Die Ausarbeitung entstand im Rahmen der Weimar Exkursion 2015 zum Seminar Spinozastreit. Grundlage ist die Schrift Morgenstunden oder Vorlesungen über das Dasein Gottes aus dem Jahr 1785 von Moses Mendelssohn.
Die achte Vorlesung beginnt Moses Mendelssohn mit einer kritischen Wiedergabe Spinozas „Wir selbst und die sinnliche Welt ausser uns, seyn nichts für sich Bestehendes; sondern bloße Modificationen der unendlichen Substanz. Kein Gedanke des Unendlichen könne ausser ihm und abgesondert von seinem Wesen zur Würklichkeit gelangen; denn es gebe nur eine einzige Substanz von unendlicher Denkungskraft und unendlicher Ausdehnung. Gott, sagt der Spinozist, ist die einzige nothwendige und auch nur die einzige mögliche Substanz, alles Uebrige lebt, webt und ist nicht ausser Gott; sondern Modification des göttlichen Wesens. Eins ist Alles und Alles ist Eins.“ Mendelssohn behauptet hier, Spinoza kenne keine Substanz außer Gott.
Inhaltsverzeichnis
- Spinozismus - Pantheismus - Alles ist Eins und Eins ist Alles. - Widerlegung
- Ein wichtiger Begriff bei Kant und Mendelssohn
- Unendliche Gedanken werden im unendlichen Raum vorgestellt
- Spinozas Substanzbegriff
- Die Lehre des Cartesius
- Leibniz' Erklärungen zu Ausdehnung und Undurchdringlichkeit
- Intension und Extension
- Inbegriffe als Ausdehnung aller Materie
- Jedes denkende Wesen hat seine eigene Kraft
- Ein unendliches Weltall
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Moses Mendelssohns Kritik am Spinozismus in der XIII. Vorlesung aus "Morgenstunden". Der Fokus liegt auf der Widerlegung des Pantheismus und der Untersuchung des Spinozistischen Substanzbegriffs.
- Die Kritik am Spinozistischen Substanzbegriff
- Die Unterscheidung zwischen Selbstständigkeit und Fürsichbestehen
- Die Rolle von Intension und Extension in der Spinozistischen Philosophie
- Der Vergleich zwischen Spinozas und Leibniz' Ansichten zur Ausdehnung und Undurchdringlichkeit
- Die Frage der Einheit und Vielheit in der Spinozistischen Philosophie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Ausarbeitung beginnt mit einer Darstellung der Spinozistischen Lehre, die Mendelssohn als "Alles ist Eins und Eins ist Alles" zusammenfasst. Mendelssohn argumentiert, dass Spinoza die Existenz von Substanzen außer Gott negiert und damit vom gesunden Menschenverstand abweicht. In der Kritik an Spinozas Substanzbegriff stellt Mendelssohn fest, dass die Modi keine Substanzen sind und dass Spinoza zwischen Selbstständigkeit und Fürsichbestehen nicht unterscheidet.
Im weiteren Verlauf der Arbeit werden die Unterschiede zwischen Spinozas und Leibniz' Ansichten zur Ausdehnung und Undurchdringlichkeit beleuchtet. Mendelssohn kritisiert Spinozas mangelnde Berücksichtigung von Intension und argumentiert, dass Intension vor Extension steht. Außerdem werden Spinozas Vorstellungen von Inbegriffen als Ausdehnung aller Materie diskutiert.
Die Arbeit endet mit einer Analyse von Mendelssohns Schlussfolgerung, dass es einen "schrankenlosen Geist" gibt, der die denkenden Wesen durch umfassende Gedanken vereint. Trotz anfänglicher Kritik kann Mendelssohn der Spinozistischen Idee eines unendlichen Weltalls, das von einem einzelnen Wesen geführt wird, viel abgewinnen.
Schlüsselwörter
Spinozismus, Pantheismus, Substanz, Modi, Selbstständigkeit, Fürsichbestehen, Intension, Extension, Ausdehnung, Undurchdringlichkeit, Leibniz, Descartes, Morgenstunden, Moses Mendelssohn.
- Arbeit zitieren
- Arlind Oseku (Autor:in), 2016, Über die XIII. Vorlesung aus Morgenstunden von Moses Mendelssohn, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/354497