Im Rahmen dieser Hausarbeit nähert sich die Autorin der Epistemischen Rechtfertigung an. Der Begriff Epistemische Rechtfertigung ist einer der zentralsten Begriffe der Erkenntnistheorie. Als Epistemische Rechtfertigung bezeichnet man die Art der Rechtfertigung, die für Wissen relevant ist. Die Epistemische Rechtfertigung ist unser einziges Mittel, um wahre Überzeugungen zu erzielen. Wir müssen dieses Mittel verwenden, um nach Wahrheit zu streben, denn uns ist die Wahrheit nicht einfach unmittelbar gegeben, sondern wir brauchen Mittel, um sie zu erreichen.
Man könnte Epistemische Rechtfertigungen mit Rechtfertigungen von Überzeugungen (beliefs) identifizieren. Anstelle einer Epistemischen Rechtfertigung spricht man auch häufig von der Begründung von Überzeugungen. Dabei müssen gute oder geeignete Mittel nicht erfolgsgarantierend sein. Es ist ausreichend, wenn sie den Erfolg wahrscheinlich machen. Die Definition der Rechtfertigung schließt daher deren Fehlbarkeit und Anfechtbarkeit nicht aus. So existieren Überzeugungen, welche gerechtfertigt, aber dennoch falsch sind, und Überzeugungen, die ungerechtfertigt und dennoch wahr sind.
Diese Rechtfertigung – als Bedingung für Wissen – wurde erstmals in Platons „Theaitetos“ eingeführt, wo Wissen als wahre Überzeugung, die mit Begründung verbunden ist, analysiert wird. Dieses Modell bildete lange Zeit die prominenteste Wissensanalyse. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts tauchten vermehrt Ansätze auf, die Rechtfertigung nicht als notwendig für Wissen ansehen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Eigenschaften der (epistemischen) Rechtfertigung
- Definition der Rechtfertigung nach William P. Alston (1989)
- Analyse der Stützungsbeziehung
- Die kausale Analyse der Stützungsbeziehung
- Wann sind Gründe adäquat?
- Rechtfertigungs-Theorien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit untersucht den Begriff der epistemischen Rechtfertigung, ein zentrales Konzept in der Erkenntnistheorie. Sie beleuchtet die Bedeutung dieser Rechtfertigung für die Erlangung wahren Wissens und analysiert die verschiedenen Aspekte und Kriterien, die bei der Bewertung von Rechtfertigungen relevant sind.
- Definition und Eigenschaften der epistemischen Rechtfertigung
- Analyse des Begriffs der Stützungsbeziehung zwischen Gründen und Überzeugungen
- Bewertung der Adäquatheit von Gründen für die Rechtfertigung von Überzeugungen
- Untersuchung verschiedener Rechtfertigungs-Theorien
- Die Rolle der epistemischen Rechtfertigung in der Erkenntnisgewinnung
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Einleitung: Diese Einleitung stellt den Begriff der epistemischen Rechtfertigung vor und erläutert seine zentrale Bedeutung in der Erkenntnistheorie. Sie zeigt die Notwendigkeit epistemischer Rechtfertigungen auf, um wahre Überzeugungen zu erlangen und nach Wahrheit zu streben.
- Eigenschaften der (epistemischen) Rechtfertigung: Dieses Kapitel untersucht die Eigenschaften der epistemischen Rechtfertigung, insbesondere ihre Zeit- und Personenrelativität. Es differenziert zwischen evaluativer und gradueller Rechtfertigung und erklärt die Anfechtbarkeit von Rechtfertigungen.
- Definition der Rechtfertigung nach William P. Alston (1989): Dieses Kapitel präsentiert Alstons Definition der Rechtfertigung, die aus drei Elementen besteht: die Existenz von Gründen, die Stützungsbeziehung zwischen Gründen und Überzeugung und die Adäquatheit der Gründe.
- Analyse der Stützungsbeziehung: Dieses Kapitel analysiert die Stützungsbeziehung zwischen Gründen und Überzeugungen und zeigt, dass die Bedingungen für diese Beziehung nicht immer ausreichend sind. Es untersucht die Probleme, die sich aus der Definition der Stützungsbeziehung ergeben.
- Die kausale Analyse der Stützungsbeziehung: Dieses Kapitel stellt die kausale Analyse der Stützungsbeziehung vor und diskutiert die Notwendigkeit von Metaüberzeugungen für die Rechtfertigung von Überzeugungen. Es untersucht alternative Erklärungen für die Verbindung zwischen Rechtfertigem und Gerechtfertigtem.
Schlüsselwörter (Keywords)
Epistemische Rechtfertigung, Überzeugung, Begründung, Wissen, Wahrheit, Stützungsbeziehung, Adäquatheit, Rechtfertigungs-Theorien, kausale Analyse.
- Arbeit zitieren
- Franziska Grivelt (Autor:in), 2016, Wissensanalyse in der Erkenntnistheorie. Annäherung an die epistemische Rechtfertigung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/353505