[...] Im Rahmen dieser Hausarbeit soll nun untersucht werden, welche Rolle der im Dezember 1967 ratifizierte Harmel-Bericht im Entspannungsprozess zwischen Ost und West gespielt hat. Der Bericht war das Ergebnis eines vom NATO Ministerrat eingesetzten Ausschusses, in ihm wurden Empfehlungen für die zukünftige Ausrichtung der Politik des westlichen Bündnisses formuliert. Gewissermaßen als thematische Einstimmung wird hierzu zunächst der Verlauf des Ost-West-Konfliktes nach Kriegsende bis zur Veröffentlichung des Harmel-Berichtes skizziert. Dabei sollen die Prinzipien deutlich gemacht werden, die für die Politik der NATO bis dato bestimmend waren. Das nächste Kapitel behandelt die „politische Großwetterlage“, in welcher sich das westliche Bündnis befand, als der NATO Ministerrat zusammentrat, um über die zukünftige politische Marschrichtung des nordatlantischen Bündnisses zu beraten. Dies soll unter der Fragestellung geschehen, welche weltpolitischen Konstellationen und Ereignisse die NATO zu einer solch umfangreichen Neudefinierung ihrer Aufgaben und Standortbestimmung im Ost-West-Verhältnis bewogen haben. Anschließend wird in einem weiteren Punkt die Entstehungsgeschichte des Harmel-Berichtes sowie die wichtigsten darin aufgestellten Forderungen und Schlussfolgerungen für die Neuausrichtung der Politik des westlichen Bündnisses dargestellt. Damit wird der bereits oft benutzte Begriff „Harmel-Bericht“ mit Inhalt gefüllt. Des Weiteren soll als Kern der Betrachtungen die Frage beantwortet werden, welche Auswirkungen die Umsetzung der Harmel-Studie auf den Entspannungsprozess hatten. Die Beantwortung dieser Frage liefert zugleich Aufschluss darüber, wie der Harmel- Bericht heutzutage bewertet wird. Wie die politische Neuausrichtung des westlichen Bündnisses aus dem Blickwinkel der späten Sechziger und frühen Siebziger bewertet wurde und ob es abweichende Meinungen hierzu innerhalb des Bündnisses gab, soll abschließend untersucht werden. Zum Themenkomplex Ost-West-Konflikt ist Literatur in großem Umfang vorhanden, und gerade die Abhandlungen aus den Siebziger Jahren sind für die Untersuchungen, welche im letzten Abschnitt vorgenommen werden sollen, von großem Interesse. Die Arbeit stützt sich demnach nicht ausschließlich auf aktuelle Werke, sondern bemüht auch ältere Literatur. Der Harmel- Bericht selbst im Wortlaut ist im Internet zu finden und wurde ebenfalls zu Rate gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vom Kalten Krieg bis zur Detente - Der Ost-West-Konflikt 1945-1967
- Der Weg in den Kalten Krieg
- Der Ost-West-Konflikt in den Fünfziger Jahren – Kalter Krieg
- Die Sechziger Jahre
- Der Harmel-Bericht im Entspannungsprozess
- Herausforderungen an das Bündnis – NATO in der Krise?
- Parität im nuklearen Rüstungswettlauf
- Der Austritt Frankreichs aus der militärischen Struktur der NATO
- Aufrüstung in Zeiten ökonomischer Schwierigkeiten
- NATO in der Krise – Eine Zusammenfassung
- Der Harmel Bericht Eine Studie über die zukünftigen Aufgaben der nordatlantischen Allianz
- Auswirkungen auf den Entspannungsprozess
- Der Harmel-Bericht aus der Perspektive der Sechziger Jahre
- Zusammenfassung und Fazit
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Rolle des Harmel-Berichtes im Entspannungsprozess zwischen Ost und West. Der Bericht, der im Dezember 1967 ratifiziert wurde, stellt Empfehlungen für die zukünftige Ausrichtung der NATO-Politik dar. Die Arbeit analysiert die Hintergründe, die zu der Erstellung des Berichtes führten, und beleuchtet die Auswirkungen auf den Entspannungsprozess.
- Analyse der NATO-Strategien im Kalten Krieg
- Bewertung der Herausforderungen, die die NATO in den 1960er Jahren zu einer Neuausrichtung ihrer Politik veranlassten
- Darlegung der Inhalte und Zielsetzungen des Harmel-Berichtes
- Untersuchung der Auswirkungen des Berichts auf den Entspannungsprozess zwischen Ost und West
- Bewertung der Bedeutung des Harmel-Berichtes aus der Perspektive der späten 1960er und frühen 1970er Jahre
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung skizziert den historischen Kontext, der zur Entstehung des Harmel-Berichtes führte. Es werden die ideologischen Gegensätze zwischen Ost und West und die daraus resultierende Konfrontation in den 1950er und frühen 1960er Jahren beleuchtet. Zudem wird die Entstehung des Entspannungsprozesses in den späten 1960er Jahren und die damit verbundene Bedeutung des Harmel-Berichtes für die NATO-Politik erläutert.
Das Kapitel "Vom Kalten Krieg bis zur Detente" liefert einen Überblick über den Verlauf des Ost-West-Konfliktes von Kriegsende bis zur Veröffentlichung des Harmel-Berichtes. Es wird die Entstehung des Kalten Krieges und die Blockbildung zwischen den beiden Supermächten sowie die Entwicklung der NATO-Strategien und der sowjetischen Gegenstrategien dargestellt. Der Fokus liegt dabei auf der Entstehung und Vertiefung der ideologischen Gegensätze.
Das Kapitel "Der Harmel-Bericht im Entspannungsprozess" behandelt die Herausforderungen, mit denen die NATO in den 1960er Jahren konfrontiert war. Die wichtigsten Punkte sind die Parität im nuklearen Rüstungswettlauf, der Austritt Frankreichs aus der militärischen Struktur der NATO, die Aufrüstung in Zeiten ökonomischer Schwierigkeiten und die daraus resultierende Krise des Bündnisses. Zudem wird die Entstehung des Harmel-Berichtes und die darin aufgestellten Forderungen und Schlussfolgerungen für die Neuausrichtung der NATO-Politik erläutert.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit befasst sich mit zentralen Themen des Ost-West-Konfliktes und der Entspannungspolitik, insbesondere mit dem Harmel-Bericht. Es werden wichtige Begriffe wie Kalter Krieg, Detente, NATO-Strategien, Rüstungskontrolle, ideologischer Konflikt und Nuklearwaffen behandelt. Darüber hinaus werden die politischen Entwicklungen der 1950er und 1960er Jahre sowie die Auswirkungen des Harmel-Berichtes auf die NATO-Politik und den Entspannungsprozess analysiert.
- Quote paper
- Alexander Vehrenkamp (Author), 2004, Die Rolle des Harmel-Berichtes im Entspannungsprozess, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35413