Stell Dir vor wir schreiben das Jahr 2040 – und es gibt keine Printprodukte mehr. Statt der Tageszeitung konsumieren wir am Frühstückstisch Nachrichten ausschließlich über unser Smartphone oder iPad und durchblättern Magazine nur noch mithilfe einer smarten App. Das ist zwar ein ziemlich unrealistisches Szenario, aber ein vielfach diskutiertes zugleich. Denn kaum ein Tag vergeht, ohne dass Blogger im Internet und die Medien selbst vom Zeitungssterben, dem Untergang der Presse oder dem Ende des gedruckten Wortes in Europa berichten. Anlass für diese verschwörerisch anmutenden Schreckensbilder, die weniger der Realität entsprechen, sondern viel mehr ein natürliches Produkt des Wandels der Medienlandschaft sowie des Nutzungsverhaltens darstellen dürften, sind jüngste Berichte über Auflagenrückgänge, sinkende Werbeumsätze und Personalabbau, über Verlagsinsolvenzen oder die Schließung von (Lokal-)redaktionen.
Doch während Medienhäuser zunehmend unter Druck geraten, ist die politisch interessierte Weltöffentlichkeit heute gleichzeitig nicht mehr auf die Berichte professionell ausgebildeter Journalisten angewiesen, da Privatleute als Blogger alternative Darstellungen im Netz liefern. Im Zuge dieser Entwicklungen muss zwangsläufig über zwei zentrale Aspekte nachgedacht werden, die im Fokus dieser Arbeit stehen: Wie sieht die Zukunft der Printmedien aus – und wie die Printmedien der Zukunft? Ein besonderes Augenmerk soll hierbei auf Zeitungen gelegt werden. Eine Antwort darauf, ob Printerzeugnisse weiterhin existieren werden und falls ja, in welcher Form dies zukünftig möglich sein wird, liefert dieser Essay, indem verschiedene begünstigende Faktoren für eine Erosion des Printmarktes analysiert werden und ebenso durch Gegenargumente an einigen Stellen widerlegt werden.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Die Presse vor dem Aus?
- Aktuelle Entwicklungen in der Presselandschaft - ein Überblick
- Lösen Konkurrenzprodukte Printmedien in Zukunft ab?
- Ist der veränderte Medienkonsum ein Risikofaktor?
- Kann staatliche Presseförderung die Zeitungskrise entschärfen?
- Ein Europa ohne Printmedien und Papierzeitung
- Die Printmedien der Zukunft: So könnten sie aussehen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Der Essay untersucht die Zukunft der Printmedien in Europa und analysiert die möglichen Folgen des Wandels der Medienlandschaft für den Journalismus. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen, denen sich Printmedien gegenübersehen, und erörtert die Chancen und Risiken, die mit der digitalen Transformation verbunden sind.
- Die Konkurrenz durch Onlinemedien, nutzergenerierte Inhalte und Gratiszeitungen
- Die Bedeutung der Aktualität, Glaubwürdigkeit und Finanzierung von Medienprodukten
- Der Einfluss des veränderten Medienkonsums auf die Medienlandschaft
- Die Rolle der staatlichen Presseförderung in der Bewältigung der Zeitungskrise
- Die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Formaten für Printmedien
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel befasst sich mit der Frage, ob die Presse tatsächlich vor dem Aus steht und beleuchtet die jüngsten Entwicklungen in der Presselandschaft, die zu dieser Annahme führen. Es werden die Herausforderungen durch Onlinemedien, nutzergenerierte Inhalte und Gratiszeitungen sowie die Bedeutung der Aktualität, Glaubwürdigkeit und Finanzierung von Medienprodukten diskutiert.
Das zweite Kapitel untersucht, ob die Konkurrenz durch Onlinemedien, nutzergenerierte Inhalte und Gratiszeitungen die Printmedien in Zukunft vollständig ablösen wird. Es werden die Stärken und Schwächen dieser Konkurrenzprodukte sowie die Herausforderungen für die Finanzierung von Onlinemedien analysiert.
Das dritte Kapitel setzt sich mit den Folgen des veränderten Medienkonsums auf die Medienlandschaft auseinander. Es wird untersucht, ob der veränderte Medienkonsum ein Risikofaktor für die Printmedien darstellt und welche Chancen und Risiken mit der digitalen Transformation verbunden sind.
Schlüsselwörter (Keywords)
Printmedien, Medienlandschaft, Journalismus, Onlinemedien, Nutzergenerierte Inhalte, Gratiszeitungen, Aktualität, Glaubwürdigkeit, Finanzierung, Medienkonsum, Zeitungskrise, Presseförderung, Geschäftsmodelle, digitale Transformation.
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- Miriam Ziebell (Author), 2016, Die Printmedien. Ein Auslaufmodell?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/353130