Gibt es Tierrechte?

Peter Singer "Alle Tiere sind gleich!" und Klaus-Michael Meyer Abich "Aufstand für die Natur – Von der Umwelt zur Mitwelt"


Term Paper, 2015

12 Pages, Grade: 3,0


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Inhaltsverzeichnis :

1. Einleitung

2. Peter Singer : Alle Tiere sind gleich
2.1. Singers Tierethik
2.2. Analyse und Kritik an Singers Tierethik

3. Klaus-Michael Meyer Abich : Aufstand für die Natur - Von der Umwelt zur Mitwelt
3.1. Der Trennungsurgedanke
3.2. Die natürliche Mitwelt
3.3. Die Sinnhaftigkeit von Rechten

4. Abschließender Vergleich und Fazit

5. Literaturverzeichnis und sonstige Quellen

1. Einleitung

In der modernen Gesellschaft entstehen immer mehr Strömungen die das gefestigte Konzept der Mensch-Tier Beziehung in Frage stellen. Elementarste Handlungen wie Tierhaltung oder Schlachtung werden ethisch-moralisch neu bewertet. Die Position des Tieres und des Menschen, in der für die Allgemeinheit natürlichen Hierarchie, wird neu diskutiert. Darf der Mensch einen so tiefen Eingriff in der Natur vornehmen wie er es im Moment tut? Hat die Menschheit das Recht ihre Umwelt und deren Lebewesen zu dominieren und diese zu verdinglichen?

Folgende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung ob Tiere überhaupt Rechte besitzen ,wenn ja welche und auf welcher Ebene? Wie können wir diese Rechte definieren und was sind die Kriterien um überhaupt ein Recht zugesprochen zu bekommen?

Um sich dieser Thematik anzunähern wird sich folgender Text zuerst mit Peter Singer, welcher als Vater der modernen Tierrechtsbewegung gilt, und seinem Aufsatz „Alle Tiere sind gleich!“ beschäftigen. So wird die Frage des Unterschieds zwischen den verschiedenen Lebewesen aufzeigt. Diese Frage bildet die Grundstruktur um sich den Kriterien der Rechtszuteilung zu nähern.

Des Weiteren werden die Erläuterungen von Klaus-Michael Meyer Abich in seinem Werk „Aufstand für die Natur - von der Umwelt zur Mitwelt“ ,welche klare Ansätze zur Veränderung der Gesellschaft und zur Zerrüttung alter Denkmuster darstellen, analysiert. Diese Bearbeitung erfolgt unter Berücksichtigung von Umsetzbarkeit und Sinnhaftigkeit der vorgeschlagenen Veränderungen. Aus dieser Ideenwelt wird dann versucht das ideale Tierrecht abzuleiten. Sowie werden wir uns mit den Wurzeln des Trennungsgedankens beschäftigen, welcher das Abspalten des Menschen von der restlichen Natur beschreibt.

In einem abschließenden Vergleich und Fazit wird dann die Synthese beider Thesen gebildet, auf ihre jeweilige Alltagstauglichkeit geprüft und in einem alternativen Tierrecht zusammengefasst.

2. Peter Singer : „Alle Tiere sind gleich“

2.1. Singers Tierethik

Peter Singer leitete mit Werken wie „ Die Befreiung der Tiere “ oder dem Aufsatz „ Alle Tiere sind gleich “ eine Befreiungsbewegung der Tierwelt ein, die „die Ausdehnung unseres moralischen Horizonts und die Erweiterung oder Neuinterpretation des grundlegenden moralischen Prinzips der Gleichheit1 “ (vgl.: NE S.13) fordert. Dabei steht die Einführung des Gleichheitsprinzips, welches nicht auf faktischer Gleichheit sondern in der Gleichheit auf Rücksichtnahme beruht, im Focus. „Wobei beide Gruppen unterschiedlich behandelt werden und nicht die gleichen Rechte zugeteilt bekommen“1 (vgl.: NE S.15).

Die Rechtszuteilung, beziehungsweise das Handeln unter den verschiedenen Spezies, erfolgt nach der Lehre des Präferenzutilitarismus bei dem die Bedürfnisse und Wünsche aller betroffenen Wesen den Maßstab bilden an dem sich orientiert wird. Anders als im Handlungsorientierten Utilitarismus steht hier nicht nur das allgemeine Empfinden von Leid oder Freunde im Mittelpunkt. Ein auftauchendes Problem ist jedoch die vom Mensch gebildete Hierarchie, bei der der Homo Sapiens Sapiens die Spitze bildet und sich auf das Recht des Stärkeren gegenüber den abgewerteten Tieren beruft, um seine persönlichen Interessen und Probleme in den Vordergrund zu drängen. Helmut F. Kaplan begegnet diesem Problem sehr pragmatisch : Die Probleme der Tiere wurden nie genau untersucht und wir können somit gar nicht wissen, ob diese Probleme weniger wichtig sind als die Unsrigen2. (vgl.: PDV S.40).

Auf einen ähnlichen Fall trifft man bei dem durch Jeremy Bentham eingeführtem Leidenskriterium bei dem die Leidensfähigkeit das entscheidene Kriterium bildet, aufgrund dessen einem Wesen das Recht auf gleiche moralische Rücksicht zukommt1. (vgl.: NE S.20). Des Weiteren neigt der moderne Mensch dazu die Leidensfähigkeit von Mensch und Tier zu bewerten. In der aktuellen Rechtslage nimmt der Gesetzesgeber Unterschiede in der Leidensfähigkeit an, da diese an die Entwicklungshöhe der jeweiligen Spezies gekoppelt ist.3 (vgl.: MT S.33).

Dank Bentham und Singer kann man das Recht auf gleiche moralische Rücksicht für Tiere sowie das Leidenskriterium zurückbehalten. Dieses Leidenskriterium ist „die Grundvoraussetzung um überhaupt Interessen zu besitzen“3 (vgl.: MT S.62). Im allgemeinen sind Rechte eine gültige, niedergeschriebene Interessenvertretung. Beispiel : Das Töten eines Mitmenschen ist laut Strafgesetzbuch verboten, denn so wird das Interesse zu leben gewahrt.

Wird nun noch Singers Gleichheitsprinzip miteinbezogen, so müssen die Interessen aller Beteiligten abgewogen werden. Da Tiere zumindest grundlegende Interessen wie Lebenserhaltung und Vermeidung von Leid besitzen, können wir folgern, dass durch Singers Gleichheitsprinzip die Basis gebildet wird um Tieren ein gewisses Grundrecht zuzuteilen.

2.2 Analyse und Kritik an Singers Tierethik

Der Kernpunkt von Peter Singers These im Aufsatz „Alle Tiere sind gleich“ ist das Gleichheitsprinzip. Eine von Kaplan sprachlich leichter fassbare Form dieses Prinzips ist die folgende :„Wir sollen den ähnlichen Interessen all derer, die von unseren Handlungen betroffen werden, gleiches moralisches Gewicht verleihen“2 (PDV S.23).

Auf den ersten Blick scheint dieses eingeführte Prinzip ein unantastbares und tragendes Element zu sein, auf dem sich ohne Probleme eine Philosophie aufbauen lässt. Doch dieses Prinzip wird von verschiedenen nicht bewiesenen Axiomen getragen. Eines dieser Axiome ist der universale Standpunkt. Dieses Axiom verliert leicht an Gültigkeit in dem man die Frage nach der richtigen Basis stellt, denn ob etwas richtig oder falsch ist bleibt subjektiv2 (vgl.: PDV S.59) und die Basis des universalen Standpunktes wird allein durch Singer als richtig gekennzeichnet. Ginge man nun davon aus, dass das Axiom des universalen Standpunktes nicht seine Gültigkeit verlieren könne, da es aus gewissen grund-ethischen Gedankengängen abgeleitet werden könnte, treffen wir auf eine unzureichende logische Folgerung. Kaplan beschreibt dies wie folgt :

„daß ich über einen persönlichen oder partikularistischen Standpunkt hinausgehen muß, und - daß ich die Interessen aller Betroffenen berücksichtigen muß, folgt nicht: - daß ich die Interessen aller Betroffenen in gleichen Maße berücksichtigen muß … . Die gleiche Berücksichtigung der (ähnlichen) Interessen aller Betroffenen (Gleichheitsprinzip) ist nur eine, aber keineswegs die einzige Form der Berücksichtigung der Interessen aller Betroffenen2 “ (vgl.: PDV S.61).

Die schwammige Formulierung von Singers Gleichheitsprinzip verhindert zwar nicht, dass es ein Meilenstein für die moderne Tierrechtsbewegung und naturethische Philosophie ist, aber das Gleichheitsprinzip qualifiziert sich nicht mehr als Basis einer Rechtszuteilung. Ein weiteres Beispiel dieser ungenauen Formulierung sind die Wörter „Interessen“ und „ähnlichen Interessen“. Es wurde nicht genau definiert, was „Interessen“ sind und was sich als „ähnliches Interesse“ qualifiziert. Auf welcher Bedürfnisebene befinden sich die verschiedenen Interessen und sollten sie sich auf verschiedenen Ebenen befinden, ab wann darf ich „Interesse“ und „ähnliche Interessen“ miteinander in Verbindung bringen und abwiegen? Diese Frage ist von fundamentaler Wichtigkeit, da Mensch und Tier in Verbindung stehen, jedoch auf verschiedenen intellektuellen Ebenen agieren und das Gleichheitsprinzip Mensch und Tier auf eine Interessenebene erhebt, dass sozusagen eine gewisse Pseudo-Wechselwirkung entsteht. Wieso Pseudo-Wechselwirkung? Singer hat das Gleichheitsprinzip relativ einseitig konzipiert. Bedingt durch das Sollen-Können Prinzip existieren nur Verpflichtungen des Menschen gegenüber dem Rest der Natur2 (vgl.: PDV S.62). Ein wahrer Interessenvergleich im Sinne des Gleichheitsprinzips ist eigentlich grundsätzlich sinnlos.

Der Großteil von Singers Argumentation bezieht sich auf die Leidensfähigkeit eines Lebewesens und ein abstraktes oder konkretes Interesse steht nur indirekt in Verbindung mit der Leidensfähigkeit. Die Leidensfähigkeit folgt nicht automatisch aus einem beliebigen Interesse. Dadurch wird deutlich, dass es Singers Gleichheitsprinzip an Präzision fehlt. Helmut F. Kaplan hat diese Präzision wie folgt vorgenommen und stellt das Gleichheitsprinzip somit in seiner Wirksamkeit wieder her. „ Dieähnlichen Interessen der Lebewesen, derer Erlebnisse von unseren Handlungen direkt oder prinzipiell kausal beeinflußt werden, sollen in den moralischen Ü berlegungen, die unseren Handlungen zugrundeliegen, die gleiche Rolle spielen, d.h. Unsere Handlungen in gleichem Maße (mit)bestimmen. “ 2 (vgl.: PDV S.94) Solch ein erweitertes Gleichheitsprinzip würde sich für eine eignen Rechtszuteilung und würden Tieren fundamentale rechte zusprechen.

3. Klaus-Michael Meyer Abich : Aufstand für die Natur - Von der Umwelt zur Mitwelt

3.1. Der Trennungsurgedanke

Chauvinismus beschreibt den Glauben an eine Überlegenheit der eigenen Spezies.

Der menschliche Chauvinismus gehört zum Alltag wie der gute Morgen Kaffee. Wie schon bereits bei Singer erwähnt fühlt der Mensch sich als Krone der Schöpfung und somit auch als Herrscher der niederen Welt, also der Welt die nicht der Mensch selbst ist. Meyer Abich führt diesen Chauvinismus auf „die Enträumlichung des Menschen und der bloßen Verräumlichung der natürlichen Mitwelt durch René Descartes (1596-1650)“2 (vgl.: AB S.77).René Descartes teilte die Welt in die res cogitans und die res extensa,also die denkende und nicht denkende Substanz4.

Die Einführung dieses Trennungsgedankens beruht nun auf Descartes Vorstellung, dass alle nicht menschlichen Wesen „Automaten“1 seien, beziehungsweise Maschinen. Im Kapitel „Unterschied zwischen Mensch und Tier“1 wird dies wie folgt erläutert : „Dadurch läßt sich auch der Unterschied zwischen den Menschen und Tieren erkennen. Denn es ist sehr bemerkenswert, dass es keine so stumpfsinnigen und dummen Menschen gibt, sogar die sinnlosen nicht ausgenommen, die nicht fähig wären, verschiedene Worte zusammenzuordnen und daraus eine Rede zu bilden, wodurch sie ihre Gedanken verständlich machen; wogegen es kein anderes noch so vollkommenes und noch so glücklich veranlagtes Tier gibt, das etwas Ähnliches tut. … Dies beweist nicht bloß, dass die Tiere weniger Vernunft als die Menschen, sondern dass sie gar keine haben. Denn wie man sieht, gehört nur sehr wenig dazu, um sprechen zu können.1 “ Somit hebt Descartes den Mensch weit ab von seiner restlichen Mitwelt. Meyer Abich steht nicht allein da mit dieser Meinung. Hans-Peter Breßler sieht die Abwertung der Tiere auch begründet in Descartes Philosophie durch den Vergleich der Tiere mit Maschinen, jedoch rechnet Breßler Descartes das Erkennen der tierischen Empfindungsfähigkeit an3. (vgl.: MT S.17)

3.2. Die natürliche Mitwelt

Klaus Michael Meyer-Abich analysiert in seinem Werk „Aufstand für die Natur - von der Umwelt zur Mitwelt“ den Umgang des Menschen mit der Natur und deutet dabei schon sehr früh den Trennungsgedanken des vorhergehenden Kapitels an. Allein schon in der Sprache verdeutlicht sich die Haltung des Menschen gegenüber seinem Umfeld, deswegen differenziert Abich zwischen „[die Menschheit] und ihre natürliche Lebensgrundlage“ und „[die Menschheit] und die natürliche Lebensgrundlage“2 (vgl.: AB S.38). Diese Unterscheidung leitet ihn dann zur Frage der Rolle des Menschen in der Natur. In dieser Hausarbeit wird, nach der Klärung der Rolle des Menschen in der Natur und der Darstellung der natürlichen Mitwelt, das Tierrecht abgeleitet.

Nach Abich ist der Mensch ein Teil der Natur, welcher noch nicht verstanden hat wie er leiblich in diese Welt gehört, da wenn der Mensch es wüsste, er nicht solch einen Schaden anrichten würde2 (vgl.: AB S.45). Durch das evolutionstechnischen Prinzip sind Tiere und Pflanzen die naturgeschichtlichen Verwandten des Menschen2 (vgl.: AB S.42f). Leider lebt der Mensch in einer omnipräsenten Angst der Entwertung und nimmt somit nicht den Wert seiner Mitwelt wahr. Dies lässt sich leicht nachweisen durch den geschichtlichen Verlauf verschiedener ethnischen Gruppen. Die Afroamerikaner und sogar die Frauen waren länger unterdrückt und wurden konsequent grundlos entwertet. Abich unterstreicht dieses gesellschaftliche Handeln mit einem Zitat von Erdheim : „Die Haltung gegenüber der fremden Kultur ist immer nur ein Spiegel der Haltung gegenüber den unterdrückten Bereichen der eigenen Kultur (Erdheim 1988,34)“2 (vgl.: AB S.34). Aus der Nutzung dieses Zitates ist die Folgerung möglich, dass die Tiere zu einem unterdrückten Teil unserer Kultur gehören, wie früher einst die Afroamerikaner.

Diese gezogene Folgerung lässt sich bestätigen durch die Aussage von Hans Dieter Mutschler : „... wir [haben] keine Ursache, einen scharfen Schnitt zu ziehen, dem Menschen Selbstzwecklichkeit und intrinsischen Wert zuzusprechen, der übrigen Natur aber nicht, ...“1 (vgl.: PM S.212).

Doch was ist nun genau die natürliche Mitwelt und was wird allgemein als Natur bezeichnet? Folgendes Zitat bringt da Licht ins Dunkle : „das Eine in allen, die Natur, und diejenigen, die mit uns zum Ganzen gehören, die natürliche Mitwelt“2 (vgl.: AB S.50)

Also kann man die natürliche Mitwelt definieren als unser lebendes Umfeld. Anzumerken wäre aber noch, dass weder die natürliche Mitwelt noch die Mitwelt als Ganzes zu verstehen sind, das Ganze kann sich nur offenbaren das Erleben des Mitseins2 (vgl.: AB S.49). Ist der Mensch nun Teil dieses Ganzen sowie seine natürliche Mitwelt, wie bereits gezeigt, so wurde der intrinsische Wert der Mitwelt des Menschen wiederhergestellt. Dies führt uns dann zum Physiozentrismus, in dem jedem Mitgeschöpf, beziehungsweise Objekt in dieser Welt ein intrinsischer Wert zugeordnet wird.

In solch einem Weltbild liegt es nun nah der Tierwelt Rechte zuzusprechen, da die Verdinglichung jedes Nicht-menschlichen Wesen aufgehoben wurde und somit eine neue Wertverteilung eingeführt werden kann. Sollte es Einwände geben Nicht-menschlichen Wesen Rechte zuzusprechen, kann man zudem auf Leonard Nelson zurückgreifen.

Er gesteht Tieren eine Würde sowie Rechte zu, indem er folgert, dass wenn das Quälen eines Tieres möglich ist, dieses auch Interessen sowie Rechte besitzen muss. Somit lassen sich Tiere als Person bezeichnen und einer beliebigen Behandlung entziehen. Das bedeutet, dass durch die persönliche Würde die jeder Person zukommt, jede Person den Anspruch hat andere Personen durch ihre Interessen den Willen anderer einzuschränken3 (vgl.: MT S.133). Nelson spricht in dem Moment von Recht der Person. Als allgemeine Folgerung, spricht Nelson Tieren das Recht auf Leben sowie das Recht nicht von Menschen für beliebige Zwecke missbraucht zu werden zu3 (vgl.: MT S.133).

3.3. Die Sinnhaftigkeit von Rechten

Da durch die bisherige Arbeit, den Tieren ein Eigenwert zugesichert wurde und die Zuteilung von Rechten erfolgt ist, stellt sich nun noch die Frage in wieweit sind Recht sinnvoll? Und auf welcher Ebene trifft man die Sinnhaftigkeit der Rechte an?

Orientiert man sich hierfür an Abichs Gleichheitsprinzip das besagt, dass „Mehreres gleich zu behandeln [ist], soweit die Gleichheit reicht, und verschieden, soweit Verschiedenheit besteht“2 (vgl.: AB S.48), wird sehr schnell klar wie es um die Sinnhaftigkeit steht.

Ein Tier sollte nur diejenigen Rechte zugesprochen bekommen die es auch wirklich ausleben kann und unter Berücksichtigung seiner Verschiedenheit zum Menschen. Zum Beispiel macht es Sinn einem Hund das Recht auf Leben zuzusprechen, da kein Lebewesen vor hat sein Leben frühzeitig zu beenden.

Dem Hund das Wahlrecht zuzusprechen macht keinen Sinn,da der Hund in seiner intellektuellen Beschränktheit, beziehungsweise in seiner Verschiedenheit, keinen Gebrauch machen kann von diesem Recht.

An Hand dieses Beispieles hat sich nun leicht gezeigt, dass das Recht anders interpretiert werden muss um die Sinnhaftigkeit zu finden. Das Recht ist hierbei nicht in einem juristischen Kontext zu verstehen, denn genau in diesem Kontext würden man versuchen eine totale Gleichheit zu erreichen. Diese wäre aber total sinnlos, da Tiere sie nicht erfassen könnten. Sinnvoller wäre es dann eher, Tieren auf einer moralischen Ebene Rechte zuzusprechen. Dies würde dann Rechte implizieren, wie solche die bereits Leonard Nelson erwähnt hat, das Recht auf Leben...

4. Abschließender Vergleich und Fazit

Peter Singer, sowie Klaus Michael Meyer-Abich versuchen durch ihre eigene Art die Naturethik zu bereichern, indem sie der übrigen nicht-menschlichen Welt einen Wert zuordnen.

Das Gleichheitsprinzip von Peter Singer war auf diesem Weg aber nicht so überzeugend wie die Theorie von Meyer-Abich.

Singers philosophisches Fundament ist relativ wacklig ,da es größtenteils von Axiomen getragen wird. Leider setzt Singer diese Axiome ohne wahre Begründung voraus, beziehungsweise begründet sein Axiome durch logisches Schlussfolgerung. Diese Axiome werden begleitet von ungenauer Ausdrucksweise, die Singers Theorie noch unglaubwürdiger erscheinen lassen.

Glücklicherweise hat Helmut F. Kaplan Singers Ungenauigkeit ausgeglichen und sein Gleichheitsprinzip erweitert. Durch diese Erweiterung wird die Glaubwürdigkeit und die Validität von Singers Theorie wiederhergestellt und es ist ab diesem Punkt möglich Tieren moralische Rechte zuzusprechen.

Meyer-Abich hingegen, war von Anfang an sehr überzeugend und es fiel sehr leicht das Tierrecht abzuleiten mit Hilfe der natürlichen Mitwelt. Der einzige Streitpunkt könnte das Modell der physiozentrischen Welt sein, da die holistische Ethik nicht jedermann zugänglich ist. Wobei man sagen muss, dass das Grundprinzip ,dass alles einen gewissen Wert haben muss , nicht falsch zu seien scheint.

Trotz verschiedener Schwierigkeiten wurde aber ganz klar gezeigt, dass es Tierrechte gibt, wenn auch nicht in dem juristischen Maßstab wie man sich das vorstellt. Auf moralischer Ebene sind Tierrechte gerechtfertigt sowie kann man schlussendlich sagen ,dass die Verdinglichung von Lebewesen strikt abzulehnen ,da alle Lebewesen ein Teil des großen Ganzen, also unserer Mitwelt sind.

5. Literaturverzeichnis und sonstige Quellen

Primärliteratur :

- Naturethik Grundtexte der gegenwärtigen tier-und ökoethischen Diskussion, Angelika Krebs, Suhrkamp
- Aufstand für die Natur - Von der Umwelt zur Mitwelt, Klaus-Michael Meyer Abich, 1990, München : Hanser

Sekundärliteratur und Online-Ressourcen :

- Handwörterbuch Philosophie, Wulff D. Rehfus, 2003, Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht ; beziehungsweise Online- Ressource : http://www.philosophie- woerterbuch.de/
- Abhandlung über die Methoden des richtigen Vernunftgebrauchs ,René Descartes , 1637 , http://www.textlog.de/35547.html und http://www.textlog.de/35548.html
- Ingensiep, Hans Werner/Eusterschulte, Anne (Hrsg.): Philosophie der natürlichen Mitwelt: Grundlagen - Probleme - Perspektiven. Festschrift für Klaus Michael Meyer-Abich, Würzburg: Königshausen und Neumann, 2002
- Ethische Probleme der Mensch-Tier Beziehung. Eine Untersuchung philosophischer Positionen des 20ten Jahrhunderts, Hans-Peter Breßler,1997, Franfurt : Lang
- Philosophie des Vegetarismus Kritische Würdigung und Weiterführung von Peter Singers Ansatz, Helmut F. Kaplan, 1988, Frankfurt : Lang

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1. NE, Naturethik Grundtexte der gegenwärtigen tier-und ökoethischen Diskussion, Angelika Krebs, Suhrkamp

2. PDV, Philosophie des Vegetarismus Kritische Würdigung und Weiterführung von Peter Singers Ansatz, Helmut F. Kaplan, 1988, Frankfurt : Lang

3. MT, Ethische Probleme der Mensch-Tier Beziehung. Eine Untersuchung philosophischer Positionen des 20ten Jahrhunderts, HansPeter Breßler,1997, Franfurt : Lang

1. NE, Naturethik Grundtexte der gegenwärtigen tier-und ökoethischen Diskussion, Angelika Krebs, Suhrkamp

2. PDV, Philosophie des Vegetarismus Kritische Würdigung und Weiterführung von Peter Singers Ansatz, Helmut F. Kaplan, 1988, Frankfurt : Lang

3. MT, Ethische Probleme der Mensch-Tier Beziehung. Eine Untersuchung philosophischer Positionen des 20ten Jahrhunderts, HansPeter Breßler,1997, Franfurt : Lang

1. NE, Naturethik Grundtexte der gegenwärtigen tier-und ökoethischen Diskussion, Angelika Krebs, Suhrkamp

2. PDV, Philosophie des Vegetarismus Kritische Würdigung und Weiterführung von Peter Singers Ansatz, Helmut F. Kaplan, 1988, Frankfurt : Lang

3. MT, Ethische Probleme der Mensch-Tier Beziehung. Eine Untersuchung philosophischer Positionen des 20ten Jahrhunderts, HansPeter Breßler,1997, Franfurt : Lang

1. RD, Abhandlung über die Methoden des richtigen Vernunftgebrauchs ,René Descartes ,1637 , http://www.textlog.de/35547.html / http://www.textlog.de/35548.html

2. AB , Aufstand für die Natur - Von der Umwelt zur Mitwelt, Klaus-Michael Meyer Abich, 1990, München : Hanser

3. MT, Ethische Probleme der Mensch-Tier Beziehung. Eine Untersuchung philosophischer Positionen des 20ten Jahrhunderts, HansPeter Breßler,1997, Franfurt : Lang

4. HP, Handwörterbuch Philosophie, Wulff D. Rehfus, 2003, Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht

1. PM, Ingensiep, Hans Werner/Eusterschulte, Anne (Hrsg.): Philosophie der natürlichen Mitwelt: Grundlagen - Probleme - Perspektiven. Festschrift für Klaus Michael Meyer-Abich, Würzburg: Königshausen und Neumann, 2002

2. AB , Aufstand für die Natur - Von der Umwelt zur Mitwelt, Klaus-Michael Meyer Abich, 1990, München : Hanser

3. MT, Ethische Probleme der Mensch-Tier Beziehung. Eine Untersuchung philosophischer Positionen des 20ten Jahrhunderts, HansPeter Breßler,1997, Franfurt : Lang

4. HP, Handwörterbuch Philosophie, Wulff D. Rehfus, 2003, Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht

1. PM, Ingensiep, Hans Werner/Eusterschulte, Anne (Hrsg.): Philosophie der natürlichen Mitwelt: Grundlagen - Probleme - Perspektiven. Festschrift für Klaus Michael Meyer-Abich, Würzburg: Königshausen und Neumann, 2002

2. AB , Aufstand für die Natur - Von der Umwelt zur Mitwelt, Klaus-Michael Meyer Abich, 1990, München : Hanser

3. MT, Ethische Probleme der Mensch-Tier Beziehung. Eine Untersuchung philosophischer Positionen des 20ten Jahrhunderts, HansPeter Breßler,1997, Franfurt : Lang

4. HP, Handwörterbuch Philosophie, Wulff D. Rehfus, 2003, Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht

1. PM, Ingensiep, Hans Werner/Eusterschulte, Anne (Hrsg.): Philosophie der natürlichen Mitwelt: Grundlagen - Probleme - Perspektiven. Festschrift für Klaus Michael Meyer-Abich, Würzburg: Königshausen und Neumann, 2002

2. AB , Aufstand für die Natur - Von der Umwelt zur Mitwelt, Klaus-Michael Meyer Abich, 1990, München : Hanser

3. MT, Ethische Probleme der Mensch-Tier Beziehung. Eine Untersuchung philosophischer Positionen des 20ten Jahrhunderts, HansPeter Breßler,1997, Franfurt : Lang

4. HP, Handwörterbuch Philosophie, Wulff D. Rehfus, 2003, Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht

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Details

Title
Gibt es Tierrechte?
Subtitle
Peter Singer "Alle Tiere sind gleich!" und Klaus-Michael Meyer Abich "Aufstand für die Natur – Von der Umwelt zur Mitwelt"
College
Johannes Gutenberg University Mainz  (Philosophisches Seminar)
Course
Einführung in die Naturethik
Grade
3,0
Author
Year
2015
Pages
12
Catalog Number
V352825
ISBN (eBook)
9783668389847
ISBN (Book)
9783668389854
File size
730 KB
Language
German
Notes
Tierethik, Naturethik, Peter Singer, Praktische Philosophie, Ethik
Keywords
gibt, tierrechte, peter, singer, alle, tiere, klaus-michael, meyer, abich, aufstand, natur, umwelt, mitwelt
Quote paper
Olivier Rock (Author), 2015, Gibt es Tierrechte?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/352825

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