Kulturübergreifend sehen sich Menschen der Tatsache gegenüber gestellt, dass Kinder wachsen und erwachsen werden und in diesem Prozess begleitet und unterstützt werden wollen. Die biologischen Gegebenheiten erzwingen ein Begleiten und Versorgen eines Kindes, vor allem eines Neugeborenen, denn auf sich allein gestellt könnte ein Kind nicht überleben (vgl. Hassenstein, 2001, S. 51). Doch nicht nur für Nahrung und Sicherheit wird von den Eltern oder Bezugspersonen gesorgt. Pädagogische Erfahrungen, die über den Lauf der Jahre gesammelt wurden, werden weitergegeben oder abgestoßen. Man spricht von Erziehung. (vgl. Oelkers, 2013, S.3)
Lange Zeit war Erziehung mit Züchtigung gleichzusetzen. In unterschiedlichen Kulturen gab es unterschiedliche Züchtigungsarten, Schüler wurden in Ecken gestellt oder gar mit einer Eselsmütze vor der Klasse gedemütigt. Körperliche Strafen wie Schläge waren ebenfalls lange Zeit üblich, sind heute jedoch gesetzlich verboten. Das Ziel dieser Erziehung war es, „das Kind dem Erwachsenen gefügig zu machen“ (Waldschmidt, 2010, S. 55).
Erich Weber (1976, S. 47) definiert Erziehung als „die in sozialer Interaktion erfolgende absichtliche Lernhilfe.“ Groothof bestätigt dies durch die Klärung der Aufgabe eines Erziehenden: Ein Erzieher ist jene Person, die „planmäßige pädagogische Hilfen an der Bildung und der Ausbildung der nachfolgenden Generation leistet.“ (Groothof, 2012, S. 424) Dem Erziehenden ist die Aufgabe der Sozialisation und Personalisation zugeschrieben, das heißt das Einführen in „verantwortliches, zwischenmenschliches und gesellschaftliches Verhalten“. (ebd., S. 424) Dass dies nicht durch körperliche Züchtigung stattfinden kann, ist heute klar. Die Erziehung ist eine umfassende und lebenslange Aufgabe, die mit einem hohen Maß an Verantwortlichkeit einhergeht.
Im 20. Jahrhundert kam es zu einem großen Wandel der Erziehungsstile, der durch gesellschaftliche, politische und entwicklungspsychologische Veränderungen und Erkenntnisse vorangetrieben wurde. Dieser Wandel soll in dieser Arbeit genauer beschrieben und untersucht werden. Der Einfluss der einzelnen Erziehungsstile aufeinander soll beleuchtet und die Verknüpfungen sollen dargestellt werden. Außerdem soll erklärt werden, wie sich daraus der heutige Erziehungsstil entwickelt hat.
Inhaltsverzeichnis
I Einleitung
1.1 Eingrenzung des Themas
1.2 Die Bedeutung des Themas für die frühkindliche Pädagogik
1.3 Aufbau
II Methodik
2.1 Fragestellung
2.2 Die Literaturrecherche
III Theoretische Grundlage
3.1 Was ist Erziehung?
3.2 Die Erziehungsstile
IV Vertiefung: Die Erziehungsstile und deren Wandel
4.1 Die autoritäre Erziehung
4.2 Die antiautoritäre Erziehung
4.3 Die emanzipatorische Erziehung
4.4 Erziehung im 21. Jahrhundert
4.4.1 Interaktive Erziehung
4.4.2 Der Schrei nach Autorität
4.4.3 Die Familie und sich wandelnde Orte der Erziehung im 21. Jahrhundert
4.5 Pädagogik im 20. Jahrhundert und bis heute
4.6 Bezug zwischen den unterschiedlichen Erziehungsstilen
4.7 Einflussfaktoren auf Erziehung
V Schlusswort und Ausblick
5.1 Zusammenfassung
5.2 Erwartungen zur Entwicklung
5.3 Bedeutung für mich als Kindheitspädagogin
VI Anhang
6.1 Quellenverzeichnis
6.1.1 Literaturquellen
6.1.2 Onlinequellen
I Einleitung
Kulturübergreifend sehen sich Menschen der Tatsache gegenüber gestellt, dass Kinder wachsen und erwachsen werden und in diesem Prozess begleitet und unterstützt werden wollen. Die biologischen Gegebenheiten erzwingen ein Begleiten und Versorgen eines Kindes, vor allem eines Neugeborenen, denn auf sich allein gestellt könnte ein Kind nicht überleben (vgl. Hassenstein, 2001, S. 51). Doch nicht nur für Nahrung und Sicherheit wird von den Eltern oder Bezugspersonen gesorgt.
Pädagogische Erfahrungen, die über den Lauf der Jahre gesammelt wurden, werden weitergegeben oder abgestoßen. Man spricht von Erziehung. (vgl. Oelkers, 2013, S.3)
Lange Zeit war Erziehung mit Züchtigung gleichzusetzen. In unterschiedlichen Kulturen gab es unterschiedliche Züchtigungsarten, Schüler wurden in Ecken gestellt oder gar mit einer Eselsmütze vor der Klasse gedemütigt. Körperliche Strafen wie Schläge waren ebenfalls lange Zeit üblich, sind heute jedoch gesetzlich verboten. Das Ziel dieser Erziehung war es, „das Kind dem Erwachsenen gefügig zu machen“ (Waldschmidt, 2010, S. 55).
Erich Weber (1976, S. 47) definiert Erziehung als „die in sozialer Interaktion erfolgende absichtliche Lernhilfe.“ Groothof bestätigt dies durch die Klärung der Aufgabe eines Erziehenden: Ein Erzieher ist jene Person, die „planmäßige pädagogische Hilfen an der Bildung und der Ausbildung der nachfolgenden Generation leistet.“ (Groothof, 2012, S. 424) Dem Erziehenden ist die Aufgabe der Sozialisation und Personalisation zugeschrieben, das heißt das Einführen in „verantwortliches, zwischenmenschliches und gesellschaftliches Verhalten“. (ebd., S. 424) Dass dies nicht durch körperliche Züchtigung stattfinden kann, ist heute klar. Die Erziehung ist eine umfassende und lebenslange Aufgabe, die mit einem hohen Maß an Verantwortlichkeit einhergeht.
Ein Sprichwort besagt: Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr.
Eltern müssen sich immer mit der Frage auseinander setzen, wie sie ihre Kinder erziehen wollen. Eine Vielzahl an Erziehungsratgebern auf dem deutschen, aber auch auf dem internationalen Markt preist sich damit an, dass das Geheimnis zufriedener Babys gelüftet sei (vgl. Imlau, 2013) oder erklärt, warum französische Kinder sich nicht wie Nervensägen verhalten würden (vgl. Druckerman, 2013).
In einem sozialen erzieherischen Beruf, in dem der Kontakt mit Familien und die Betreuung, Erziehung und Bildung von Kindern an erster Stelle stehen, ist die Auseinandersetzung mit Erziehung eine Voraussetzung für die gelingende Praxisarbeit.
Die Gesellschaft unterliegt einem ständigen Wandel und Fortschritt in allen Bereichen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die gesellschaftspolitischen Umstände anders als heute. Deutschland war in beiden Weltkriegen beteiligt. Diese prägten die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts und auch die damalige Erziehung.
Die revolutionäre Ablösung von nationalsozialistischem Gedankengut zu Beginn der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts brachte auch Veränderungen in der Erziehung mit sich. Das Bild des Kindes änderte sich durch voranschreitende Forschung und neue Erkenntnisse in der Entwicklungspsychologie.
Mit der Wiedervereinigung der DDR und der BRD 1989/90 gab es erneut starke Veränderungen in Deutschland. Zwei Länder wurden zusammengeführt und somit auch unterschiedliche Ansichten über die kindliche Entwicklung und die Erziehung.
Heute, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, sind Familien ganz anderen Themen gegenübergestellt als vor hundert Jahren. Die mediale Erziehung ist ein großer Bestandteil, da Kinder heute mit modernster Technik aufwachsen. Es scheint, als ob die Welt schneller geworden sei und die Kinder sich diesem Tempo anpassen müssten. (vgl. Hengst, 2013, S. 118ff)
In einer jeden Gesellschaft wird die Jugend als unerzogen erachtet und der Schrei der älteren Generationen nach mehr Autorität wird laut. So ist es auch heute. (vgl. Kohn, 2015, S. 22)
Die ältere Generation wurde Anfang und Mitte des 20. Jahrhunderts noch ganz anders erzogen als es heute in vielen Familien der Fall ist. Die eingangs erwähnte körperliche Züchtigung ist heute gesetzlich verboten. Familien und Kinder stehen immer unter Beobachtung und obwohl die Erziehung eine Sache der Familie ist, wird oftmals von außen der Versuch unternommen, in diese Einheit einzudringen, sei es durch gutgemeinte Ratschläge von Einzelpersonen, durch pädagogische Ratschläge oder politische Änderungen.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass es im 20. Jahrhundert zu einem großen Wandel der Erziehungsstile kam, der durch gesellschaftliche, politische und entwicklungspsychologische Veränderungen und Erkenntnisse vorangetrieben wurde. Dieser Wandel soll in dieser Arbeit genauer beschrieben und untersucht werden. Der Einfluss der einzelnen Erziehungsstile aufeinander soll beleuchtet und die Verknüpfungen sollen dargestellt werden. Außerdem soll erklärt werden, wie sich daraus der heutige Erziehungsstil entwickelt hat.
1.1 Eingrenzung des Themas
Um die Entwicklung der Erziehung im 20. Jahrhundert nachvollziehen zu können, muss ein kurzer Blick in die vorangehende Geschichte geworfen werden.
Im Mittelalter war das Bild vom Kind, also das Verständnis, was Kindheit ausmacht und bedeutet, ein ganz anderes als heute. Bereits vor dem 20. Jahrhundert fand eine ausschlaggebende Entwicklung statt. Diese soll in dieser Arbeit zwar nicht näher untersucht werden, muss aber dennoch grob wiedergegeben werden, um das Verständnis für den Ausganspunkt und die folgenden Entwicklungen zu gewährleisten.
Im Mittelalter und sogar bis ins 18./19. Jahrhundert wurden Kinder als kleine Erwachsene angesehen. (vgl. Kluge, 2006, S. 23) Diese Bezeichnung impliziert, dass Kinder als ein unfertiges Produkt angesehen wurden. Es galt, das unmündige Wesen durch einen Sozialisationsprozess von außen zu erziehen. (vgl. ebd. S. 23) Auch die Ausbeutung der Kinder als billige Arbeitskräfte und das Kind als Rente für die Eltern gehören zu den Konzepten von Kindheit aus dieser Zeit. (vgl. ebd. S. 23)
Das Bild des Kindes änderte und ändert sich über die Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg und ist maßgeblich dafür, wie Erziehung stattfindet. Dies wird im Kapitel III deutlich werden.
Blochmann, Geißler, Nohl und Weniger (1959) beleuchten in einer Sammlung pädagogischer Texte die Erziehung im Wandel der Jahrhunderte. Vor allem wird die Strafe in der Erziehung behandelt und die Historie der Pädagogik wird kurz wiedergegeben.
Die Herausgeber des Sammelwerks zitieren Luther, den bedeutsamen Theologen des 16. Jahrhunderts: „Es ist ein böses Ding, wenn um der harten Strafe willen Kinder den Eltern gram werden, oder Schüler ihren Lehrern feind sind. Denn viele ungeschickte Schulmeister verderben feine Anlagen mit ihrem Poltern, Stürmen, Streichen und Schlagen, wenn sie mit Kindern anders nicht denn gleich wie ein Henker oder Stockmeister mit einem Diebe umgehen.“ Luther spricht sich zwar für die Strafe und auch für körperliche Züchtigung aus, was seinerzeit üblich war. Jedoch mahnt er, mit der Härte der Strafe im richtigen Maße umzugehen und er zeigt deutlich auf, dass harte Züchtigung Kinder auch einschüchtern und ihre Entwicklung beeinträchtigen kann. (vgl. Blochmann, E., Geißler, G., Nohl, H., & Weniger, E., 1959, S. 16)
In demselben Sammelwerk wird die Ansicht des französischen Philosophen Jean-Jacques Rousseau, man solle nicht in einem Extrem zu leben, weder in der totalen Bestrafung noch im übermäßigen Lob. Denn „so werden [die Kinder] dann vom Vorteil gelockt oder durch Gewalt gezwungen“, (ebd., S. 20) anstatt zu mündigen Menschen erzogen zu werden. Rousseau und dessen englischer Zeitgenosse John Locke waren die ersten, die im 18. Jahrhundert die maßgebliche Bedeutung der frühen Kindheit für Leben und Bildung entdeckten. (Groothoff, 2012, S. 425)
In England und in den Vereinigten Staaten wurde im 18. Jahrhundert hauptsächlich eine utilitaristische Pädagogik vertreten. Diese Form der Pädagogik macht die Erziehung auch zum politischen Thema und benutzt sie zur Bildung eines Volkes glücklicher Menschen. Der dritte US-amerikanische Präsident Thomas Jefferson ist der bekannteste Vertreter dieser Pädagogik und auch für den Begriff the pursuit of happiness in die Geschichte eingegangen. In Deutschland fand im 18. und 19. Jahrhundert währenddessen eine andere Entwicklung, wenn nicht sogar eine Gegenbewegung zur oben genannten utilitaristischen Pädagogik statt. Hier stand die Sittlichkeit und Moralentwicklung im Vordergrund. Seither gehen mit dem Wort „Erziehung“ in Deutschland auch moralische Erwartungen einher. Erziehung wird im 18. Jahrhundert als die Entwicklung vom ‚Menschen zum Menschen’ beschrieben, was sich auf die „Herausbildung der moralischen Dispositionen zum Erwachsenen“ bezieht. Hierfür war nicht nur die Familie verantwortlich, sondern auch die (Haus-)Lehrer, die die Kinder erzogen. (Oelkers, 2009, S. 248)
Im 20. Jahrhundert begann eine grundlegend neue Ära für die Familie und die Erziehung. Im Jahr 1900 wurde das Familien- und Eherecht im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) neu geordnet (Spory, 2012, S. 49), was der erste Schritt zu großen Veränderungen war.
Die vorliegende Literaturrecherche beschränkt sich auf die Entwicklung der Erziehung ab dem 20. Jahrhundert. Die oben beschriebene Geschichte der Erziehung bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ist als Exkurs zum besseren Verständnis zu betrachten.
Des Weiteren bezieht die Arbeit sich ausschließlich auf den Wandel der Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland. Parallele Entwicklungen in der DDR werden hier nicht oder nur ansatzweise zum besseren Verständnis der Gesamtentwicklung des vereinigten Deutschlands dargestellt. Die Entwicklungen in anderen Ländern werden nicht betrachtet.
Erziehung verläuft individuell und von Familie zu Familie unterschiedlich. Diese Arbeit konzentriert sich auf die drei wichtigsten Erziehungsstile in Deutschland im 20. Jahrhundert, außerdem werden einige andere Erziehungsstile vorgestellt, die ebenfalls maßgeblich für die pädagogische und erzieherische Entwicklung in Deutschland sind. Es ist allerdings nicht möglich, alle Erziehungsstile, die in Deutschland praktiziert wurden und werden, vorzustellen.
1.2 Die Bedeutung des Themas für die frühkindliche Pädagogik
Um eine ganzheitliche und professionelle Zusammenarbeit mit Familien gewährleisten zu können, ist es hilfreich zu verstehen, wie die Erziehungsstile des vergangenen Jahrhunderts sich entwickelt und gegenseitig beeinflusst haben. Dies ist essentiell, um verstehen zu können, wie Kinder heute erzogen werden.
Durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen Modellen von Erziehung erhält eine pädagogische Fachkraft einen tieferen Einblick und Verständnis in heutige erzieherische Entscheidungen von Eltern.
Auch ist es wichtig, die Erziehung der eigenen Eltern zu reflektieren, da dies sich sowohl auf die eigene Erziehung wie als auch auf die pädagogische Praxis auswirken kann. Eltern haben hohe Ansprüche an die institutionelle Erziehung ihrer Kinder. Eine Fachkraft muss daher professionell arbeiten und darf sich nicht nur von eigenen Erfahrungen leiten lassen. Die Arbeit und das Handeln einer pädagogischen Fachkraft müssen stets erklärbar und transparent sein.
Vor allem in Stresssituationen ist es leicht, auf bekannte Muster zurückzugreifen. In solch stressvollen Momenten kann man die Professionalität einer Fachkraft erkennen, die reflektiert arbeitet und nicht auf autoritäre Handlungsmuster angewiesen ist, die sie aus der eigenen Kindheit kennt.
Auch viele Eltern sehen sich damit konfrontiert, auf die Praktiken ihrer Eltern zurückzugreifen, wenn sie nicht weiter wissen. Sie tun dies oft, ohne sich darüber bewusst zu sein und obwohl sie genau dieses Handeln stets vermeiden wollten. In der Erziehungsberatung ist das Wissen über die Erziehungsstile vorangehender Generationen darum besonders wichtig. So kann die pädagogische Beraterin erkennen, welche Probleme dem erzieherischen Handeln in einer Familie zugrunde liegen und diese mit den Eltern ansprechen und reflektieren.
Das Wissen über Fehler und Gelingen in der Vergangenheit sind stets eine gute Ausgangsbasis für eine gelingende Arbeit in der Gegenwart. Es ist wichtig, sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen, um nicht dieselben Fehler zu begehen wie vorige Generationen. Dies gilt für politische Situationen, kann aber auch auf die Pädagogik bezogen werden. Eine Auseinandersetzung mit der jüngsten Geschichte der Pädagogik und der Erziehung sollte daher für jeden Pädagogen obligatorisch sein.
1.3 Aufbau
Diese Arbeit ist in drei große Hauptteile unterteilt und zwar in die Methodik, die Theorie und eine Vertiefung der theoretischen Thematik.
Zuerst führt die methodische Grundlage den Leser an die Herangehensweise heran. Es handelt sich bei dieser Arbeit um eine Literaturrecherche ohne empirischen Anteil. Die Wahl dieser Näherungsweise wird im Kapitel II Methodische Grundlage genau erläutert.
Im Anschluss an die methodische Grundlage folgt die theoretische Grundlage in Kapitel III. Hier wird der Versuch einer Definition des weiten Begriffs der ‚Erziehung’ unternommen sowie eine Definition des Begriffs ‚Erziehungsstile’.
Daraufhin werden die Erkenntnisse aus der theoretischen Grundlage vertieft und die meist praktizierten Erziehungsstile des 20. Jahrhunderts und der letzten 15 Jahre werden genauer vorgestellt. Dabei handelt es sich um die autoritäre Erziehung, die antiautoritäre Erziehung und die emanzipatorische Erziehung. Diese Erziehungsstile werden anhand von Beispielen vorgestellt und im zeitlichen Kontext eingeordnet.
Danach wird der heutige Erziehungsstil vorgestellt. Verschiedene Strömungen, Trends und Aspekte sollen hier beleuchtet werden.
Um die Entwicklung der Erziehungsstile nachvollziehen zu können, wird auch die pädagogische Entwicklung des 20. Jahrhunderts erläutert. Die Historie der Pädagogik bis zum 20. Jahrhundert ist bereits kurz umrissen worden. Auf die Pädagogik des 20. Jahrhunderts soll aber genauer eingegangen werden.
Die drei großen Erziehungsstile des 20. Jahrhunderts und bis heute werden daraufhin auf Verknüpfungen untersucht und die Entwicklung von dem einen zum anderen Erziehungsstil wird genauer beleuchtet. Diese Untersuchung beschreibt den Wandel der Erziehungsstile.
Außerdem werden die Erziehungsstile auf soziale Unterschiede und weitere Einflussfaktoren geprüft. Der Zusammenhang zwischen dem Charakter einer Person und ihrem Erziehungsstil ist ein weiterer Punkt, der relevant für die Arbeit ist.
Im Schlusswort dieser Arbeit wird ein Ausblick auf die mögliche Entwicklung in der Erziehung in Deutschland gegeben. Abschließend wird die Bedeutung des Themas für die Arbeit als Kindheitspädagogin aufgegriffen und in einen persönlichen Kontext gestellt.
Im Anhang ist das Quellenverzeichnis zu finden.
II Methodik
Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine Literaturrecherche zum Wandel der Erziehungsstile im 20. Jahrhundert und bis heute, 2015. Es wird also eine pädagogische Entwicklung betrachtet, die sich über etwas mehr als ein Jahrhundert erstreckt.
Dieses Kapitel gibt Aufschluss über die Theorie einer Wissenschaft, den Zweck einer Bachelorarbeit, die Entwicklung der Fragestellung sowie über die Methode der Literaturrecherche.
Eine Bachelorarbeit wird verfasst, um die Auseinandersetzung mit einem wissenschaftlichen Problem im Zuge des Studiums zu erlernen und zu überprüfen. Die Gewährleistung der Auseinandersetzung mit einem Problem ist eine Grundform der Wissenschaft (vgl. Hofmann, 2013, S. 4)
Die Pädagogik ist die Wissenschaft, in welcher der Mensch in seiner Bildungsfähigkeit betrachtet wird. Die Pädagogik untersucht die „sozialen und anthropologischen Bedingungen der Erziehung von Kindern und Erwachsenen.“ (Hofmann, 2013, S. 3)
Eine Wissenschaft, egal welcher Disziplin, hat keinen Anspruch darauf, einen steten Erkenntnisgewinn zu gewährleisten, der in der absoluten Wahrheit mündet. Vielmehr besteht eine Wissenschaft aus Hypothesen, die einer beständigen Kritik bedürfen und nur so lange gelten, bis sie widerlegt werden. (vgl. Hofmann, 2013, S. 3)
Dieser Grundsatz ist auch für die Erziehungswissenschaften anwendbar und verdeutlicht, wie es zu einem beständigen Wandel der Erziehungsstile im 20. Jahrhundert kam. Durch stetige Forschung in Entwicklungspsychologie und Pädagogik wurden Hypothesen widerlegt und wiederum neue gebildet, die Veränderungen im Erziehungsstil mit sich brachten.
Empirisches Wissen muss öffentlich zugänglich und überprüfbar sein und sich der wissenschaftlichen Diskussion stellen. Nur dann besteht die Chance, dass das generierte Wissen als wahres Wissen angesehen wird. (vgl. ebd., S. 3)
Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, das öffentliche Wissen über einen klar definierten Bereich der Erziehungswissenschaften zusammen zu tragen und eine Informationsquelle für PädagogInnen zu bieten, die die Entwicklung der Erziehungsstile nachvollziehen wollen. Das Ziel besteht darin, dass der praktizierte Erziehungsstil, beziehungsweise die pädagogische Arbeitsweise, reflektiert und verbessert werden können.
Besonders auch für pädagogische Fachkräfte in beratenden Tätigkeiten ist diese Arbeit von großer Bedeutung. Da sie eine Vielzahl literarischer, bedeutender Werke des 20. und 21. Jahrhunderts aus dem thematischen Gebiet der Pädagogik wiedergibt, bietet die vorliegende Arbeit eine leicht zugängliche Zusammenfassung der Entwicklung der Erziehungsstile und deren Merkmalen für PädagogInnen.
2.1 Fragestellung
In der Auseinandersetzung mit Problemen, die sich mit Hilfe des eigenen Wissenstands nicht oder nur unzureichend lösen lassen, entsteht ein Informationsbedürfnis. Dieses Bedürfnis nach tieferer oder mehr Information zu einem bestimmten Thema bildet die Voraussetzung für die Generierung einer Fragestellung. (vgl. Hofmann, 2013, S. 18) Die Forschungsfrage ist die Voraussetzung für die Auseinandersetzung mit einem Thema und für die Vertiefung eines spezifischen Themenfeldes und somit die Voraussetzung für das Erstellen einer Bachelorarbeit oder einer sonstigen wissenschaftlichen Arbeit.
Von den vier Grundtypen einer Fragestellung nach Samac et. al. handelt es sich bei dieser Arbeit um eine Fragestellung aus dem Bereich der Beschreibung. Die anderen Typen der Fragestellung lauten Entdeckung, Begründung und Erklärung. (vgl. Samac, Prenner & Schwetz, 2014, S.56)
Die hier gewählte Beschreibung ist neben der Entdeckung und der Begründung die häufigste Art einer Bachelorarbeit, da sie gut mit deskriptiven, das heißt qualitativen, beschreibenden Methoden erfasst werden kann. (vgl. Samac et. al, S. 57)
Die Forschungsfrage, bzw. Fragestellung, bildet den Titel der Arbeit.
Dieser sollte ein Themenfeld umfassen, das im Rahmen einer Bachelorarbeit zu meistern ist. Da der vorgegebene Zeitraum zur Verfassung der Arbeit und auch die Ressourcen limitiert sind, sollte der Arbeitstitel eingegrenzt und themenspezifisch sein. (vgl. ebd., S. 53)
Erreicht wird dies in vorliegender Arbeit durch das Hinzufügen eines Untertitels zum eigentlichen Titel.
Der Arbeitstitel dieser Arbeit erhebt nur durch den Zusatz des Untertitels keinen Vollständigkeitsanspruch auf die internationale Entwicklung der Erziehungsstile. Der Untertitel macht klar, dass es sich lediglich um diejenige Entwicklung ab dem 20. Jahrhundert handelt. Außerdem ist das Thema auf die Entwicklung in Deutschland eingeschränkt.
Nicht eindeutig ist jedoch, dass die Arbeit sich hauptsächlich nur auf die drei wichtigsten Erziehungsstile bezieht und weniger praktizierte Erziehungsstile nicht erwähnt oder nur nebensächlich erläutert werden.
Der Titel der vorliegenden Thesis ist nicht in sich widersprüchlich und keine Scheinfrage, es ist möglich die Frage zu beantworten und das Thema ist relevant für die Berufspraxis eines Kindheitspädagogen oder einer Kindheitspädagogin. Somit werden die wichtigsten Kennzeichen einer guten Forschungsfrage nach Samac et. al. (2014) erfüllt. (vgl. S. 51)
2.2 Die Literaturrecherche
Die qualitativ hochwertige Literaturrecherche ist die Voraussetzung für eine qualitativ hochwertige Thesis. (Brink, 2013, S. 46)
Einen umfassenden ersten Überblick für die Recherche bieten Lexika, Hand- und Fachbücher sowie Sammelwerke. Das Wissen, das hieraus entnommen wird, kann anschließend in spezifischen Werken vertieft werden. (vgl. Samac et. al., 2014, S. 36)
Literatur zu beschaffen ist in Zeiten des Internets kaum mehr problematisch. Tipps zur Beschaffung von Literatur gibt es in der Bibliothek, online oder in speziellen Handbüchern.
Datenbanken wie FIS (Fachinformationssystem Bildung) und ERIC (Educational Resources Information Center) bieten für Studierende unentgeltlich wissenschaftliche Portale mit Fachpublikationen im Internet an. Dies vereinfacht und beschleunigt die Recherche, bietet aber auch eine unüberschaubare Menge an Literatur. (vgl. Samac et. al., 2014, S. 36)
Bekannte Online-Suchmaschinen, die man aus dem Privatgebrauch kennt, sollten allerdings nicht mit wissenschaftlichen Suchmaschinen verwechselt werden. Nur seriöse Quellen sind eine Grundlage für eine wissenschaftliche Arbeit. (Brink, 2013, S. 47)
Denn essentiell für das Gelingen einer wissenschaftlichen Literaturrecherche ist die Qualität der betrachteten Literatur. Hierbei ist es wichtig, darauf zu achten, dass die genutzte Literatur von anerkannten Wissenschaftlern stammt, im Idealfall einer Person aus dem Arbeitsfeld oder mit Lehrstuhl an einer Universität, die schon an mehreren Werken gearbeitet hat. Oder es existieren eindeutige Rezensionen zu der Publikation. (vgl. Hofmann, 2013, S. 102)
Auch der Verlag gibt Aufschluss über die Seriosität der Quelle. Besonders wenn der Verlag einen Schwerpunkt auf einem bestimmten Forschungsgebiet hat ist zu vermuten, dass es sich um eine wissenschaftliche Verlagsgruppe handelt. (vgl. ebd. S. 102)
Des Weiteren ist zu beachten, wer der Auftraggeber der Studie oder Publikation ist. Auch dies kann Hinweise über die Qualität und Unvoreingenommenheit des Autors geben. (vgl. ebd. S. 102)
Nach der Beschaffung der Literatur, das heißt nach der Auswahl der Datenbank und der gezielten Formulierung der Suchanfrage sowie nach der Bewertung der Qualität der gefundenen Literatur ist die Recherche beendet. Die Informationen müssen gesichtet und zusammengetragen werden. (Franke, Klein & Schüller-Zwierlein, 2010, S. 79)
Ziel dieser Arbeit ist es nicht, einzelne Familiengeschichten zu beleuchten. Mit Hilfe von Interviews oder einer Querschnittstudie wäre dies zwar möglich gewesen, das Ziel ist aber vielmehr einen groben Überblick über die Gesamtentwicklung der Erziehungsstile in ganz Deutschland, beziehungsweise in der Bundesrepublik Deutschland, zu gewährleisten. Die Literaturrecherche ist hierfür die geeignete Methode.
Da aus jedem Jahrzehnt Erziehungsratgeber sowie Fachliteratur aus dem pädagogischen und entwicklungspsychologischen Bereich existieren, ist eine Sichtung und Zusammenfassung bestehender Werke sinnvoll. Aus diesem Grund wurde für die Bearbeitung die Methode der wissenschaftlichen Literaturrecherche gewählt.
Auf diese Weise kann eine große Zahl literarischer Werke gesichtet und zusammengefasst werden.
III Theoretische Grundlage
Im folgenden Kapitel wird ein theoretischer Hintergrund gelegt, welcher über Erziehung im Allgemeinen und über die Theorie der Erziehungsstile informiert. Mit Hilfe dieser Grundlage lässt sich der Wandel der Erziehungsstile erst nachvollziehen.
Die Kultur ist nicht im Menschen angelegt, weder angeboren noch biomechanisch erwerbbar, muss also erlernt werden. Dies benötigt erzieherische Hilfe. (vgl. Weber, 1974, S.15) Die Kultur der umgebenden Gesellschaft muss kennen- und erlernt werden, um diese wiederum produktiv fortführen zu können. (vgl. Weber, 1976, S. 17)
Gleichzeitig beeinflusst die Gesellschaft, die ein Kind umgibt, seine Erziehung. (vgl. Menck, 1998, S. 133)
Die ersten Lebensjahre sind entscheidend für das spätere Leben und legen Grundsteine für das weitere, lebenslange Lernen und für alle folgenden Beziehungen. (vgl. Prange, 2000, S. 102) Gerade deshalb ist es besonders wichtig, dass Eltern sich von Anfang an damit auseinander setzen, wie sie ihre Kinder erziehen wollen. Denn Erziehung ist mehr als ein Durchbringen oder Großziehen, wie es früher angenommen und auch praktiziert wurde. Die Erziehung der Kinder dient heute nicht mehr nur der Altersvorsorge, sondern ist vielmehr eine Erfüllung von Lebensglück. (vgl. Groppe, 2015, S. 94)
Die Erziehungswissenschaft und die Soziologie besitzen das gleiche Zielobjekt, nämlich den heranwachsenden Menschen in der Gesellschaft. Die Näherungsweisen der beiden Disziplinen sind jedoch unterschiedlich. (vgl. Menck, 1998, S. 135)
Während die Soziologie die Persönlichkeitsgenese verfolgt, also die Entstehung oder Herausbildung der Persönlichkeit eines Menschen und auch seine Teilhabe in der Gesellschaft, liegen das Ziel und der Schwerpunkt der Erziehung auf der Mündigkeit des Heranwachsenden. (vgl. ebd., S. 135)
Erziehung nur als Sozialisationsprozess zu sehen ist folgerichtig also ungenügend. Neben der Sozialisation spielen auch die Enkulturation (vgl. Weber 1976, S. 17) und die Personalisation (vgl. ebd. S. 21) eine Rolle.
Erziehung ist weit mehr als eine eingrenzbare Wissenschaft. Erziehung scheint ein Phänomen zu sein, das keine Grenzen kennt, weder in der Fachdisziplin noch in der Profession. (Kraft, 2013, S, 186) Dieses Phänomen Erziehung soll nun näher erläutert werden.
3.1 Was ist Erziehung?
„Erziehung meint die in sozialer Interaktion erfolgende absichtliche Lernhilfe.“ (Weber, 1974, S. 47)
Allerdings schreibt Oelkers (2009), dass bislang keine allgemein akzeptierte Theorie der Erziehung vorliegt (vgl. S. 251). Der Begriff der Erziehung wird von verschiedenen Disziplinen bearbeitet. Oelkers erklärt, dass Erziehung als lebenslanges Lernen verstanden werden könne, genauso aber auch in Abschnitte von früher Kindheit, Jugendalter etc. gliederbar sei. Auch die Gewichtung und das Maß des Erfolgs von Erziehung würden in verschiedenen Kreisen sehr unterschiedlich angesehen. Selbst über die Voraussetzungen, die Erziehung nötig machen, herrsche keine Einigkeit. (vgl. Oelkers, 2009, S. 251)
Aus diesen Gründen ist es unmöglich, eine klare Definition für ‚Erziehung’ zu geben. Versuche, dies zu tun, sollen unter Berücksichtigung der verschiedenen Standpunkte jedoch unternommen werden.
Im allgemeinen Verständnis wird „Erziehung meist als Sammelbegriff für sämtliche Wirkungen und Reaktionen Erwachsener auf das Verhalten von Kindern und Jugendlichen verwendet.“ (Callo, 2002, S. 13)
Ganz allgemein, aber dennoch wissenschaftlich gesehen, lässt sich sagen, dass „ Erziehung [...] die Summe der Reaktionen einer Gesellschaft auf die Entwicklungstatsache [ist].“ Diese Definition Bernfelds (1925) reicht jedoch nicht aus und Menck (1998) fügt hinzu, dass diese Reaktionen sich „auf die Mündigkeit der sich entwickelnden Menschen“ beziehen müssen, und grenzt den Begriff der Erziehung auf diese Weise ein. Denn auch das Herstellen von Babynahrung ist eine Reaktion auf die ‚Entwicklungstatsache’ eines Kindes, lässt sich jedoch nicht als Erziehung verstehen. (vgl. Menck, 1998, S. 24)
Die Voraussetzung für Erziehung ist die Unmündigkeit und Unreife des Kindes oder des zu Erziehenden. (vgl. Dewey, 1916, S. 113) Denn auch ein Jugendlicher, der verwahrlost und kriminell geworden ist, muss von neuem oder erstmals erzogen werden. (vgl. Struck, 1996, S. 30)
Das Kind wird also durch die Erziehung zu einer mündigen Person gemacht. Die Ansätze, wie dies geschehen kann, sind jedoch unterschiedlich. Wie immer in der Pädagogik wird über den Sachverhalt diskutiert, ob Erziehung auf dem Lernen, also dem Input von außen, oder auf der Entwicklung des Kindes, also von innen heraus geschehend, basiert. (vgl. Herzog, 2015, S. 225)
Erziehung könne grundsätzlich aber als natürliche Gegebenheit verstanden werden, die der Tatsache entspringe, dass Menschen Lebewesen sind. Alle Lebewesen, und dies unterscheide das Lebendige vom Toten, erhalte sich durch beständige Erneuerung. Etwas Unlebendiges, wie beispielsweise ein Stein, leiste äußeren Einflüssen lediglich Widerstand. Sobald die Kraft des äußeren Einflusses größer sei als die Widerstandskraft des Steines, würde der Stein nachgeben und vernichtet oder seine äußere Form verändert oder geprägt werden. (vgl. Dewey, 1916, S. 15)
Wirkt eine äußere Kraft oder ein Einfluss auf ein Lebewesen ein, so versucht das Lebewesen, sich diese Kraft zu Nutzen zu machen. So verwertet eine Pflanze die äußeren Umstände Licht, Luft, Feuchtigkeit und Mineralien im Boden zum Wachstum, die Pflanze verändert sich dadurch. (vgl. ebd. S. 15)
Auch die Erziehung kann als solch äußerer Umstand angesehen werden, der auf das Kind einwirkt. Das Kind wird sich die Erziehung zu Nutzen machen und Einsichten erhalten und Neues lernen. Dewey beschreibt dies als Notwendigkeit, um das Leben in der Gruppe und damit unter anderem Wissen, Glauben, Ideen und soziale Normen weiterzutragen und zu erhalten. (vgl. S. 17)
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