Die 2016 verfasste Bachelorarbeit mit dem Titel "Otto IV. und Innozenz III." behandelt den deutschen Thronstreit im 12. Jahrhundert.
Wie konnte es zu einer doppelten Königswahl kommen und weshalb entschied sich Papst Innozenz III., der als Vermittler zwischen der staufischen und der welfischen Partei agierte – für Otto von Braunschweig und nicht für Philipp von Schwaben?
Ziel der Arbeit ist es, die päpstlich-welfische Allianz – aus heutiger Sicht – zu beurteilen. Denn schließlich kam es trotz anfänglicher Übereinkunft zwischen Papst und König zu einer drastischen Wende bishin zur Exkommunikation Ottos IV. – wobei die Rolle der Fürsten nicht außer Acht gelassen werden darf. Als Hauptquelle wurde das sogenannte Thronstreitregister - kurz RNI - herangezogen. Das sogenannte "Regestum super negotio imperii" ist eine Quelle von unschätzbarem Wert und schildert die königlich/kaiserlich-päpstlichen Beziehungen, sowie die eindrucksvolle Politik Innozenz III. zwischen 1198 und 1209.
Inhaltsverzeichnis
- I. Königtum und Papsttum im Mittelalter
- II. Otto IV. und Innozenz III.
- 1. Heinrichs Tod
- 2. Die Kandidaten der doppelten Königswahl
- 2.1. Philipp von Schwaben
- 2.2. Otto von Braunschweig
- 3. Das Thronstreitregister
- 3.1. Sinn und Zweck
- 3.2. Aufbau
- 4. Innozenz III.
- 4.1. Päpstliche Autorität
- 4.2. Innozenz als Vermittler zwischen den Weltmächten
- 5. Der Vertrag zwischen Otto IV. und Innozenz III.
- 5.1. Inhalte des Vertragsangebotes
- 5.2. Entscheidung der Kurie zugunsten Ottos IV.
- 5.3. Die Neußer Erklärung
- 5.4. Die Erfüllung des Vertrages durch den Papst
- 5.4.1. Die Anerkennung Ottos IV. und die Dekretale Venerabilem
- 5.4.2. Päpstliches Agieren in der Fürstenproblematik
- 6. Die Wende in der päpstlich-welfischen Allianz
- 6.1. Innozenz kurzzeitiger Umschwung
- 6.2. Ursachen der endgültigen Entzweiung
- 6.3. Die öffentliche Exkommunikation Ottos IV.
- 6.3.1. Begründung der Exkommunikation
- 6.3.1.1. Vertragsbruch
- 6.3.1.2. Vertrauensbruch
- 6.3.2. Das Ende des Welfen
- III. Die Beurteilung der päpstlich-welfischen Allianz aus heutiger Sicht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den deutschen Thronstreit zwischen Otto IV. und Philipp von Schwaben, mit besonderem Fokus auf die Rolle von Papst Innozenz III. Ziel ist es, die Dynamik der päpstlich-welfischen Allianz zu analysieren und die Entscheidungen Innozenz' III. im Kontext der damaligen Machtverhältnisse zu beleuchten.
- Das Verhältnis zwischen Königtum und Papsttum im Hochmittelalter
- Die Strategien und Ziele von Otto IV. und Innozenz III.
- Die Bedeutung des Thronstreitregisters als Quelle
- Die Entwicklung und der Zerfall der päpstlich-welfischen Allianz
- Die Beurteilung der Ereignisse aus heutiger Perspektive
Zusammenfassung der Kapitel
I. Königtum und Papsttum im Mittelalter: Dieses Kapitel legt den historischen Kontext dar, indem es die Entwicklung des Verhältnisses zwischen deutschem Königtum und Papsttum vom Eingreifen Ottos des Großen in Italien bis zum Ausbruch des Thronstreits beschreibt. Es wird die Entstehung des Heiligen Römischen Reiches und die zunehmende Emanzipation des Papsttums beleuchtet, die schließlich zu einem Konflikt um die Kaiserkrönung führte und den Approbationsanspruch des Papstes hervorbrachte. Der Konflikt zwischen dem staufischen Kaisertum und dem Papsttum um die Deutungshoheit über die Kaiserwürde wird detailliert erklärt, wobei die Rolle von Friedrich Barbarossa und Heinrich VI. im Widerstand gegen die päpstliche Lehensoberhoheit hervorgehoben wird. Der Tod Heinrichs VI. und der darauffolgende Thronstreit bilden den Schlusspunkt des Kapitels und den Übergang zum folgenden Abschnitt.
II. Otto IV. und Innozenz III.: Dieses Kapitel konzentriert sich auf den deutschen Thronstreit, wobei die einzelnen Akteure und ihre Handlungen analysiert werden. Es beginnt mit einer Beschreibung des Todes Heinrichs VI. und der anschließenden Doppelwahl von Philipp von Schwaben und Otto von Braunschweig. Eine detaillierte Untersuchung des Thronstreitregisters von Papst Innozenz III. folgt, wobei dessen Aufbau und Zweck analysiert werden. Das Kapitel geht anschließend auf die Figur Innozenz III. ein, beleuchtet seine politische Strategie und Rolle als Vermittler zwischen England und Frankreich. Der Fokus liegt auf der Entstehung und den Inhalten des Vertrags zwischen Otto IV. und Innozenz III., einschließlich der Reaktion auf diesen Vertrag und die darauf folgende Anerkennung Ottos IV. durch den Papst. Die Erfüllung des Vertrags durch den Papst, insbesondere die Anerkennung Ottos und das päpstliche Eingreifen in die Fürstenproblematik, wird ebenfalls diskutiert.
Schlüsselwörter
Otto IV., Innozenz III., Thronstreit, Papsttum, Königtum, Heiliges Römisches Reich, Päpstliche Autorität, Welfen, Staufer, Thronstreitregister, päpstlich-welfische Allianz, Kaiserkrönung, Mittelalter.
Häufig gestellte Fragen zum Text: Königtum und Papsttum im Mittelalter: Otto IV. und Innozenz III.
Was ist der Hauptfokus des Textes?
Der Text analysiert den deutschen Thronstreit zwischen Otto IV. und Philipp von Schwaben im Hochmittelalter, mit besonderem Augenmerk auf die Rolle von Papst Innozenz III. Es wird die Dynamik der päpstlich-welfischen Allianz untersucht und die Entscheidungen Innozenz' III. im Kontext der damaligen Machtverhältnisse beleuchtet.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt das Verhältnis zwischen Königtum und Papsttum im Hochmittelalter, die Strategien und Ziele von Otto IV. und Innozenz III., die Bedeutung des Thronstreitregisters als Quelle, die Entwicklung und den Zerfall der päpstlich-welfischen Allianz und eine Beurteilung der Ereignisse aus heutiger Perspektive. Die Kapitel befassen sich detailliert mit dem Tod Heinrichs VI., der Doppelwahl, dem Thronstreitregister, dem Vertrag zwischen Otto IV. und Innozenz III., dessen Erfüllung und dem Bruch der Allianz.
Welche Quellen werden verwendet?
Eine zentrale Quelle ist das Thronstreitregister von Papst Innozenz III., dessen Aufbau und Zweck im Text analysiert werden. Der Text bezieht sich außerdem auf die historischen Ereignisse und Handlungen der beteiligten Personen, um die Dynamik des Thronstreits und die Entscheidungen des Papstes zu rekonstruieren. Weitere Quellen werden im Text nicht explizit genannt.
Welche Personen spielen eine wichtige Rolle?
Die wichtigsten Personen sind Otto IV., Philipp von Schwaben, und Papst Innozenz III. Der Text erwähnt auch Heinrich VI. und andere Fürsten, die im Thronstreit involviert waren. Die Rolle von Friedrich Barbarossa wird im Kontext der Entwicklung des Verhältnisses zwischen Königtum und Papsttum erläutert.
Wie ist der Text aufgebaut?
Der Text ist in drei Hauptkapitel gegliedert: Kapitel I beschreibt den historischen Kontext des Verhältnisses von Königtum und Papsttum im Mittelalter. Kapitel II konzentriert sich auf den Thronstreit, die Akteure und die päpstlich-welfische Allianz. Kapitel III bietet eine Beurteilung der Ereignisse aus heutiger Sicht. Innerhalb der Kapitel gibt es eine weitere Untergliederung in Unterkapitel und Unterunterkapitel.
Was ist das Ergebnis der Analyse?
Das Ergebnis der Analyse wird im dritten Kapitel präsentiert und bietet eine Beurteilung der päpstlich-welfischen Allianz aus heutiger Sicht. Die genauen Schlussfolgerungen sind nicht im bereitgestellten Textzusammenfassung enthalten, können aber aus dem detaillierten Ablauf der Ereignisse und der Analyse der Entscheidungen Innozenz III. abgeleitet werden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Textinhalt?
Schlüsselwörter sind: Otto IV., Innozenz III., Thronstreit, Papsttum, Königtum, Heiliges Römisches Reich, Päpstliche Autorität, Welfen, Staufer, Thronstreitregister, päpstlich-welfische Allianz, Kaiserkrönung, Mittelalter.
- Arbeit zitieren
- Christina Geiger (Autor:in), 2016, Otto IV. und Innozenz III. Beurteilung der päpstlich-welfischen Allianz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/353461