„Verlassene Einkaufszentren, geschlossene Kinos, leere Zeitungsstände. Alles tot. Die Zukunft ist einsam: Nur Du und Dein Fernseher. Einkaufen per Knopfdruck, Filme nach Maß, flimmernde Zeitschriften. Alles kommt aus der Kiste. Das Leben wird zum Programm. Interaktives Fernsehen verändert die Welt“
Christoph Drösser
Mit der Fernbedienung durch die Welt – einfach und bequem vom Sofa aus. Die Vision ist nicht neu, aber erst in den vergangenen rund zehn Jahren nahm sie gestalt an, in Form des „interaktiven Fernsehens“ (iTV). Durch die Verschmelzung von Fernseher und Computer wird nun auch im heimischen Wohnzimmer ein weiterer Schritt in Richtung Multimediaumgebung getan. Digitalisierung, Datenreduktion und eine erhebliche Erhöhung von Übertragungskapazitäten sollen es möglich machen, dass wir in Zukunft nicht mehr im Arbeitszimmer, oder wo auch immer der PC in der Wohnung steht, E-mails abfragen müssen, während nebenan im Wohnzimmer die Hauptnachrichten laufen. Warum nicht beides gleichzeitig mit ein und demselben Gerät machen können? Bereits in den 90er Jahren zeigten Pilotversuche in Deutschland und den USA, dass dies technisch durchaus möglich ist und in naher Zukunft auch realisiert werden kann.
„Alleine der zeitliche Umfang der Mediennutzung an einem Durchschnittstag (Montag bis Sonntag, 5.00 bis 24.00 Uhr) ist von 1995 bis 2000 um 151 Minuten auf rund acht-einhalb Stunden gestiegen. Somit verbringen die Bundesbürger heute etwa die Hälfte der ‚wachen’ Zeit (von ca. 19 Stunden) mit Medien [...] Dabei entfallen 37 Prozent auf das Fernsehen“. Im Jahr 2003 sahen die Zuschauer ab 3 Jahre täglich durchschnittlich 203 Minuten fern.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 1.1. Fernsehnutzung und Sehdauer
- 1.2. Ziel und Abgrenzung des Themas
- 1.3. Aufbau der Arbeit
- 2. UNTERSUCHUNGSOBJEKT „INTERAKTIVES FERNSEHEN“ – EINE THEORETISCHE BESCHREIBUNG
- 2.1. Begriffliche Definitionen
- 2.1.1. Interaktivität
- 2.1.2. Interaktives Fernsehen
- 2.1.3. Konvergenz
- 2.1.4. Multimedia
- 2.1.5. Medien und Neue Medien
- 2.2. Rahmenbedingungen für das interaktive Fernsehen
- 2.2.1. Veränderte technische Rahmenbedingungen
- 2.2.2. Veränderte ökonomische Rahmenbedingungen
- 2.2.3. Veränderte medienrechtliche und politische Bedingungen
- 2.3. iTV-Technische Grundlagen
- 2.3.1. Derzeitige technische Gegebenheiten in Deutschland
- 2.3.1.1. Das TV-Kabel
- 2.3.1.2. Der Satellitenempfang
- 2.3.1.3. Der terrestrische Empfang
- 2.3.1.4. Online Bereich
- 2.3.1.5. Entwicklung der TV-Empfangsarten
- 2.3.2. Notwendige Standardisierungen
- 2.3.2.1. Die internationalen Gremien
- 2.3.2.2. Das Europäische DVB-Projekt und DVB-MHP
- 2.3.3. Sendetechnik
- 2.3.3.1. Inhalteproduktion
- 2.3.3.2. Datenpakete und ihre Aufbereitung
- 2.3.3.3. Übertragungsstandards und Übertragungsverfahren
- 2.3.3.4. Digitale Medien zur Signalübertragung und deren Rückkanalfähigkeit
- 2.3.4. Empfängertechnik
- 2.3.4.1. Die Set-Top-Box
- 2.3.4.2. Digitale Ausgabemedien und Zusatzgeräte für interaktives Fernsehen
- 2.3.4.3. Betriebssystem und Middleware von OpenTV und der MHP-Standard
- 2.4. Konvergenzprozess zwischen Internet und Fernsehen
- 2.5. Zu erwartende Probleme der neuen Fernsehwelt
- 2.5.1. Schwierige Handhabung der Geräte
- 2.5.2. Definition der Zielgruppe
- 2.5.2.1. Die kritische Masse
- 2.5.2.2. Netzeffekte
- 2.5.2.3. Nutzen führt zu Markterfolg
- 2.5.3. Preisbildung und Zahlungsbereitschaft für iTV
- 2.5.3.1. Preisbildung auf Anbieterseite
- 2.5.3.2. Zahlungsbereitschaft auf Kundenseite
- 2.5.4. Sicherheit innerhalb des Systems
- 2.5.4.1. Sicheres Bezahlen
- 2.5.4.2. Jugendschutz
- 3. DIE ZUKUNFT DES FERNSEHENS
- 3.1. Anwendungsbereiche des interaktiven Fernsehens und Navigation innerhalb des Systems
- 3.1.1. Video-on-Demand und weitere on-Demand-Dienste
- 3.1.2. Home-Services am Beispiel Home-Shopping
- 3.1.3. E-Lerning
- 3.1.4. Kommunikationsdienste
- 3.1.5. Navigation innerhalb des iTV
- 3.2. iTV-Geschäftsmodelle und Zuschauerbindung durch Interaktivität
- 3.2.1. ZDF.Vision
- 3.2.2. RTL Television Interaktiv
- 3.2.3. Zuschauerbindung durch Interaktivität
- 3.3. Aktuelle Situation und Zukunft des interaktiven Fernsehens in Deutschland
- 3.3.1. Aktuelle Situation des iTV
- 3.3.2. Zukunftsprognose für das interaktive Fernsehen in Deutschland
- 4. ZUSAMMENFASSUNG UND FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Entwicklung des interaktiven Fernsehens (iTV) und untersucht seine potenziellen Auswirkungen auf die Fernsehlandschaft. Sie analysiert die technischen, ökonomischen und medienrechtlichen Rahmenbedingungen, die den Aufstieg des iTV beeinflussen.
- Technische Grundlagen des interaktiven Fernsehens
- Konvergenz zwischen Internet und Fernsehen
- Zukünftige Anwendungsbereiche des iTV
- iTV-Geschäftsmodelle und Zuschauerbindung
- Aktuelle Situation und Zukunftsprognose des iTV in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die aktuelle Fernsehnutzung und die Bedeutung des interaktiven Fernsehens beleuchtet. Kapitel 2 definiert wichtige Begriffe wie Interaktivität, Multimedia und Konvergenz und stellt die technischen Grundlagen des iTV vor. Hierbei werden sowohl die bestehenden technischen Gegebenheiten in Deutschland als auch notwendige Standardisierungen und Sende- sowie Empfängertechnik behandelt. Kapitel 2 analysiert außerdem den Konvergenzprozess zwischen Internet und Fernsehen und skizziert mögliche Probleme der neuen Fernsehwelt. Kapitel 3 widmet sich den Anwendungsbereichen des iTV, den iTV-Geschäftsmodellen und der Zuschauerbindung. Die Arbeit endet mit einer Zusammenfassung und einem Fazit, welches die Bedeutung des iTV für die zukünftige Fernsehlandschaft beleuchtet.
Schlüsselwörter
Interaktives Fernsehen, iTV, Konvergenz, Multimedia, Digitalisierung, Standardisierung, DVB-MHP, Video-on-Demand, Home-Shopping, E-Lerning, Geschäftsmodelle, Zuschauerbindung, Fernsehnutzung, Sehdauer, Zukunft des Fernsehens.
- Arbeit zitieren
- Ariane Schröfel (Autor:in), 2004, Die Glotze lebt - Zur Situation des interaktiven Fernsehens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35271