Diese Arbeit handelt von der Frage, ob die die europäischen Länder die Beeinflusser oder die Beeinflussten für die Französische Revolution darstellen.
Die Französische Revolution gilt als eines der größten Ereignisse, die es jemals in der europäischen Geschichte gegeben hat. In der Zeit der Jahrhundertwende vom 18. auf das 19. Jahrhundert geschah in Frankreich ein Umbruch, den es in dieser radikalen Form noch nie gegeben hat. Aus politischer Sicht wird die Revolution als Beginn der Demokratie und Freiheit beschrieben. Kulturell bedeutet sie das Ende eines engen Bundes zwischen Statt und Kirche.
Es werden zwei Fragen und Aspekte betrachtet. Waren die außenstehenden Mächte der Auslöser der Französischen Revolution und wurde Frankreich von anderen Ländern zur Zeit der Aufklärung entscheidend beeinflusst?
Inhalt
1. Einleitung
2. Europäische Länder als Auslöser für die Französische Revolution
2.1 Staatsverschuldung aufgrund der Kriege
2.2 Gefahr durch Außen: Österreich
3. Übergang des Revolutionsgedankens auf europäische Länder
3.1 Das Heilige Römische Reich deutscher Nation
3.2 Die Batavische Republik
3.3 Italien
4. Die Stellung Frankreichs zur Revolutionsausbreitung
5. Fazit
6. Quellenverzeichnis
1. Einleitung
Die Französische Revolution gilt als eines der größten Ereignisse, die es jemals in der europäischen Geschichte gegeben hat. Angefangen mit der Gründung der ersten Nationalversammlung und der Verabschiedung der Menschen- und Bürgerrechte vom 26. August 1789 über den Krieg gegen Österreich bis hin zu tausenden Ermordungen in der Zeit der Schreckensherrschaft (La Grande Terreur) unter Robespierres. In der Zeit zur Jahrhundertwende vom 18. auf das 19. Jahrhundert geschah in Frankreich ein Umbruch, den es in dieser radikalen Form und diesem Ausmaß noch nie stattfand. Es gab schon viele Revolutionen die vorher stattfanden - als Beispiele wären hier die Englische Revolution der 1630er und 1640er Jahre und die Glorreiche Revolution von 1688/1689 zu nennen -, doch noch nie zuvor hatte eine Revolution eine derartige Veränderung nach sich gezogen. Bis 1799 verband man den Begriff Revolution mit der Rückkehr zur alten Ordnung, was sich aber mit der Französischen Revolution änderte. Von nun an definierte man eine Revolution als eine Entwicklung von etwas Altem zum Neuen und Unbekannten. Auch unterstützt durch den Unabhängigkeitskrieg in Amerika und der damit verbundenen Zeit der Aufklärung fand in Frankreich ein radikaler Umbruch statt, der genau dieser Definition entsprach.
Dieser tiefe Einschnitt in die Geschichte hat das Leben der Menschen in politischer, kultureller und gesellschaftlicher Hinsicht bis heute grundlegend geprägt. Politisch wird die Französische Revolution oft als Beginn der Demokratie und Freiheit beschrieben. Kulturell bedeutet sie das Ende eines engen Bundes zwischen Staat und Kirche, der bis zum Ende des 18.Jahrhunderts fester Bestandteil des Landes war. Aus der gesellschaftlichen Perspektive gesehen, steht die abgeschaffte Ständegesellschaft für die Gleichheit aller Menschen vor dem Staat. Deshalb ist es naheliegend, dass bei so einem Umbruch viele Mächte mitgewirkt haben müssen. Somit stellt sich die Frage, welche Rolle die europäischen Länder bei der Französischen Revolution eingenommen haben. Hierbei sind zwei Aspekte zu betrachten. Waren die außenstehenden Mächte der Auslöser der Französischen Revolution, wurde Frankreich von anderen Ländern zur Zeit der Aufklärung entscheidend beeinflusst? Oder waren sie eher diejenigen, die von den Ereignissen in diesem Land beeinflusst wurden, in politischer und/oder kultureller Hinsicht? Im Folgenden werden diese Fragen anhand Literatur- und Internetquellen ausführlich erläutert. Zuerst wird auf die hohe Staatsverschuldung und den Krieg gegen Österreich als Grund für den Ausbruch der Revolution eingegangen. Im zweiten Teil werden die einzelnen Länder betrachtet, wie sie mit der Revolution in Frankreich umgegangen sind. Zur Realisierung dieser Arbeit wurden wissenschaftliche Bücher, sowie das Internet, insbesondere Wikipedia verwendet. Die meisten Informationen sind in den Büchern „Die Französische Revolution“ von Susanne Lachenicht und „Geschichte und Geschehen 3“ von den Autoren Michael Epkenhans, Ursula Fries, Gerhard Henke-Bockschatz, Reinhard Ilg, Bärbel Kuhn, Georg Langen, Gerhild Löffler, Heinz Niggemann, Michael Sauer, Helge Schröder, Martin Thunich und Susanne Thimann-Verhey nachzulesen.
2. Europäische Länder als Auslöser für die Französische Revolution
2.1 Staatsverschuldung aufgrund der Kriege
Als einer der entscheidendsten Gründe für den Ausbruch der Revolution lässt sich die hohe Staatsverschuldung Frankreichs und die damit verbundene Unzufriedenheit der Bevölkerung feststellen. Die Kriege waren nicht zuletzt der Auslöser für den Staatsbankrott. Der kostspieligste Krieg war die „Unterstützung des Unabhängigkeitskampfes der englischen Kolonien in Nordamerika“[1], bei der Frankreich einer finanziellen Belastung ausgesetzt war, der es nicht mehr gewachsen war.[2]
Des Weiteren führte Frankreich seit 1740 drei Kriege, die ebenfalls dazu beigetragen hatten, dass die Staatskasse leer war[3]. Einer davon war der Krieg Frankreichs und Preußens gegen Österreich und Großbritannien. Kaiser Karl VI. wollte, dass seine Tochter Maria Theresia im Falle seines Todes die Thronansprüche ergreift und die neue Kaiserin wird. Deshalb ließ er sich in der „Pragmatischen Sanktion“[4] im Jahr 1713 von den europäischen Monarchen versprechen, dass niemand die Erbansprüche seiner Tochter auf die habsburgischen Lande bestreite. Friedrich II. fiel jedoch 1740 in das habsburgische Schlesien ein und besetzte es. Frankreich verbündete sich mit Preußen gegen Österreich. Großbritannien mischte sich ebenfalls in den Krieg ein und unterstützte Maria Theresia[5], „um Frankreich zu zügeln, dessen Gebietsansprüche es in Nordamerika und Indien fürchtete.“[6]
An diesem Zitat ist zu erkennen, dass Frankreich und England in ständigem Konflikt miteinander standen, auch wenn es um andere Länder ging.
Anhand der nachfolgenden Grafik wird deutlich, wie viel es Frankreich damals gekostet hat Kriege zu führen. Insgesamt hat das Land zwei Milliarden Livres (ca. 20 Milliarden €) allein für den Unabhängigkeitskrieg gegen England ausgegeben[7]. Das ist ungefähr genauso viel, wie die Bundesrepublik Deutschland in dem Jahr 2016 für die Bundeswehr ausgegeben hat.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[8]
Allerdings ist zu berücksichtigen, dass im 18. Jahrhundert nicht so viel Geld zur Verfügung stand und damals die Kosten für das Heer geringer waren als heute. Deutschland hat prozentual gesehen nur 3,16 Prozent aller Ausgaben im Jahr 2016 in die Bundeswehr investiert. Frankreich hingegen hat ganze 26 Prozent aller Ausgaben, wie die Statistik zeigt, dem Heer bereitgestellt. England wurde Frankreich auch in wirtschaftlicher Hinsicht zum Verhängnis, denn durch einen Handelsvertag zwischen den beiden Ländern bekam die französische Tuchindustrie die englische Konkurrenz deutlicher zu spüren, wodurch allein in Lyon 20.000 Textilarbeiter arbeitslos wurden. In der Folge hob Frankreich die Brotpreise wieder an, um so die ausfallenden Einnahmen zu kompensieren[9]. Es lässt sich also sagen, dass die europäischen Länder, vor allem England einen entscheidenden Anteil an dem Ausbruch der Revolution hatten, da die Unzufriedenheit der Menschen unter anderem durch die hohe Staatsverschuldung, die auch durch die Kriegskosten immer weiter anstiegen, stetig wuchs.
[...]
[1] Lachenicht, Susanne: Die Französische Revolution, Darmstadt 12012, S.28.
[2] Vgl. ebd S.28
[3] Vgl. Fry, Plantagenet Somerset: Das Ravensburger Lexikon der Weltgeschichte. Von 1500 bis zur Gegenwart, Ravensburg 21995, S.236
[4] Adelbert, Jacques/ Bender, Johan/ Bielecki, M. Jan Krzysztof/ Grusa, Jiri/ Guarraccino, Scipione/ Masson, Ignace/ Milne, Kenneth/ Pispiringou, Foula/ Sauco, Juan Antonio Sanchez y Garcia/ Rodrigues, Antonio Simoes/ Smulders, Ben W. M./ Tiemann, Dieter/ Unwin, Robert: Das Europäische Geschichtsbuch. Von den Anfängen bis heute, Stuttgart 11998 S.263
[5] Vgl. ebd. S.263
[6] Ebd. S.263
[7] Vgl. https://www.zum.de/Faecher/G/BW/neuzeit/frzrev/fr2.htm
[8] Epkenhans, Michael/ Fries, Ursula/ Henke-Bockschatz, Gerhard/ Ilg, Reinhard/ Kuhn, Bärbel/ Lamparter, Elisabeth/ Langen, Georg/ Löffler, Gerhild/ Niggemann, Heinz/ Sauer, Michael/ Schröder, Helge/ Thunich, Helge/ Thimann-Verhey, Susanne: Geschichte und Geschehen 3, Leipzig 12005, S.55
[9] Vgl. Die Französische Revolution, S.29
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