Im 16. und 17. Jahrhundert fanden in England wirtschaftliche, gesellschaftliche und religiöse Veränderungen statt. Während der Herrschaft der Tudors von 1485-1603 verlor der Adel an Macht. Der König wollte das alleinige Machtmonopol innehaben. Sehr deutlich wird dies auch an dem bekannten Scheidungsprozess, der den unmittelbaren Anlass für die englische Reformation bildete. Um diese „Ehescheidungsproblematik“ geht es in der vorliegenden Quelle. Dabei möchte ich mich vor allem mit der Frage beschäftigen, warum sich der König scheiden lassen wollte und warum er sich dafür von Rom lossagen musste. Zunächst werde ich den historischen Kontext bis zum Zeitpunkt der Quelle darstellen, um dann über den Inhalt der Quelle zur Analyse zu gelangen. Im Schlussteil meiner Arbeit möchte ich noch einmal die Ergebnisse der Fragen resümieren.
2. Historischer Kontext
Die spanische Prinzessin Catherine von Aragon sollte mit Arthur, dem Prinzen von Wales, verheiratet werden, um die Verbindung zu Spanien, welches die aufstrebende Macht in jener Zeit war, zu sichern und sich gegen Frankreich zu verbünden. Diese Heirat wurde von dem englischen König Heinrich VII. und dem spanischen König Ferdinand von Aragon besiegelt als Catherine zwei Jahre alt war.
1501 reiste sie dann nach England und es fand eine glanzvolle Hochzeit statt. Doch kurz darauf starb Arthur an einer Fieberkrankheit. Heinrich VII. und Ferdinand vereinbarten dann, dass Catherine mit Arthurs jüngerem Bruder Heinrich, der nun Thronerbe war, verheiratet werden sollte. Dies erforderte allerdings eine päpstliche Dispens, eine Befreiung von einer allgemein geltenden Vorschrift für einen Einzelfall, da die Heirat naher Verwandter verboten war. Diese Dispens erteilte Papst Julius II 1 . Im Jahre 1509 starb Heinrich VII. und die Heirat von Catherine und Heinrich VIII. wurde vollzogen. Es schien eine Liebeshochzeit zu sein, denn die beiden zeigten sich einander zugeneigt und lange Zeit war Catherine sogar Heinrichs enge politische Ratgeberin. Später sah man dann ihre Hauptaufgabe darin, so viele Kinder als möglich zu gebären und noch dazu vorwiegend Söhne. Alle Kinder aber, die Catherine zur Welt brachte, starben bald nach der Geburt, mit Ausnahme der Prinzessin Maria.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Kontext
- Inhaltsangabe der Quelle
- Quellenanalyse
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Quelle „Crammer's sentence of divorce“ befasst sich mit der Annullierung der Ehe von Heinrich VIII. und Catherine von Aragon. Ziel der Arbeit ist es, den historischen Kontext des Scheidungsprozesses zu beleuchten, die Quelle hinsichtlich ihres Inhalts und ihrer Entstehung zu analysieren und die Gründe für Heinrichs VIII. Scheidungsbestreben zu erforschen.
- Die politische und religiöse Situation Englands im 16. Jahrhundert
- Die Beziehung zwischen Heinrich VIII. und Catherine von Aragon
- Die Rolle des Papstes im Scheidungsprozess
- Die Folgen der Scheidung für die englische Kirche
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Quelle ein und erläutert die Forschungsfrage.
Historischer Kontext
Der Abschnitt beleuchtet den historischen Kontext, indem er die politischen und religiösen Umstände Englands im 16. Jahrhundert darstellt. Er konzentriert sich insbesondere auf die Ehe von Heinrich VIII. und Catherine von Aragon und deren problematische Folgen für die Nachfolge auf dem englischen Thron.
Inhaltsangabe der Quelle
Hier wird der Inhalt der Quelle „Crammer's sentence of divorce“ zusammengefasst. Der Prozess um die Annullierung der Ehe zwischen Heinrich VIII. und Catherine von Aragon wird dargestellt.
Quellenanalyse
Die Quellenanalyse befasst sich mit der Entstehung und dem Verfasser der Quelle, Thomas Crammer, und analysiert die Argumente, die im Prozess zum Ausdruck gebracht werden.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter der Arbeit sind: Heinrich VIII., Catherine von Aragon, Scheidungsprozess, Reformation, englische Kirche, Papst, Prozessprotokoll, Thomas Crammer.
- Quote paper
- Claudia Armbruster (Author), 2004, Quelleninterpretation Heinrich VIII - Crammer's sentence of divorce, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35381