltern und die Lehrkräfte über die Situation und die geplanten Maßnahmen.
Schlüsselwörter
Inklusion, Förderschule, Tic-Störungen, ADHS, Mobbing, Angst, Selbstbewusstsein, Beratung, Elternarbeit, Klassenkonferenz, Ordnungsmaßnahmen, Medikation, Integration.
- Arbeit zitieren
- M. Ed. Julia Steblau (Autor:in), 2016, Exemplarisches Beratungsprotokoll eines Fallbeispiels in der Sonderpädagogik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/352213