Im Rahmen des Megatrends „Digitalisierung“ zeichnen sich in naher Zukunft eine Vielzahl an revolutionären Veränderungen ab. Die ersten Schockwellen der Digitalisierung sind bereits im Begriff, etablierte Geschäftslogiken in vielen Branchen auf disruptive Weise zu verändern: Der App-basierte Fahrvermittlungsdienst Uber bedrängt etablierte Taxiunternehmen. Das Zimmervermittlungsportal Airbnb hingegen setzt über die onlinebasierte Vermittlung von Privatunterkünften das Hotelgewerbe unter Druck und cloudbasierte Streaming-Portale wie Netflix verdrängen Videotheken. Klassische Printmedien leiden unter der Nutzung internetbasierter Informationsdienste. Die Liste ließe sich nahezu beliebig ausweiten und zeigt, dass im Rahmen der Digitalisierung sowohl Chancen für die Ausgestaltung neuer, als auch Risiken für bislang erfolgreiche Geschäftsmodelle bestehen.
Mit dem Zukunftsprojekt „Industrie 4.0“ der Bundesregierung ist die Digitalisierung auch auf der Agenda der deutschen Industrie angelangt. Mit Hilfe des Projektes erfolgt die Antizipation und Adressierung einer Reihe von Innovationen, welche zu grundsätzlichen Veränderungen in der Ausgestaltung industrieller Geschäftsprozesse führen.
Auch die Logistik und mit ihr die Logistikdienstleistungsbranche sind Adressaten der Industrie 4.0: In kaum einer anderen Branche werden gravierendere Veränderungen prognostiziert. Aus diesem Grund müssen insbesondere Logistikdienstleister ihr bestehendes Geschäftsmodell in Frage stellen und den veränderten Gegebenheiten anpassen, um auch in Zukunft erfolgreich am Markt bestehen zu können. In diesem Zusammenhang gilt es, insbesondere zu eruieren, welche Industrie 4.0-induzierten Diffusionseffekte auf bislang erfolgreiche Geschäftsmodelle bestehen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Problemstellung und Gang der Untersuchung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung
- 1.3 Gang der Untersuchung
- 2. Methodische Vorgehensweise
- 2.1 Strukturierte Literaturrecherche zur Erhebung der theoretischen Grundlagen
- 2.2 Einsatz des Canvas-Modells als Geschäftsmodellanalyse- und Gestaltungsraster sowie Festlegung der Untersuchungsebene
- 2.3 Anforderungen an die wissenschaftliche Hypothesengenerierung
- 2.4 Strukturgleichungsmodelle als Darstellungsform von interdependenten Hypothesensystemen
- 3. Geschäftsmodelltheorie
- 3.1 Grundlagen
- 3.1.1 Historie und Definition
- 3.1.2 Struktur
- 3.2 Canvas-Modell
- 3.2.1 Canvas als generisches Referenzmodell
- 3.2.2 Partialmodelle
- 3.3 Trends in der Geschäftsmodellentwicklung
- 3.4 Einflussfaktoren auf die Geschäftsmodellentwicklung
- 3.1 Grundlagen
- 4. Geschäftsmodellanalyse eines 3PL anhand des Canvas-Modells
- 4.1 Beschreibung und Abgrenzung der analysierten Logistikdienstleisterkonzeption
- 4.2 Analyse der Partialmodelle
- 4.2.1 Kundensegmente
- 4.2.2 Kundenbeziehungen
- 4.2.3 Distributionskanäle
- 4.2.4 Wertangebot
- 4.2.5 Schlüsselressourcen
- 4.2.6 Schlüsselaktivitäten
- 4.2.7 Schlüsselpartner
- 4.2.8 Einnahmequellen
- 4.2.9 Kostenstruktur
- 4.3 Zwischenergebnis
- 5. Industrie 4.0
- 5.1 Die vierte industrielle Revolution
- 5.2 Merkmale der Industrie 4.0
- 5.3 Treiber der Industrie 4.0
- 5.3.1 Additive Fertigungsverfahren
- 5.3.2 Autonome Robotik
- 5.3.3 Modularisierung
- 5.3.4 Cloud Computing
- 5.3.5 Cybersecurity
- 5.3.6 Social Media
- 5.3.7 Internet der Dienste
- 5.3.8 Internet der Dinge
- 5.3.9 Neue Formen der Mensch-Maschine-Interaktion
- 5.3.10 Mobile Technologien
- 5.3.11 Big Data & Analytics
- 5.3.12 Horizontale Integration
- 5.3.13 Vertikale Integration
- 5.3.14 Digitale Simulationen
- 5.3.15 Wertschöpfungsnetzwerke
- 5.4 Zwischenergebnis
- 6. Hypothesenbasierte Auswirkungsanalyse der Industrie 4.0 auf die Geschäftsmodelle von 3PL
- 6.1 Hypothesen im Partialmodell Kundensegmente
- 6.2 Hypothesen im Partialmodell Kundenbeziehungen
- 6.3 Hypothesen im Partialmodelle Distributionskanäle
- 6.4 Hypothesen im Partialmodell Wertangebote
- 6.5 Hypothesen im Partialmodell Schlüsselressourcen
- 6.6 Hypothesen im Partialmodell Schlüsselaktivitäten
- 6.7 Hypothesen im Partialmodell Schlüsselpartner
- 6.8 Hypothesen im Partialmodell Einnahmequellen
- 6.9 Hypothesen im Partialmodell Kostenstruktur
- 7. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der Industrie 4.0 auf die Geschäftsmodelle von Third-Party Logistics Provider (3PL). Ziel ist es, die potenziellen Chancen und Herausforderungen zu identifizieren, die sich durch die Einführung von Industrie 4.0-Technologien in der Logistikbranche für 3PL ergeben.
- Analyse der aktuellen Geschäftsmodelle von 3PL
- Identifizierung der Schlüsselmerkmale und Treiber der Industrie 4.0
- Entwicklung von Hypothesen über die Auswirkungen der Industrie 4.0 auf die einzelnen Elemente von 3PL-Geschäftsmodellen
- Bewertung der potenziellen Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Wettbewerbsfähigkeit von 3PL
- Abschließende Diskussion von Chancen und Herausforderungen für 3PL im Kontext von Industrie 4.0
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel führt in die Problemstellung der Arbeit ein und erläutert die Zielsetzung sowie den Gang der Untersuchung. Das zweite Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise, die für die Analyse der Auswirkungen der Industrie 4.0 auf die Geschäftsmodelle von 3PL verwendet wird. Kapitel 3 stellt die theoretischen Grundlagen des Business Model Canvas als Instrument zur Geschäftsmodellanalyse dar.
Kapitel 4 widmet sich der Analyse eines exemplarischen 3PL-Geschäftsmodells anhand des Business Model Canvas. Dabei werden die einzelnen Elemente des Geschäftsmodells, wie Kundensegmente, Wertangebote, Schlüsselressourcen und Kostenstruktur, im Detail betrachtet. Das fünfte Kapitel beleuchtet die Industrie 4.0 und ihre wichtigsten Merkmale und Treiber. Der Fokus liegt dabei auf denjenigen Aspekten der Industrie 4.0, die für die Logistikbranche und 3PL relevant sind.
Kapitel 6 führt eine hypothesenbasierte Auswirkungsanalyse der Industrie 4.0 auf die Geschäftsmodelle von 3PL durch. Dabei werden für jedes Element des Geschäftsmodells Hypothesen formuliert, die den potenziellen Einfluss von Industrie 4.0-Technologien aufzeigen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Industrie 4.0, Geschäftsmodell, Third-Party Logistics Provider (3PL), Business Model Canvas, Hypothesenbasierte Auswirkungsanalyse, Digitalisierung, Logistik 4.0, Automatisierung, Robotik, Internet der Dinge, Cloud Computing, Big Data, Künstliche Intelligenz, Wettbewerbsfähigkeit.
- Quote paper
- Jens Janßen (Author), 2015, Industrie 4.0. Eine hypothesenbasierte Auswirkungsanalyse auf die Geschäftsmodelle von Third-Party Logistic Providern anhand des Canvas Modells, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/352649