Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, welche Phraseologismen in sechs gegebenen Spielanleitungen auftreten und in welcher Art und Weise diese in die Zielsprachen Französisch und Spanisch übersetzt werden. Gleichzeitig soll für die Übersetzungsproblematik dieses sprachlichen Phänomens sensibilisiert werden.
Ausdrücke wie „auf der Hut sein“, „sich grün und blau ärgern“, „jemanden aufs Glatteis führen“ etc. sind häufig in der Textsorte der Spielanleitungen enthalten, werden in der Regel sofort vom Rezipienten identifiziert und ebenfalls unbewusst in Alltagssituationen verwendet. Diese Art der festen Wortverbindungen sind in der Linguistik auch unter dem Terminus Phraseologismus bekannt.
Bei der Phraseologie handelt es sich um eine Teildisziplin der Sprachwissenschaft, die erst verhältnismäßig spät, seit den 90er Jahren, zunehmende Aufmerksamkeit erhielt. Die Germanistin Gertrud Gréciano spricht diesbezüglich von einer “überraschenden Verspätung im Bereich der Romanistik“. Dies gilt sowohl für die spanische als auch die französische Phraseologieforschung, denn auch hier wird von einer „marginalization oft the frozenness phenomen“ gesprochen.
Die vorliegende Arbeit legt ihren Schwerpunkt auf die kontrastive Analyse von Phraseologismen der deutschen Sprache als Ausgangssprache und des Französischen sowie des Spanischen als Zielsprachen. Das bedeutet, dass ein interlingualer Vergleich nach spezifischen Kriterien vollzogen wird. Hierbei wird sich in der Arbeit auf die Vergleichsaspekte der Idiomatizität, der möglichen Klassifizierung nach Burger, der syntaktischen Funktion sowie der Äquivalenzrelationen bei der Übersetzung beschränkt. Dieser Vergleich erfasst sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede der Phraseologie in der deutschen, französischen und spanischen Sprache.
Besondere Relevanz stellt der kontrastive Vergleich in Bezug auf die Übersetzungsproblematik dar, da Phraseologismen die Übersetzer oft vor Schwierigkeiten stellen. Da dieses sprachliche Phänomen in allen Textsorten, vom literarischen bis zum wissenschaftlichen Text, vorzufinden ist, scheint es besonders wichtig, für diese Thematik zu sensibilisieren, Probleme zu identifizieren, aber auch Lösungsstrategien vorzustellen. In der vorliegenden Arbeit wird die Textsorte der Spielanleitungen als Untersuchungskorpus verwendet. Dieser besteht aus sechs Spielanleitungen, die jeweils in deutscher Sprache und ihrer entsprechenden Übersetzung vorliegen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Merkmale von Phraseologismen
- 2.1 Polylexikalität
- 2.2 Festigkeit
- 2.3 Idiomatizität
- 2.3.1 Vollidiomatische Phraseologismen
- 2.3.2 Teilidiomatische Phraseologismen
- 2.3.3 Nicht-idiomatische Phraseologismen
- 3. Klassifikation von Phraseologismen nach Harald Burger
- 3.1 Referentielle Phraseologismen
- 3.2 Strukturelle Phraseologismen
- 3.3 Kommunikative Phraseologismen
- 3.4 Syntaktische Phraseologismen
- 4. Übersetzung von Phraseologismen
- 4.1 Kulturgebundenheit und Äquivalenzbeziehung
- 4.2 Äquivalenztypologie
- 4.2.1 Voll-/Totaläquivalenz
- 4.2.2 Partielle Äquivalenz
- 4.2.3 Nulläquivalenz
- 4.2.4 Scheinäquivalenz
- 5. Übersetzungsvergleich von Spielanleitungen
- 5.1 Vergleichsaspekt 1: Idiomatizität
- 5.2 Vergleichsaspekt 2: Klassifikation nach Burger
- 5.3 Vergleichsaspekt 3: Syntaktische Klassifikation
- 5.4 Vergleichsaspekt 4: Äquivalenzrelation zur Quellsprache
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht kontrastiv die Phraseologismen der deutschen Sprache im Vergleich zum Französischen und Spanischen, wobei der Fokus auf die Übersetzungsproblematik in Spielanleitungen liegt.
- Analyse von Phraseologismen in Spielanleitungen im Deutschen, Französischen und Spanischen
- Klassifizierung von Phraseologismen nach den Kriterien von Harald Burger
- Untersuchung der Idiomatizität und der syntaktischen Funktion von Phraseologismen
- Beurteilung der Äquivalenzrelationen zwischen den Sprachen bei der Übersetzung von Phraseologismen
- Identifizierung von Übersetzungsproblemen und -strategien im Kontext von Phraseologismen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext und die Relevanz der kontrastiven Analyse von Phraseologismen in Spielanleitungen dar, betont die Bedeutung der Phraseologie für die Sprachwissenschaft und die Herausforderungen bei der Übersetzung dieses sprachlichen Phänomens.
- Kapitel 2: Merkmale von Phraseologismen: Dieses Kapitel definiert den Begriff Phraseologismus und erläutert die zentralen Merkmale der Polylexikalität, Festigkeit und Idiomatizität. Es verdeutlicht diese Merkmale anhand von Beispielen aus Spielanleitungen.
- Kapitel 3: Klassifikation von Phraseologismen nach Harald Burger: Dieses Kapitel stellt die Klassifikation von Phraseologismen nach Harald Burger vor, die sich auf referentielle, strukturelle, kommunikative und syntaktische Aspekte fokussiert.
- Kapitel 4: Übersetzung von Phraseologismen: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Kulturgebundenheit und Äquivalenzbeziehungen bei der Übersetzung von Phraseologismen. Es erläutert verschiedene Äquivalenztypen wie Voll-/Totaläquivalenz, Partielle Äquivalenz, Nulläquivalenz und Scheinäquivalenz.
- Kapitel 5: Übersetzungsvergleich von Spielanleitungen: Dieses Kapitel analysiert die Phraseologismen in Spielanleitungen anhand verschiedener Vergleichsaspekte, darunter Idiomatizität, Klassifizierung nach Burger, syntaktische Klassifikation und Äquivalenzrelationen zur Quellsprache. Es identifiziert Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Sprachen.
Schlüsselwörter
Kontrastive Phraseologie, Spielanleitungen, Idiomatizität, Klassifikation, Äquivalenz, Übersetzungsprobleme, Übersetzungstrategien, Deutsch, Französisch, Spanisch.
- Arbeit zitieren
- Lysiane Schützler (Autor:in), 2016, Kontrastive Phraseologie. Übersetzung von deutschen Spielanleitungen ins Französische und Spanische, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/353809