“Network analysis is a recent set of methods for the systematic study of social structures. (...) The decision to use this approach implies adopting a specific methodology but, at the very least, network analysis offers a new standpoint from which to judge social structures” (Degenne/Forsé, 1999, S. 1).
Die Netzwerkanalyse ist statistisches Instrumentarium und Theorieperspektive zu gleich (Jansen, 2003, S.11 ff). Netzwerke sind von besonderer Bedeutung für die Handlungsmöglichkeiten der Akteure, der Menschen in den Netzwerken. Sie sind eine zusätzliche Ebene der Handlungskoordination „neben“ und „über“ den individuellen und korporativen Akteuren. Die Netzwerkanalyse ist das Instrument zur Verbindung von Akteurs- und Handlungstheorien mit Theorien über Institutionen, Strukturen und Systemen. Sie vereint Mikro- und Makroansätze sowie emergente und systematische Eigenschaften von Sozialsystemen oder soziale Tatsachen von Durkheim. Die Netzwerkanalyse verhält sich dabei theoretisch neutral. Sie dient der spezifischen, systematischen und quantifizierenden Beschreibung von Netzwerken. Dabei werden wenige Vorannahmen über den Begriff, die Struktur oder Leistungsfähigkeit des Netzwerkes gebraucht. So ist eine vergleichende Analyse oder Kombination verschiedener theoretischer Ansätze möglich. Formal definiert sich ein Netzwerk als abgegrenztes Set aus Knoten und ein Set der für diese Knoten definierten Kanten (Jansen, 2003, S. 13).
Im ersten Teil dieser Arbeit wird näher auf die theoretischen Aspekte der Netzwerkanalyse eingegangen. Im zweiten Teil wird das Instrument der Netzwerkanalyse mit Definitionen, Erhebungsmethoden und Maßzahlen im Detail vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Theorien sozialer Netzwerke und der Netzwerkanalyse
- (Sozial-)Struktur und Structural Analysis
- Strukturelle Handlungstheorien
- Soziale Netzwerke und Rational Choice
- Strukturale Analyse und Systemtheorie
- Netzwerkanalyse und Soziales Kapital
- Analyse sozialer Netzwerke heute
- Methodik der Netzwerkanalyse
- Merkmalsträger, Merkmale und Analyseebenen
- Merkmale von Individuen
- Merkmale von Kollektiven
- Netzwerke, Relationen und Analyseebenen
- Triaden- und Triplettzensus als Mittel der Strukturbeschreibung
- Graphen als Strukturrepräsentation
- Tripletts und Triplett-Typen
- Triaden- und Triplettzensus
- Erhebung von Netzwerkdaten
- Gesamtnetzwerke
- Ego-zentrierte Netzwerke
- Stichprobentheorie
- Analyseverfahren der Netzwerkanalyse
- Soziogramme und Graphentheorie
- Soziomatrizen und Affiliations-Matrizen
- Netzwerkanalytische Maßzahlen
- Maẞzahlen für einzelne Akteure
- Degree
- Indegree
- Outdegree
- Multiplexitätsgrad
- Maẞzahlen ego-zentrierter Netzwerke
- Dichte
- Multiplexität des Akteurs
- Maẞzahlen für das Gesamtnetzwerk
- Netzwerkdichte
- Netzwerk- Multiplexität
- Netzwerkkohäsion
- Die Erreichbarkeitsmatrix
- Die Pfaddistanzmatrix
- Zentralität und Prestige in Netzwerken
- Zentralität und Zentralisierung
- Zentralität einzelner Akteure
- Zentralisierung von Netzwerken
- Vergleich der Maßzahlen hinsichtlich der Reichweite ihrer jeweiligen Aussage
- Prestige und Hierarchisierung in Netzwerken
- Degree-Prestige
- Proximity-Prestige
- Rang-Prestige
- Prestige von Statusgruppen
- Vergleich dieser Maßzahlen hinsichtlich der Reichweite ihrer jeweiligen Aussage
- Vergleich der Maßzahlen des Prestiges mit den Maßzahlen der Zentralität und Zentralisierung
- Teilgruppen in Netzwerken
- Die Konzepte von kohäsiven Subgruppen in Netzwerken
- Cliquen, n-Cliquen und soziometrische n-Cliquen
- K-Plexe und k-Cores
- Soziale Kreise, k-zyklische Blöcke und F-Blöcke
- Theoretische Grundlagen der Netzwerkanalyse
- Methoden der Netzwerkdatenerhebung und -analyse
- Wichtige Konzepte wie Zentralität, Prestige und Kohäsion in Netzwerken
- Anwendung der Netzwerkanalyse in verschiedenen Disziplinen
- Bedeutung von Netzwerken für soziale Prozesse und das menschliche Verhalten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit bietet eine umfassende Einführung in die Theorie und Methodik der modernen soziologischen Netzwerkanalyse. Sie erklärt die grundlegenden Prinzipien und Konzepte der Netzwerkanalyse sowie ihre Anwendung in verschiedenen Bereichen der Sozialwissenschaften. Der Fokus liegt dabei auf der systematischen Analyse sozialer Strukturen und der Erforschung des Einflusses von Netzwerken auf das menschliche Verhalten.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit den theoretischen Grundlagen der Netzwerkanalyse und beleuchtet verschiedene Perspektiven auf die Analyse von Sozialstrukturen. Es wird erläutert, wie die Netzwerkanalyse sowohl auf der Makro- als auch auf der Mikroebene angewendet werden kann und welche Bedeutung Netzwerke für die Handlungsmöglichkeiten von Akteuren haben.
Das zweite Kapitel widmet sich der Methodik der Netzwerkanalyse und behandelt die wichtigsten Erhebungs- und Analyseverfahren. Es werden verschiedene Datentypen, wie Ego-zentrierte und Gesamtnetzwerke, sowie unterschiedliche Analysemethoden, wie Soziogramme und Netzwerkanalytische Maßzahlen, vorgestellt.
Das dritte Kapitel fokussiert auf die Konzepte von Zentralität und Prestige in Netzwerken. Es werden verschiedene Messgrößen für Zentralität und Prestige eingeführt und deren Anwendung in der Analyse sozialer Strukturen erläutert.
Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit dem Thema Teilgruppen in Netzwerken. Es werden verschiedene Konzepte von kohäsiven Subgruppen, wie Cliquen, n-Cliquen und k-Cores, vorgestellt und ihre Bedeutung für die Analyse sozialer Netzwerke hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der soziologischen Netzwerkanalyse, darunter: soziale Netzwerke, Netzwerkanalyse, Struktur, Strukturale Analyse, Systemtheorie, Rational Choice, Soziales Kapital, Netzwerkdaten, Erhebungsmethoden, Analyseverfahren, Zentralität, Prestige, Kohäsion, Teilgruppen, Cliquen, n-Cliquen, K-Plexe, k-Cores.
- Quote paper
- Nadine Lange (Author), 2005, Soziale Netzwerke. Theorie und Methodik der modernen soziologischen Netzwerkanalyse., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35308