Im Jahr 1950 formulierte die EKD-Synode in Berlin-Weißensee ihren Glauben an die bleibende Erwählung Israels durch Gott. Dass Israel von Gott als sein Eigentumsvolk erwählt wurde (vgl. Dtn. 7,6) und dieser an seiner Erwählung festhält, davon zeugt auch die Bibel, insbesondere das Alte Testament. Wie sich dieser Erwählungsglaube konstituiert, in welcher Zeit er seinen Ursprung hat und worin seine Funktion besteht, dem will die vorliegende Arbeit nachspüren.
Dazu soll zunächst der hebräische Begriff "bachar" als Leitwort der Erwählungstheologie untersucht werden, bevor nach dem Ursprung des Erwählungsglaubens gefragt wird. Im Anschluss daran werden die Eigenarten der alttestamentlichen Erwählungstheologie an ausgewählten Texten aus exilischer und nachexilischer Zeit analysiert. Insbesondere das Deuteronomium und Deuterojesaja, als klassische Orte der Erwählungstheologie, finden hier Berücksichtigung. In einem dritten Kapitel werden die bisherigen Ergebnisse dann gebündelt und systematisiert, um die religionsgeschichtlichen Voraussetzungen sowie die Funktion der alttestamentlichen Erwählungstheologie herauszuarbeiten. Abschließend soll ein kurzer Ausblick auf die Aufnahme alttestamentlicher Erwählungsvorstellungen im Neuen Testament und das daraus abzuleitende Verhältnis zwischen Kirche und Israel gewagt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Exegetische Perspektiven
- 2.1 Erwählung und das Leitwort ¬
- 2.2 Erwählungsvorstellungen in vorexilischer Zeit
- 2.3 Die Konstituierung des Erwählungsglaubens
- 2.3.1 Erwählung im Deuteronomium
- 2.3.2 Erwählung bei Deuterojesaja
- 2.4 Erwählung in nachexilischer Zeit
- 3. Theologische Perspektiven
- 3.1 Religionsgeschichtliche Voraussetzungen des Erwählungsglaubens
- 3.2 Die Funktion der alttestamentlichen Erwählungstheologie
- 3.3 Ausblick auf das Neue Testament und auf Israel
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Erwählungsglauben im Alten Testament. Ziel ist es, die Konstituierung dieses Glaubens, seinen Ursprung und seine Funktion zu erforschen. Die Arbeit analysiert den Begriff der Erwählung als Leitmotiv, spürt dem Ursprung des Glaubens in vorexilischer Zeit nach und untersucht die alttestamentliche Erwählungstheologie anhand ausgewählter Texte aus exilischer und nachexilischer Zeit.
- Der Begriff der Erwählung als Leitmotiv der alttestamentlichen Theologie.
- Der Ursprung des Erwählungsglaubens und seine Entwicklung im Laufe der Zeit.
- Die Funktion der alttestamentlichen Erwählungstheologie im Kontext der Geschichte Israels.
- Die religionsgeschichtlichen Voraussetzungen des Erwählungsglaubens.
- Das Verhältnis zwischen dem alttestamentlichen Erwählungsglauben und dem Neuen Testament.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die bleibende Erwählung Israels durch Gott in den Mittelpunkt und kündigt die Forschungsfrage der Arbeit an: Wie konstituiert sich dieser Erwählungsglaube, in welcher Zeit hat er seinen Ursprung und worin besteht seine Funktion? Die Arbeit skizziert ihren methodischen Ansatz, der die Untersuchung des Begriffs "Erwählung" als Leitwort, die Erforschung des Ursprungs des Glaubens und die Analyse alttestamentlicher Texte umfasst. Die Kapitelstruktur wird vorgestellt und die einzelnen Abschnitte werden kurz umrissen.
2. Exegetische Perspektiven: Dieses Kapitel widmet sich der exegetischen Untersuchung des Erwählungsglaubens im Alten Testament. Es analysiert zunächst den Begriff "Erwählung" (¬) als Leitwort und untersucht dessen Verwendung im Alten Testament. Die Debatte um das Alter der Erwählungstheologie wird beleuchtet, wobei die Frage nach der impliziten oder expliziten Annahme der Erwählung in vorexilischen Texten im Mittelpunkt steht. Das Kapitel analysiert dann Erwählungsvorstellungen in vorexilischer Zeit und untersucht schließlich die Konstituierung des Erwählungsglaubens an ausgewählten Texten aus exilischer und nachexilischer Zeit, wobei das Deuteronomium und Deuterojesaja als klassische Orte der Erwählungstheologie im Fokus stehen. Die verschiedenen Begriffsfelder und das Verhältnis von Erwählung und Bund werden diskutiert. Die Bedeutung des Erwählungsglaubens für das Selbstverständnis Israels als erwähltes Gottesvolk wird betont.
Schlüsselwörter
Erwählung, Israel, Altes Testament, Jahwe, Deuteronomium, Deuterojesaja, Exil, Religionsgeschichte, Bund, Gottesvolk, Theologie des Alten Testaments, ¬ (hebräisches Verb „erwählen“).
Häufig gestellte Fragen zu: Altestamentliche Erwählungstheologie
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Erwählungsglauben im Alten Testament. Der Fokus liegt auf der Konstituierung dieses Glaubens, seinem Ursprung und seiner Funktion innerhalb der Geschichte Israels.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit analysiert den Begriff „Erwählung“ als zentrales Leitmotiv. Sie erforscht den Ursprung des Glaubens in vorexilischer Zeit und untersucht die alttestamentliche Erwählungstheologie anhand ausgewählter Texte aus exilischer und nachexilischer Zeit. Dabei werden religionsgeschichtliche Voraussetzungen beleuchtet und das Verhältnis zum Neuen Testament betrachtet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zu exegetischen Perspektiven (mit Unterkapiteln zu Erwählung im Deuteronomium und bei Deuterojesaja), ein Kapitel zu theologischen Perspektiven und ein Fazit. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz vor. Das exegetische Kapitel analysiert den Begriff „Erwählung“ und dessen Verwendung in verschiedenen alttestamentlichen Kontexten. Das theologische Kapitel betrachtet die religionsgeschichtlichen Hintergründe und die Funktion der Erwählungstheologie. Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Schlüsselbegriffe werden untersucht?
Schlüsselbegriffe sind: Erwählung, Israel, Altes Testament, Jahwe, Deuteronomium, Deuterojesaja, Exil, Religionsgeschichte, Bund, Gottesvolk, Theologie des Alten Testaments, und das hebräische Verb „erwählen“ (¬).
Welche Zeiträume werden betrachtet?
Die Arbeit untersucht Erwählungsglauben in vorexilischer, exilischer und nachexilischer Zeit. Der Fokus liegt auf der Entwicklung des Glaubens über diese Zeiträume hinweg.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine exegetische Methode, die den Begriff „Erwählung“ als Leitwort analysiert und ausgewählte alttestamentliche Texte untersucht. Religionsgeschichtliche Perspektiven werden ebenfalls berücksichtigt.
Welche Texte werden analysiert?
Die Arbeit analysiert ausgewählte Texte aus dem Deuteronomium und Deuterojesaja, die als klassische Orte der Erwählungstheologie gelten. Weitere Texte aus vorexilischer, exilischer und nachexilischer Zeit werden ebenfalls berücksichtigt.
Welches ist das zentrale Ergebnis?
(Diese Frage kann erst nach Lektüre des vollständigen Textes beantwortet werden. Die Zusammenfassung gibt lediglich einen Überblick über die Themen und Methoden.)
Wie ist das Verhältnis zwischen alttestamentlichem und neutestamentlichem Erwählungsglauben?
(Diese Frage wird im Text behandelt, jedoch wird hier keine konkrete Antwort gegeben, da der Text nicht im Detail wiedergegeben wird.)
- Quote paper
- Stefan Prill (Author), 2016, Erwählungstheologie im Alten Testament. Die Erwählung Israels, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/352928