Wie ist es, sich in einem Körper zu befinden und Besitzer dieses Körpers zu sein? Diese Frage zielt auf das für uns als selbstverständlich erlebte körperliche Selbstbewusstsein ab. Aufgrund jüngster Erkenntnisse sind die klinische und kognitive Neurowissenschaft im Begriff, eine Antwort auf die Frage nach den physiologischen Grundlagen des körperlichen Selbstbewusstseins geben zu können.
Neben neurologischen Störungen wie der Somatoparaphrenie und Autoskopie haben behaviorale Experimente mit perzeptuellen, körperbezogenen Illusionen dazu beigetragen, das Wissen über die Mechanismen, die dem Erleben des körperlichen Selbstbewusstseins zu Grunde liegen, zu erweitern. Die aus ihnen gewonnen Erkenntnisse legen nahe, dass multisensorische Integrationsprozesse visueller, somatosensorischer, propriozeptiver, viszeraler, vestibulärer, motorischer Informationen für das Erleben eines körperlichen Selbstbewusstseins wesentlich sind.
Im Rahmen dieser Arbeit wird deshalb zunächst auf den Begriff des körperlichen Selbstbewusstseins eingegangen. In dessen Anschluss sollen Studien vorgestellt werden, in denen entweder lokale oder gar globale Aspekte des körperlichen Selbstbewusstseins manipuliert wurden. Nach einer Wertung der bisherigen Erkenntnisse schließt die Arbeit mit einem Ausblick auf eine mögliche, zukünftige Forschung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das körperliche Selbstbewusstsein
- Illusionen bezüglich einzelner Körperteile
- Autoskopische Phänomene
- Illusionen bezüglich des gesamten Körpers
- Out-Of-Body Illusion
- Full-Body Illusion.
- Body-Swap Illusion
- Zwischenfazit
- Bewertung & Ausblick
- Das Gefühl der Urheberschaft
- Die Erste-Person-Perspektive
- Multivariate Musteranalyse und natürliche Stimuli.
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem körperlichen Selbstbewusstsein und untersucht, wie dieses durch multisensorische Illusionen beeinflusst werden kann. Dabei werden die physiologischen Grundlagen des körperlichen Selbstbewusstseins sowie die Rolle multisensorischer Integrationsprozesse im Fokus stehen.
- Das körperliche Selbstbewusstsein und seine drei Komponenten: Selbst-Identifikation, Selbst-Lokalisation und Selbst-Perspektive
- Die Rolle multisensorischer Integration in der Wahrnehmung des eigenen Körpers
- Illusionen, die das körperliche Selbstbewusstsein beeinflussen, wie z.B. die Rubber Hand Illusion
- Autoskopische Phänomene und ihr Einfluss auf das globale körperliche Selbstbewusstsein
- Zukünftige Forschungsrichtungen in Bezug auf das körperliche Selbstbewusstsein
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Konzept des körperlichen Selbstbewusstseins und erläutert, wie dieses mit dem phänomenalen Bewusstsein zusammenhängt. Anschließend wird das körperliche Selbstbewusstsein detailliert beschrieben, wobei die drei zentralen Komponenten - Selbst-Identifikation, Selbst-Lokalisation und Selbst-Perspektive - hervorgehoben werden. In Kapitel 3 werden Studien vorgestellt, die sich mit Illusionen bezüglich einzelner Körperteile befassen, insbesondere mit der Rubber Hand Illusion. Hier werden die Mechanismen und die Interpretation dieser Illusionen erläutert. Kapitel 4 behandelt autoskopische Phänomene, die sich durch ein verändertes, globales körperliches Selbstbewusstsein auszeichnen. Kapitel 5 widmet sich dann verschiedenen Illusionen bezüglich des gesamten Körpers, wie der Out-Of-Body Illusion, der Full-Body Illusion und der Body-Swap Illusion.
Schlüsselwörter
Körperliches Selbstbewusstsein, multisensorische Integration, Rubber Hand Illusion, Autoskopie, Out-Of-Body Illusion, Full-Body Illusion, Body-Swap Illusion, Somatoparaphrenie, Selbst-Identifikation, Selbst-Lokalisation, Selbst-Perspektive.
- Arbeit zitieren
- Christian Olaf Häusler (Autor:in), 2013, Das körperliche Selbstbewusstsein und multisensorische, körperbezogene Illusionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/353573