Konflikte in der Kommunikation

Fallbeispiele einer Berufsbetreuerin


Hausarbeit, 2014

11 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Kommunikation in meinem Unternehmen

3. Wissenschaftliches Thema
3.1. Fallbeispiel
3.2. Einschätzung des Gesprächs
3.3. Kommunikationsmodelle
3.3.1. Paul Watzlawick
3.3.2. Schulz von Thun
3.3.3. Vier Seiten einer Nachricht: Sender und Empfänger
3.3.4. nonverbale Kommunikation

4. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Der folgende Transfer- Dokumentations- Report beschäftigt sich mit dem ThemaKommunikation in meiner täglichen Arbeit als Berufsbetreuer. Es wird anhand eines realenVorfalls geschildert, welch große Rolle Kommunikation in der Zusammenarbeit mit Ämtern,Behörden, Institutionen, Ärzten und den Betreuten selbst spielt. Ich schildere nun erst einPraxisbeispiel- ein reales Gespräch aus meiner Sicht und versuche dabei so objektiv wie mir nurmöglich zu sein. Dann gebe ich eine kurze Einschätzung meinerseits des Gesprächs wieder.Anschließend gehe ich auf die Kommunikationsmodelle von Paul Watzlawick und Schulz vonThun ein und suche dort nach Lösungsansätzen für mein Praxisproblem. Im Fazit stelle ich dannmeinen Lösungsansatz vor.

2. Kommunikation in meinem Unternehmen

Seit Januar 2013 bin ich als selbstständige Berufsbetreuerin tätig. Zuvor führte ich 2 Jahre langehrenamtlich ca. 8 Betreuungen. Derzeit führe ich 33 Betreuungen und kann die anfallendeArbeit allein gut bewerkstelligen. Da ich Einzelunternehmerin bin und somit keine Angestelltenhabe, bezieht sich die Kommunikation in meinem Einzelunternehmen ausschliesslich nachaußen. Meine Betreuten sind überwiegend unter 30 Jahre alt und haben meist auch eigeneKinder, sodass ich viele Gespräche mit dem Jugendamt, Familienhelfern, der Mutter- Kind-Einrichtung, ambulanten Jugendhilfeeinrichtungen, dem Jobcenter und Arbeitsamt, sowie demVermieter und den Schuldnern führe. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich vor allem dieKommunikation mit Mitarbeitern der Jugendhilfe und des Jugendamtes von vornherein alsschwierig gestaltet. Gerade ich als junge Berufsbetreuerin stieß anfangs oft auf Ablehnung,wurde nicht ernst genommen und bei Entscheidungen nicht mit einbezogen. Eine besondereRolle spielt Kommunikation bei den älteren Betreuten, welche meist krankheitsbedingt ihrenWillen nicht mehr frei äußern können und somit auch keine Entscheidungen mehr selbst treffenkönnen. Ihren Willen und ihre Wünsche zu erkennen, anhand von nonverbalen Signalen, wiedem Gesichtsausdruck, einem Kopfschütteln oder einem Lächeln auf bestimmte Fragen, ist eineHerausforderung.

Beim Umgang mit Ämtern und Behörden oder Versicherungen hingegen, werden viele Gespräche telefonisch oder schriftlich per Brief oder Email geführt. Dort treten seltener Konflikte oder Missverständnisse auf der nonverbalen Ebene auf. Der Inhalt ist meist auf rein sachlicher Ebene, sodass Emotionen keine Rolle spielen.

Kommunikation spielt in meinem Unternehmen eine sehr große Rolle, da ich als Betreuerin Entscheidungen treffen soll und Richtlinien, wie zum Beispiel den Taschengeldverbrauch eines Heimbewohners, festlege. Oftmals kommt es vor, dass Entscheidungen sehr schnell getroffen werden müssen, wie beispielsweise die Zwangseinweisung bei Suizidgefahr oder die Einwilligung in eine lebensrettende Operation. In solchen Fällen muss schnell gehandelt werden. Konflikte mit Ärzten, Angehörigen, Richtern oder Rechtspflegern sind hinderlich und könnten sich negativ für meinen Betreuten auswirken.

3. Wissenschaftliches Thema

3.1. Fallbeispiel

Nachfolgend möchte ich einen Fall aus meiner Praxis schildern, wie ich ihn wahrgenommen habe. Ich wurde Anfang diesen Jahres von einer Mitarbeiterin der Mutter- Kind- Einrichtung „S“ zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. In dieser Einrichtung lebt meine Betreute „M“ mit ihrem zwei Jahre alten Sohn „J“. Die Betreute „M“ hatte bis vor Kurzem eine andere Betreuerin, ein Betreuerwechsel erfolgte auf Grund der Entfernung zwischen der Betreuerin und der Betreuten. Am Telefon nannte man mir keinen Grund für das Gespräch.

Als ich an dem vereinbarten Tag pünktlich in der Einrichtung erschien, begrüßten mich zweiMitarbeiterinnen. Wir nahmen im Büro Platz, meine Betreute war auch anwesend. DieMitarbeiterin „N“ begann das Gespräch mit der Frage: „Denken Sie, dass Ihre BetreutenRespekt vor Ihnen haben?“ Ich war irritiert, da ich nicht wusste, worauf die Mitarbeiterin hinauswollte. Ich antwortete: „Ja, ich denke schon.“ Die Mitarbeiterinnen der Einrichtung „S“schilderten mir nun, dass es vermehrt zu Schwindeleien Seitens meiner Betreuten kam, um zumEinen bei mir Geld per Barscheck für verschiedene Anschaffungen, wie Lehrbücher undKindergartenausstattung, zu erhalten. Zeitgleich rechnete die Betreute die gleichenAnschaffungen auch bei der Einrichtung ab. Die Mitarbeiterinnen erklärten mir dann, dass Sieden Eindruck hätten, die Betreute hätte keinen Respekt vor mir, da meine Betreute mich Duzt.

Daraufhin erwiderte ich, dass meine Betreute doch alle hier im Raum Anwesenden belogen hat, sowohl mich, die geduzt wird, wie auch die Mitarbeiterinnen der Einrichtung, welche gesiezt werden. Außerdem müsste ich ja dann davon ausgehen, dass die Mitarbeiterinnen keinen Respekt vor meiner Betreuten hätten, da Sie meine Betreute duzen.

Alle Anwesenden verschränkten die Arme vor der Brust und schwiegen. Ich nahm das Gespräch wieder auf und bat meine Betreute um Erklärung Ihres Verhaltens. Die Betreute fing an zu weinen, schwieg und verließ dann den Raum. Um nun eine Lösung zu finden, wie man dieses „Gegeneinanderausspielen“ umgehen kann, einigten wir uns darauf, dass jeder Barscheck von mir an eine Mitarbeiterin der Einrichtung ausgehändigt wird und von dieser dann an meine Betreute weitergereicht wird. Dadurch sollte die „Lücke“ in dem System „Barscheck“ geschlossen werden. Ich stand auf und verabschiedete mich.

[...]

Ende der Leseprobe aus 11 Seiten

Details

Titel
Konflikte in der Kommunikation
Untertitel
Fallbeispiele einer Berufsbetreuerin
Hochschule
Steinbeis-Hochschule Berlin
Note
2,0
Autor
Jahr
2014
Seiten
11
Katalognummer
V354603
ISBN (eBook)
9783668405547
ISBN (Buch)
9783668405554
Dateigröße
508 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Transfer-Dokumentationsreport
Schlagworte
Berufsbetreuung, Paul Watzlawick, Schulz von Thun, nonverbale Kommunikation, Vier Seiten einer nachricht, Sender, Empfänger
Arbeit zitieren
Aileen Schulz (Autor:in), 2014, Konflikte in der Kommunikation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/354603

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